Rudolf Gräff
Rudolf Gräff (* 2. Juli 1919 in Gars am Kamp; † 2. Januar 2006 ebenda), war ein österreichischer Tischler und Zimmermann. Ehrenamtlich war er viele Jahre als Schöffenrichter, Gemeinderat, Fußballamateur -und Funktionär tätig.
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[Verbergen]Lebensdaten[Bearbeiten]
Rudolf Gräffs Ur-ur-Großvater Heinrich Gräf (1784-1855) wanderte Anfang des 19. Jahrhunderts mit seinem Vater Carolus Graef aus dem vormaligen Sachsen nach Österreich aus, wo die Familie im östlichen Waldviertel sesshaft wurde. Die Familie Gräff ist wappenführend,[1] und als (außereheliche) Linie der Familie Graeff / De Graeff zu sehen.[2] Ursprünglich stammte die Familie wohl aus Krain im heutigen Slowenien.[3] Rudolf Gräff wurde als zweiter Sohn des Garser Einzelunternehmers und Nebenerwerblandwirtes Josef Gräff (1886-1950) und der Franziska Gräff (ledige Fuchs; 1889-1980) geboren.
1939 kam Rudolf Gräff als Pionier in die deutsche Wehrmacht, wo er auch den Zweiten Weltkrieg mitmachte. 1941 verbrachte er seinen Militärdienst ua in Korneuburg und Wien-Schwechat. In Schwechat ehelichte Rudolf mit Leopoldine Kimmerl (1923-2023),[3] Urenkelin des kaiserlichen Richters Matthias Kimmerl (1818-1883), nach dem die Wiener Kimmerlgasse benannt ist.[4] Rudolfs militärische Station führte ihn hernach nach Russland, wo er als Eisenbahnpionier tätig war. Als Mitglied der deutschen 6. Armee war er mit seiner Pioniereinheit in die Gefechte rund um Stalingrad involviert. Kurz vor der Schließung des Stalingrader Kessels wurde er mittels eines Granatsplitters an der Hand verwundet und sodann von der Front abgezogen. Seine letzte Kriegsstation verbrachte Rudolf im Brückenbaupionierdienst im damaligen Jugoslawien.
Nach dem Krieg war Rudolf Gräff 1946 Mitbegründer des Garser Fußballklubs SCU Gars am Kamp, dessen Funktionär und Spieler er auch war. Er wirkte neben seinem Beruf als Tischler und seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als geschäftsführender SPÖ-Gemeinderat für Bauwesen als Schöffenrichter beim Landesgericht in Krems an der Donau mit.[3]
Kinder[Bearbeiten]
Der Ehe von Rudolf und Leopoldine Gräff entstammen sieben Kinder:
- Rudolf Gräff (1942-2024), Frischdienstleiter einer Großhandelsfirma, Fußballverbandsschiedsrichter, Sektionschef des SCU Union Buhl Gars am Kamp, Funktionär
- Leopold Josef Gräff (1944-2022)
- Karl Ferdinand Gräff (1948-2018), Baumeister[5], Lokalpolitiker, Funktionär
- Herbert Ernst Gräff (* 1955)
- Helmuth Gräff (* 1958), Akademischer Maler[6]
- Matthias Laurenz Gräff (* 1984),[3] Akademischer Maler, Privater Historiker, internationaler Politiker
- Ingrid Theresia Gräff (* 1959)
- Karin Johanna Franziska Gräff (* 1963)
In der Kunst[Bearbeiten]
- Rudolf Gräff diente seinem Sohn Helmuth Gräff unter anderem als Vorlage zu seinem Gemäldezyklus "Visionen eines Verstorbenen" aus 2006.[7]
- Seinem Enkelsohn Matthias Laurenz Gräff stand er unter anderem für dessen großformatige Gemälde "Allegorie der Malerei" aus 2005, "Ahnenschwebe" aus 2006, sowie für dessen Ganzkörperzeichnung "Bildnis Rudolf Gräff" im Jahr 2003 Modell.[1] Weiters diente er als Vorlage für diverse Ölbildnisse und Zeichnungen. Posthum verwendete ihn Matthias Laurenz Gräff 2007 in seinem Gemälde "Durch die Zeiten", einem Teil seiner 7-teiligen Diplomserie "Weltaußenschau-Weltinnenschau".
Literatur[Bearbeiten]
- Daten entnommen aus: Matthias Laurenz Gräff. Erlebtes meines Großvaters, 2006 (privater Print).
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 Magazin "Schaufenster" der Kultur.Region Niederösterreich, Ausgabe I, 2022: "Eine Familien-Ausstellung" S. 12-15; Passage siehe S. 14
- Hochspringen ↑ Familienverband Gräff-Graeff e. V.
- ↑ Hochspringen nach: 3,0 3,1 3,2 3,3 Helmuth Gräff im austria-forum
- Hochspringen ↑ Matthias Kimmerl auf www.geschichtewiki.wien.gv.at
- Hochspringen ↑ Webpräsenz Karl F. Gräff
- Hochspringen ↑ Webpräsenz Helmuth Gräff
- Hochspringen ↑ Helmuth Gräff, Zwischen den Welten. Dionysisch - Apollinisch - Erde - Wasser - Feuer - Luft. Verlag Bibliothek der Provinz, 2008, 222 Seiten. ISBN 978-3-85252-908-0
Personendaten | |
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NAME | Gräff, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Gräf, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Tischler, Lokalpolitiker und Schöffenrichter |
GEBURTSDATUM | 2. Juli 1919 |
GEBURTSORT | Gars am Kamp, Bezirk Horn |
STERBEDATUM | 2. Januar 2006 |
STERBEORT | Gars am Kamp, Bezirk Horn |