Heinrich Gräf

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Heinrich Gräf (* 1784 in Sachsen; † 26. November 1855 in Mahrersdorf, Bezirk Horn, Niederösterreich)[1] war ein österreichischer Webermeister. Er ist der Stammvater des in Österreich beheimateten Zweiges der Familie Gräf/Gräff.

Biografie[Bearbeiten]

Wappen der Familie
Biografisches über Heinrich Gräf aus der Pfarrmatrikel Altenburg
Biografisches über Heinrich Gräf aus der Pfarrmatrikel Altenburg

Heinrich Gräf kam als Sohn des Carolus (?) Gräf (Graef) mit sächsischen Wurzeln zur Welt. Die Familie Gräff ist wappenführend,[2] und als (außereheliche) Linie der Familie Graeff / De Graeff zu sehen.[3] Ursprünglich stammte die Familie wohl aus Krain im heutigen Slowenien.[4] Heinrich war protestantischer Religion und konvertierte aufgrund seiner Eheschließung mit Katharina Kellner (geb. 17. Jänner 1788; gest. 01. August 1878) zum Katholizismus. Katharina war die Tochter des Fuglauer Zimmerermeisters Kellner und dessen Frau Barbara aus Altenburg (Bezirk Horn). Das Ehepaar hatte vier Söhne. Heinrich war Webermeister in Fuglau auf dem Haus No. 26. Er erbaute 1830 ein neues Wohnhaus in Mahrersdorf (No. 23), welches 1834 fertiggestellt wurde[5][6] (Gemeinde Altenburg). Das Haus firmierte sodann als "Weberei Gräf".[7] Katharina Gräf beherbergigte zwischen den 1830er und 1850er Jahren zahlreiche Findelkinder in Pflege.[8] Heinrich Gräf verstarb am 26. November 1855 im Alter von 71 Jahren an einem Lungenbrand und wurde am 29. November im Friedhof von Fuglau bestattet.[9]

Nachlass[Bearbeiten]

Wappen De Graeff im reichsritterlichen Diplom zu Wien (19. Juli 1677) aus dem Archiv Gräff (Ausschnitt)
Wappen der Herren von Graben zu Kornberg

Aus dem Nachlass von Heinrich Gräfs Enkelsohn Karl Gräf [als Benediktinerpater Lambert Gräf, OSBB, auch Lambertus Graef genannt; geb. 1848; gest. 1933] stammt der Nachlass von Gräff / Graeff-Forschungsstücken. Teile seines diesbezüglichen Nachlasses befinden sich im Besitz von Matthias Laurenz Gräff, einem Nachkommen von Lamberts Onkels Felix Gräf(f) (1824-1907).[10] Ein Archivstück stellt ein Faksimile des kaiserlichen Wappenbriefes an den Amsterdamer Regenten Andries de Graeff und dessen Sohn Cornelis mit Datum 19. 07. 1677 zu Wien dar, indem diesen aufgrund der Abstammung von den alt-österreichischen Herren von Graben der Reichsritterstand samt Wappenbesserung verliehen wird.[11][12][13] Ein weiteres Stück ist das Wappenblatt der Herren von Graben zu Kornberg. Es ist nicht zu eruieren, wie Lambert zu dem Wappen gekommen ist und ob es vor ihm schon seine Ahnen besaßen. Es wird als ein handkolorierter Original-Kupferstich auf altem Trägerpapier aus dem 17. Jahrhundert geschätzt.[14]

Kinder und Nachkommen[Bearbeiten]

Heinrichs erstgeborener Sohn Ferdinand Gräf (geb. 8. April 1814) war Leinenweber in Mahrersdorf. Ferdinand ehelichte 1842 Anna Artwöger. Deren gemeinsamer Sohn war Karl Gräf (1. November 1848 - 15. September 1933), der spätere Benediktiner-Pater Lambert Gräf, auch Graef, auch Lambert Graef,[15] der ua. Pfarrer von Mold (1883-1894)[16] Rosenburg-Mold und Mödring (1902-1903)[17] (Bezirk Horn) war.

Heinrichs zweitgeborener Sohn Heinrich Gräf (geb. 7. September 1816 und katholisch getauft am 8. September 1816 in Fuglau) war ein Zimmerermeister in Fuglau und Röhrenbach. Heinrich wurde am 9. Mai 1837 in der Pfarre Altenburg getraut.

Der dritte Sohn war Karl Gräf(f). Er ehelichte 1842 Anna Maria Maurer.

