Karl Giering

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Karl Giering (* 17. August 1900 in Pechlüge (Schwerin an der Warthe); † 9. November 1945 in Halle (Saale)[1]) war SS-Hauptsturmführer und Kriminalrat im Geheimen Staatspolizeiamt Berlin (Gestapa) und später Leiter der Abteilung IV A 2 (Sabotageabwehr) im Reichssicherheitshauptamt (RSHA)[2]. Er gilt als einer der gefährlichsten Verfolger des kommunistischen Widerstandes gegen das NS-Regime, wobei als herausragende Gestapo-Aktionen die Zerschlagung des Apparats der Betriebsberichterstattung (BB) der KPD und die Ermittlungen gegen die Organisation Rote Kapelle[3]mit seinem Namen verbunden sind.

Ausbildung, I. Weltkrieg, Reichswehr, Kriminalpolizei und Gestapo[Bearbeiten]

Als Sohn des Landwirts und Gemeindevorsteher Reinhold Giering besuchte er von 1907 bis 1914 die Volksschule in Waitze. Danach betätigte er sich bei den Amtsangelegenheiten seines Vaters und in der Landwirtschaft im heimischen Hofbetrieb. Seit dem 14. Juni 1918 wurde er zum Infanterie-Regiment 50 in Rawitsch dienstverpflichtet. Zum Fronteinsatz kam er jedoch nicht mehr, da der Kriegszustand mit dem Waffenstillstand beendet wurde. Nach seiner Entlassung aus dem Heeresdienst wurde er am 25. März 1919 Angehöriger im Freikorps Lüttwitz. Am 1. April 1920 trat er den Dienst in der Reichswehr im Reichswehrministerium in Berlin an. Wegen einer Erkrankung schied er aus der Reichswehr am 5. November 1923 aus und nahm danach eine Beschäftigung im Werkschutz bei der Firma Osram in Berlin auf.[4][5] Im Zeitraum 1924 bis 1925 war er beim Wikingbund tätig[6]

Ab dem 1. April 1925 trat er in den Vorbereitungsdienst der Kriminalpolizei in Berlin. Nach den bestandenen Dienstprobezeiten wurde er als Beamter übernommen. Danach nahm er seinen Dienst in der politischen Polizeiabteilung I Ad II beim Polizeipräsidium Berlin bis zum Jahre 1933 auf. Mit der Machtergreifung der NSDAP im Jahre 1933 wurde er in den Dienst der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) übernommen. Danach war er in der Abteilung II A 1 des Referats Kommunismus tätig, welches sich mit den Ermittlungen gegen Angehörige kommunistischer Widerstands- und Spionageorganisationen betätigte[7]. Giering wohnte in Berlin am S-Bahnhof Charlottenburg in der Gervinusstraße 12[8].

Führer Fahndungstrupp B Karl Gierung : Ermittlungen gegen Ernst Thälmann[Bearbeiten]

Am 27. Februar 1933 brannte der Reichstag nieder. Die NS-Regierung deutete dieses Ereignis als ein Fanal des Beginns einer kommunistischen Verschwörung gegen das Regime.[9] Die Spitze des NS-Regimes betrachte dieses Ereignis jedoch als Ausgangspunkt eines politischen Manövers, das als Ziel hatte, den Justizapparat zu übernehmen und damit die politische Opposition auszuschalten. Weitergehend sollte damit die Unterstützung der bürgerlich-nationalkonservativen Parteien im Reichstag für die notwendige Mehrheit zur Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes vom 24. März 1933[10] erreicht werden, um dann das Parlament zu entmachten.

