Industrieabteilungen der Reichsgruppe Industrie (Stand 1941)

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Sie Industrieabteilungen der Reichsgruppe Industrie (Stand 1941) waren Organe der Reichsgruppe Industrie (Stand 1941).

Grundlagen[Bearbeiten]

Die Industrieabteilungen der Reichsgruppe Industrie (RI) sind aus den Bezirksgruppen der RI hervorgegangen. Die Industrieabteilung stellte den „verlängerten Arm“ der RI für einen Wirtschaftsbezirk und stellte damit praktisch einen organisatorischen Nachfolger des früheren landschaftlichen Verbandes dar.[1] Die Industrieabteilung sollte die übergreifenden fachlichen Fragen der Industrie eines Bezirks bearbeiten. Diese fachlichen Aufgabenstellungen, die nicht in den Wirtschaftskammern behandelt wurden, wurden von den Bezirksgruppen der Wirtschaftsgruppen und Fachgruppen bearbeitet. Solche Aufgabenstellungen waren Siedlungsfragen, Aufgaben des Werkschutzes, Fragen der Berufsausbildung, Pläne der Buch- und der Kontenführung.

Die Industrieabteilungen waren Vertreter der RI und der Industrie der Bezirke zugleich in den Wirtschaftskammern. Sie waren auch Sammelstellen der im Bezirk ansässigen industriellen Gliederungen wie die Bezirksgruppen der Wirtschafts-, Fach- und Fachuntergruppen. So bildeten sie im Auftrag der RI eine Bezirksfachgemeinschaft der Eisen- und Metallindustrie. Damit ergab sich für die Industrieabteilungen eine doppelte Unterstellung unter die RI und die Wirtschaftskammern. Im Jahre 1939 gab es rund 220 Bezirksgruppen der Wirtschaftsgruppen, etwa 180 Bezirksgruppen der Fachgruppen – die Reichsinnungsverbände nicht mitgezählt – und rund 70 Bezirksgruppen der Fachuntergruppen.[2]

Im Jahre 1941 gab es 26 Industrieabteilungen. Die Zweigstellen der Industrieabteilung bestanden oft in der Personalunion und dem gemeinsamen Büro der Industrie- und Handelskammer.

Gliederung der Industrieabteilungen[Bearbeiten]

Im Jahre 1941 bestanden 26 Industrieabteilungen[3] mit folgenden Mitgliederzahlen:

Industrieabteilung Mitglieder
Ostpreußen 1400
Niederschlesien 4700
Berlin-Brandenburg 6000
Pommern 1500
Nordmark[4] 5400
Bremen 400
Niedersachen 3700
Düsseldorf 5000
Westfalen und Lippe 8500
Köln 4750
Hessen 3800
Mittelelbe 4000
Thüringen 4200
Sachsen 9000
Bayern 8000
Baden 3800
Württemberg und Hohenzollern 2600
Saarpfalz 1800
Wien 3600
Oberdonau 800
Südmark[5] 2200
Alpenland 700
Sudetenland 4200
Danzig-Westpreußen 1500
Wartheland[6] 1800
Oberschlesien ?[7]
Summe 93.350
Anmerkungen:
  • Die Zahl der Mitglieder pro Industrieabteilung ist auf die Schlusszahl 50 bzw. 100 gerundet.
  • Die Abweichungen der Zahl der Mitglieder bei den Industrieabteilungen und den Wirtschaftsgruppen resultiert daher, dass bei den Wirtschaftsgruppen Doppelmitgliedschaften gezählt wurden, bei den Industrieabteilungen aber nicht.
  • In den Industrieabteilungen wurden Betriebe, deren Gewerbesteuermessbetrag unter 50 RM lag, nicht mitgezählt. Bei der Zahl der Mitglieder für Niederschlesien wurden nur die Betriebe gezählt, die im alten Gebietsbereich von Oppeln ansässig waren.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Eberhard Barth: Wesen und Aufgaben der Organisation der gewerblichen Wirtschaft (= Gesetz und Wirtschaft. Band 6). Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1939, DNB 578806746, OCLC 218269746, S. 58 (145 S.).
  2. Eberhard Barth: Wesen und Aufgaben der Organisation der gewerblichen Wirtschaft (= Gesetz und Wirtschaft. Band 6). Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1939, DNB 578806746, OCLC 218269746, S. 60 (145 S.).
  3. Geschäftsführung der Reichsgruppe Industrie (Hrsg.), Gliederung der Reichsgruppe Industrie, Leipzig/Berlin April 1941, S. 16
  4. Nordmark in der deutschsprachigen Wikipedia
  5. NS-Bezeichnung für die Reichsgaue Steiermark und Kärnten (inkl. Osttirol und das Südburgenland)
  6. Wartheland in der deutschsprachigen Wikipedia
  7. keine vorhandenen Angaben zur Zeit der Drucklegung
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