Geburts- und Taufschein von Josef Gräff (1886-1950) aus dem Jahre 1886 mit Vermerk auf seine Eltern Karl (1847-1909) und Johanna Gräff (geb. Gschwandtner; 1858-1934) und Großeltern Felix und Anna (geb. Breitenberger; 1815-1892) Gräf(f)
Matthias Laurenz Gräff, Ölgemälde "Ahnenschwebe" (2006); Karl Gräff (1847-1909), betitelt als Carolus Gräff, stellt die mähende Person oben links dar
Matthias Laurenz Gräff [Nachfahre des Karl Gräff (1847-1909)] und Karl von Habsburg - Erzherzog von Österreich, Oberhaupt des Hauses Habsburg-Lothringen, des ehemals kaiserlichen Hauses des Heiligen Römischen Reiches und von Österreich - vor einer Wappenvariante der (De) Graeff

Heinrichs viertgeborener Sohn Felix Gräf, (geb. 28. Jänner 1824 und katholisch getauft am 29. Jänner 1824 in Fuglau; gest. 10. November 1907 in Wanzenau, Bezirk Horn)[18] wurde in der Pfarre des Stiftes Altenburg getauft. Am 16. September 1845 ehelichte er in St. Leonhard am Hornerwald (Bezirk Krems an der Donau-Land) Anna Breitenberger (geb. 15. November 1815; gest. 02. Mai 1892)[19], Tochter von Michael Breitenberger aus St. Leonhard/Hornerwald. Da der Bräutigam das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet hatte, musste sein Vater diese Einwilligung geben.[20] Felix' Sohn Karl Gräff (1847-1909) und seine Ehefrau Johanna Gschwandtner hatten 11 Kinder; der zweitälteste Sohn Josef Gräff (1886 in Wanzenau-1950) verzog nach Gars am Kamp, erbaute 1927 das Gräff-Haus Am Graben, und ist der Stammvater der Gräf/Gräff-Familie, die unter anderem in Niederösterreich, Wien, und Griechenland beheimatet ist.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen matricula-online, Stift Altenburg, Sterbebuch, Signatur 03/04, Zeitraum 1850-1875, Bild Nummer Tod_0012
  2. Hochspringen Magazin "Schaufenster" der Kultur.Region Niederösterreich, Ausgabe I, 2022: "Eine Familien-Ausstellung" S. 12-15; Passage siehe S. 14
  3. Hochspringen Familienverband Gräff-Graeff e. V.
  4. Hochspringen Helmuth Gräff im austria-forum
  5. Hochspringen NOe Niederösterreich. KiA Kirchenarchive.. StiAGe Geras, Stiftsarchiv... (StiAGe)StiAGe 02 Pernegg....Bestand: (StiAGe) 02.01B - Wirtschafts- und Gutsarchiv
  6. Hochspringen Universität Wien. Titel der Magisterarbeit „Stiftsarchiv Altenburg. Ordnung und Erschließung in Theorie und Praxis“. Verfasserin Mag. phil. Kathrin Kininger gemeinsam mit Mag. phil. Karin Winter, 2008
  7. Hochspringen Kontinuität im Wandel. Bausteine zur Sozialgeschichte von Mahrersdorf. Von Renate Seebauer, S. 151 (2002)
  8. Hochspringen Kontinuität im Wandel. Bausteine zur Sozialgeschichte von Mahrersdorf. Von Renate Seebauer, S. 152 (2002)
  9. Hochspringen matricula-online, Stift Altenburg, Sterbebuch, Signatur 03/04, Zeitraum 1850-1875, Bild Nummer Tod_0012
  10. Hochspringen Familienverband Gräff-Graeff e. V., english version, history
  11. Hochspringen De Graeff (Pieter Graeff) und Von Graben in der niederländischen "DBNL"
  12. Hochspringen Genealisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter, Band 3, Seite 229 (1870)
  13. Hochspringen Der deutsche Herold: Zeitschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde, Band 3, Nachrichten über die Familie de Graeff
  14. Hochspringen Familienverband Gräff-Graeff e. V., english version, history
  15. Hochspringen "Album Benedictinum, nomina exhibens monachorum qui de nigro colore appellantur, locorumque ...". R. P. Lambertns Graef. nat. in Mahrersdorf, Austr. inf, 1.
  16. Hochspringen Chronik Rosenburg-Mold
  17. Hochspringen Pfarrchronik Mödring
  18. Hochspringen Ariernachweis der Familie Rudolf und Leopoldine Gräff, Gars am Kamp (November 1941)
  19. Hochspringen Trauungsbuch der Pfarre St. Leonhard am Hornerwald, Tom. 2/4, S. 19
  20. Hochspringen Pfarre Altenburg
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