Als polizeiliche Aktion wurden die führenden kommunistischen Funktionäre zur Fahndung ausgeschrieben. Der Vorsitzende der Reichstagsfraktion der KPD Ernst Torgler durchkreuzte allerdings diese Absicht der Fahndung, weil er sich freiwillig zur Verblüffung der Gestapo stellte. Er wollte damit gegen die falsche Beschuldigung der Brandstiftung protestieren. Im folgenden Prozess wurde er freigesprochen, da er sich in der Haft in Verhandlungen zur Zusammenarbeit mit dem NS-Regime entschlossen hatte.[11]

Karl Giering war in diese Fahndungen als Führer des Fahndungstrupp B in Berlin im Einsatz. Infolge einer Denunziation wurde der Vorsitzende der KPD Ernst Thälmann am 3. März 1933 in Berlin festgenommen. Giering und sein Begleiter Kriminalsekretär Niels Graben[12][8] durchsuchten am folgenden Tag die Unterkunft, wo sich Thälmann vesteckt hatte. Auch dieses Ereignis wurde von Passanten bezüglich eines sechssitzigen PKWs mit dem Kennzeichen IA 28178 den Behörden gemeldet. Giering erstellte auch den ersten Bericht zur Verhaftung von Thälmann.[13] Da Giering schon vor 1933 gegen die KPD Ermittlungen mit großen Erfolgen aufzeigen konnte, wurde ihm auch das Verhör von Thälmann übertragen. Giering ging dabei wohl mit großer Gewalt vor. Denn Thälmann bezeichnete ihn in einer Schrift als Schweinehund erster Güte.[8] Es gibt bis heute keinen Nachweis, dass Giering ein Geständnis von Thälmann erzwingen konnte, dass es eine Verschwörung gegen das NS-Regime gegeben habe. Insofern blieb die Anklage im Reichstagsbrandprozess wie bei Ernst Torgler später erfolglos.

Fahndung nach Herbert Wehner[Bearbeiten]

Der Reichstagsabgeordnete der KPD Georg Schumann (1866-1945)[14] wurde im Juni 1933 verhaftet. In dem Vernehmungsprotokoll der Gestapo zu seinem Fall tauchte der Name Wehner auf, wobei Hinweise auf seine politische Funktion gegeben wurden. Spätestens seit diesen Angaben wussten die Angehörigen der Gestapo Berlin, dass Herbert Wehner die letzten Kader der KDP in Deutschland organisieren sollte.[15] Schon am 3. März 1933 war Wehner in Berlin nach einem Treffen am Wittenbergplatz nur knapp einer Verhaftung entgangen.

Von da an achtete Wehner darauf, dass niemand vom KDP-Apparat seine Quartierte organisierte oder Kenntniss davon hatte. Wehner besorgte sich seine Quartiere selber. Wenn er der Ansicht war, dass er gefährdet war, dann suchte er sein Quartier nicht auf und übernachtete anderswo. Bei der Gestapo war auch hier Karl Giering der leitende Beamte der Gestapo, der nach Wehner fahndete. Zu diesem Zweck setzte er seinen von der KPD übergelaufenen V-Mann Alfred Kattner (1896-1934) ein. Doch auch Kattner gelang es nicht, Wehners Adresse zu erkunden. So mußte Karl Giering in seinem Bericht vom 5. Febraur 1934 feststellen:

„Trotz unausgesetzter Fahndung war es nicht möglich, W. festzunehmen. Er taucht überall auf, wo neue Anweisungen in Organisationsfragen ergehen, versteht sich selbst aber so gut zu tarnen, dass es seinen nächsten Mitarbeitern nicht möglich ist, über seinen eigentlichen Aufenthaltsort Angaben zu machen. Während allen anderen illegalen Funktionären der Partei illegale Büros und Quartiere von dem Quartiermacher (Iduna genannt) besorgt werden, beschafft sich Wehner diese selbst und kapselt sich hierdurch vollständig von seinen Mitarbeitern ab.“

Karl Giering[16]

Zerschlagung des kommunistischen Widerstandes[Bearbeiten]

Ab 1933 verfolgte Giering Angehörige der Organisation Betriebsberichterstattung (BB), die eine Spionageorganisation der KPD war. Weiterhin richteten sich die Ermittlungen gegen den AM-Apparat[17] der KPD. Giering ging bei seinen Vernehmungen mit allen Mitteln der List, Täuschung, Verlockung, Erpressung und falscher Versprechungen vor. Dabei wollte er unter allen Umständen ein Geständnis bei den Verhafteten erreichen. Somit schreckte er auch vor der Anwendung schwerster Gewalttaten (sogenannte verschärfte Vernehmung) nicht zurück[18]

Bei der Vernehmung der Angehörigen der Paßfälscherorganisation folterter er z.B. Walter Benzmann. Ewald Jahren, ein Mitarbeiter der BB-Organisation, starb angeblich nach Verhören von Giering durch Selbstmord am 6. März 1936. Werner Schneider konnte die Misshandlungen von Giering nicht mehr ertragen und erhängte sich in seiner Zelle am 6. Januar 1937. Herbert Hopp brach unter der Vernehmung durch Giering am 12. August 1935 zusammen und stürzte sich aus dem offenen Fenster im 4. Stockwerk in der Gestapo-Zentrale zu Tode. Da, wo Giering keine Geständnisse mit seinen Methoden erreichte, schreckte er auch anscheinend nicht vor einer angeordneten Ermordung zurück, die als Fluchtversuche getarnt wurde, wie es bei John Schehr, Eugen Schönhaar, Rudolf Schwarz und Erich Steinfurth der Fall am 1. Februar 1934 in der Umgebung des Wannsees in Berlin war.[19][20][21]

Die zahlreichen Verhaftungen erreichte Giering allerdings mit einer sehr geschickten Anwendung des Einsatzes eines V-Manns (Plural: V-Leute)[22], wobei er sich verhafteter Häftlinge bediente, die er mit dieser Spitzeltätigkeit durch Versprechungen vor strengen Strafen wie der Todesstrafe verpflichtete. Im Juli 1937 führte Giering allein sieben V-Leute.[23] Giering schreckte auch nicht vor Täuschungsaktionen gegenüber der Justiz zurück, wenn er seine Ermittlungen zum Erfolg führen wollte. So täuschte er den Reichsanwalt beim Volksgerichtshof, den Oberstaatsanwalt Wilhelm Huhnstock, in einem Schreiben vom 28. Dezember 1937, als es um die Auskunft über den Aufenthalt von Herbert Kleina ging, weil der als V-Mann für die Gestapo geführt wurde.[24].[25]

Erkrankung und Attentat im Bürgerbräukeller München[Bearbeiten]

Im Jahre 1937 nahm Giering an einem Lehrgang der Führerschule der Sicherheitspolizei in Berlin teil. In den folgenden zwei Jahren erkrankte er, so dass er dem aktiven Dienst viele Monate entzogen war. Als im November 1939 das Attentat auf Adolf Hitler im Bürgerbräuhaus in München ausgeführt wurde, war er an der Aufklärung der Tat beteiligt. Damit erlangte er die wohlwollende Aufmerksamkeit von Adolf Hitler, dem er gegen Ende des Jahres 1939 in diesem Zusammenhang persönlich vorgestellt wurde.[26][27][26] Im Jahre 1940 erkrankte er mehrfach von Januar bis Ende Februar, und von Ende August bis zum 11. September. Außerdem verbrachte er vom 9. April bis zum 7. Mai 1940 einen Kuraufenthalt.[28]

Hinrichtungen bei Moskau[Bearbeiten]

Nach dem Krieg gegen Polen im Septembr 1939 gab es zwischen der Sowjetunion und dem NS-Regime noch gegenseitige Warenlieferungen, wobei die Sowjetunion hauptsächlich Öl und Erze lieferte. Im Gegenzug lieferte das NS-Regime Rüstungsgüter. Doch die sowjetische Seite bestand darauf, auch neueste Entwicklungen wie das Jagdflugzeug Me-109 geliefert zu erhalten. Die Vertreter des RSHA verlangten als Gegenleistung die Auslieferung deutscher Kommunisten, die in Moskau lebten. Als Vertreter von Reinhard Heydrich handelte Giering im Februar 1940 in Moskau die Vereinbarung aus. Gegenspieler dieser Vereinbarung war der zuständige NKWD-Vorsitzende Berija. Giering bestand in den Verhandlungen darauf, eine bestimmte Gruppe deutscher Kommunisten ausgeliefert zu erhalten. Aber Berija verlangte, dass diese in der Sowjetunion bleiben sollten. Die in Gierings Begleitung befindlichen Angehörigen des RSHA könnten diese ja vor Ort liquidieren. Allerdings dürfte es keinen persönlichen Kontakt zu den Deutschen geben. Im April 1940 oder ein bis zwei Monate später konnten acht RSHA-Angehörige etwa 30 deutsche Kommunisten[29] südlich von Moskau erschießen. Diese standen bis auf Franziska Leventh alle vorher im Dienste des sowjetischen Geheimdienstes GRU.[30]

Fahndung nach der Roten Kapelle[Bearbeiten]

Die Funkaufklärung der Wehrmacht hatte 1941 einen Funkverkehr aus Berlin erkannt. Später kamen weitere Kenntnisse über Sender in den westlichen Besatzungsgbieten hinzu. Dabei wurde entdeckt, dass dieses Funknetz der Roten Kapelle zuzuordnen war. Anfang 1942 wurde ein Sonderkommando Rote Kapelle in Berlin erstellt, dem sowohl Angehörige der SS wie der Abwehr angehörten.[31]Im Sommer 1942 wird das von Giering geführte Sonderkommando Paris unter der Aufsicht des RSHA gebildet, welches das Funknetz der Roten Kapelle in Paris bzw. Frankreich ausheben soll, nachdem die Operationen gegen dieses Funknetz in Berlin und Brüssel abgeschlossen wurde.

Dieses Sonderkommando[32] jagte in den kommenden Monaten nach den Agenten des Funknetzes und ihrer Unterstützer. Giering konnte am 27. November 1942 den Leiter des Funknetzes Leopold Trepper verhaften. Im Januar 1943 konnte er Adolf Hitler und dem Reichsführer SS Heinrich Himmler den Erfolg der Fahndung telefonisch mitteilen.

Trepper teilte Giering während seiner Vernehmungen mit, wie Reinhard Heydrich an dem Komplott gegen den sowjetischen Offizier Tutchatschewski mitgewirkt hat.[33] Im August 1943 führte die Krebserkrankung von Giering zur Abgabe seines Kommandos an den Gestapo-Mann aus Karlsruhe Heinrich Reiser. Da aber Reiser dieser Aufgabe nicht gewachsen war, wurde er durch den Kriminalrat und SS-Angehörigen Heinz Pannwitz ersetzt. Reiser war von der Fahndung nach dem Netzwerk der Roten Kappelle auch nach dem Krieg so eingenommen, dass er vom Fortbestehen des Netzwerkes im Jahre 1951 überzeugt war.[34]

Giering gelang es, sich allen Nachforschungen nach seinem Krankenhausaufenthalt in Landsberg zu entziehen und konnte sich nach Kriegsende in Mertendorf bei Naumburg niederlassen. In Halle an der Saale verstarb er am 9. November 1945.[35]

Siehe auch:

Literaturquellen[Bearbeiten]

  • Heinz Höhne: Kennwort Direktor: Die Geschichte der Roten Kapelle. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt (am Main) 1972, ISBN 3-436-01602-0.
  • Oscar Reile, Treff Lutetia Paris - Der Kampf der Geheimdienste im westlichen Operationsgebiet, in England und Nordafrika 1939-1945 - Im "Dienst" Gehlens 1949-1961, München 1973
  • Leopold Trepper, Die Wahrheit - Autobiographie, München 1978
  • Gilles Perrault, Auf den Spuren der Roten Kapelle, Wien 1990
  • Ulrich Herbert, Best - Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903 - 1989, 3. Auflage, Bonn 1996
  • Thilo Gabelmann: Thälmann ist niemals gefallen? Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1996, ISBN 3-359-00800-6.
  • Hans-Peter Klausch, Tätergeschichten: die SS-Kommandanten der frühen Konzentrationslager im Emsland, Bremen 2005,
  • Richard Breitman, Robert Wolfe: U.S. Intelligence and the Nazis. Cambridge University Press, New York 2005, ISBN 978-0-521-61794-9 (englisch).
  • Siegfried Grundmann: Der Geheimapparat der KPD im Visier der Gestapo: Das BB-Ressort: Funktionäre, Beamte, Spitzel und Spione. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02113-9.
  • Peter-Ferdinand Koch: Enttarnt. Doppelagenten: Namen, Fakten, Beweise. 1. Auflage. Ecowin Verlag, Salzburg 2011, ISBN 978-3-7110-0008-8.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Viele Autoren geben das Todesdatm von Giering mit Ende 1943 oder 1944 an. Sigfried Grundmann führt eine Sterbeurkunde des Generalstaatsanwalts der DDR an, die am 15. Juni 1966 an den Genralstaatsanwalt beim Kammergericht Berlin (West) mit dem Todesdatum vom 9. November 1945 übersandt wurde, siehe: Siegfried Grundmann: Der Geheimapparat der KPD im Visier der Gestapo: Das BB-Ressort: Funktionäre, Beamte, Spitzel und Spione. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02113-9, S. 118 FN 103.
  2. Heinz Hähne: ptx ruft moskau Die Geschichte des Spionageringes "Rote Kapelle". In: Der Spiegel. Nr. 24, 1968 (online10. Juni 1968, Giering im RSHA).
  3. Die Bezeichnung Rote Kapelle stammt nach Aussage von Oscar Reile von Harry Piepe, einem Angehörigen des Amtes Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht (Norbert Müller, Helma Kaden, Gerlinde Grahn, Brün Meyer, Tilman Koops: Das Amt Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht. Wirtschaftsverlag N. W. Verlag für neue Wissenschaft, Koblenz 2007, ISBN 978-3-86509-767-5.), der dem Sonderkommando Paris mit Giering angehörte, siehe: Oscar Reile, Treff Lutetia Paris, München 1973, S. 179
  4. Alle Angaben zu seinem Lebenslauf resultieren aus den persönlichen Angaben von Karl Giering aus einem selbst verfassten Lebenslauf, der mit dem Datumsstempel vom 1. April 1940 versehen ist. siehe: Siegfried Grundmann: Der Geheimapparat der KPD im Visier der Gestapo: Das BB-Ressort: Funktionäre, Beamte, Spitzel und Spione. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02113-9, S. 112.
  5. Heinz Höhne: Kennwort Direktor: Die Geschichte der Roten Kapelle. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt (am Main) 1972, ISBN 3-436-01602-0, S. 326 FN 140.
  6. Hans Coppi, Die "Rote Kapelle" im Spannungsfeld von Widerstand und nachrichtendienstlicher Tätigkeit, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 44. Jahrgang, 1996, S.431-458. hier: S. 454/455 FN 64
  7. Im Jahre 1936 gehörten dieser Abteilung neben Karl Giering folgende Beamte an, wobei der Leiter Kurt Geissler (* 22. August 1902) war: Wilhelm Berg (* 1. März 1891), Kurt Blaese (26. Mai 1900), Adolf Bohse (* 6. Januar 1912), Erich Brandt (* 4. März 1899), Wilhelm Esser (* 15. Januar 1908), Heinrich Finkendei (* 25. Februar 1891), Otto Gall (* 11. September 1902), Kurt Hein (* 28. Dezember 1900), Walter Kirchdorff (eigentlich bis 18. Januar 1926: Stempnierwiez), Gustav Lange, Ewald Malade (* 23. August 1907), Erich Mittmann (* 3. Februar 1904), Christoph Müller, Otto Protzner (* 21. März 1902), Paul Ruh (* 17. Juni 1898), Willy Schaper (* 3. September 1886), Willy Scheffler (* 3. September 1886), Paul Schmidt (* 18. Juli 1892), Hermann Schulz (* 21. März 1889), Paul Schulz (* 22. September 1910), Gustav(?) Weidner (* 13. März 1892), Willy Wendorff (* 21. Dezember 1897), in: Siegfried Grundmann: Der Geheimapparat der KPD im Visier der Gestapo: Das BB-Ressort: Funktionäre, Beamte, Spitzel und Spione. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02113-9, S. 100–101.
  8. 8,0 8,1 8,2 Thilo Gabelmann: Thälmann ist niemals gefallen? Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1996, ISBN 3-359-00800-6, S. 58.
  9. Elke Seefried (Hrsg.), Theodor Heuss in der Defensive - Briefe 1933 - 1945, München 2009, S. 117 FN 9
  10. Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933
  11. Ernst Torgler
  12. Niels Graben
  13. Hermann Dünow, Wie Ernst Thälmann verhaftet wurde, in: Neues Deutschland, 16. April 1966, S. 3 A
  14. Georg Schumann
  15. Christoph Meyer, Herbert Wehner - Biographie, München 2006, S. 52-53 passim
  16. Ronald Sassning, Geschichte im Visier des MfS der DDR, Berlin 2000, S. 21 FN 42 - Sassning gibt hier den Vornamen von Giering aus nicht näher ersichtlichen Gründen mit "Alfred" an
  17. Abteilung Militärpolitik (AM) der KPD, welche eine antimilitaristischen Zweck verfolgte
  18. Giering verhörte auch den verhafteten Ernst Thälmann. Dieser beschrieb ihn wegen der von Giering angewandten Methoden als Schweinehund erster Güte, in: Thilo Gabelmann: Thälmann ist niemals gefallen? Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1996, ISBN 3-359-00800-6, S. 59.
  19. Ronals Sassning, Thälmann, Wehner, Kattner, Mielke. Schwierige Wahrheiten, in: UTOPIA kreativ, Heft 114 (April 2000), S. 362-375, hier: S. 374
  20. Siegfried Grundmann: Der Geheimapparat der KPD im Visier der Gestapo: Das BB-Ressort: Funktionäre, Beamte, Spitzel und Spione. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02113-9, S. 114.
  21. Werner Best als Leiter der Organisationsabteilung des Gestapa Berlin nahm im September 1935 zu einer Beschwerde des Berliner Domkapitulars Bernhard Lichtenberg Stellung, wobei im KZ Esterwegen es zu mehreren Todesfällen durch Schußverletzungen kam (erschossen wurden: Julius Agranoff, Paul Loewy, Willi Ohl, Georg Röhrs und der Reichstagsabgeordnete der SPD Fritz Husemann). Best stellte bezüglich dieser Todesfälle fest, dass alle bei Fluchtversuchen getötet worden sind. siehe: Ulrich Herbert, Best - Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903 - 1989, 3. Auflage, Bonn 1996, S. 157 und Hans-Peter Klausch, Tätergeschichten: die SS-Kommandanten der frühen Konzentrationslager im Emsland, Bremen 2005, S. 292
  22. V-Mann: Vertrauens-Mann als Spitzel in einer zu ermittelnden Organisation
  23. von Gering geführte V-Leute waren: Franz Grybowski (Gi. 21), Emil Sauter (Gi. 22), Rudolf Schüllenbach (Gi. 20), Kurt Spital (Gi. 24), Walter Trautzsch (Gi. 26), Walter Wolff (Gi. 23) und Johannes von Zilfhaout (Gi. 25), wobei Gi. als Abkürzung von Giering steht. in: Siegfried Grundmann: Der Geheimapparat der KPD im Visier der Gestapo: Das BB-Ressort: Funktionäre, Beamte, Spitzel und Spione. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02113-9, S. 140.
  24. Siegfried Grundmann: Der Geheimapparat der KPD im Visier der Gestapo: Das BB-Ressort: Funktionäre, Beamte, Spitzel und Spione. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02113-9, S. 445.
  25. Schon ab 1935 zeichnte sich durch die Rechtsprechung ab, dass die Gestapo der Rechtskontrolle durch die Gerichte entzogen werden sollten. So hatt das Preußische Oberverwaltungsgericht im Mai 1935 die Gestapo als Sonderbehörde bezeichnet, die der verwaltungsgerichtlichen Überprüfung entzogen sei. In einem ähnlichen Sinne urteilte das Verwaltungsgericht Hamburg im Oktober 1935 bezüglich des Primats der Politik (hier: der NSDAP) gegenüber der Rechtsprechung der Justiz. Ulrich Herbert qualifizierte diese Entwicklung im NS-Staat wie folgt, dass es sich um die Konstituierung eines rechtsfreien Bereichs staatlichen Handelns gehen würde. siehe: Ulrich Herbert, Best - Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903 - 1989, 3. Auflage, Bonn 1996, S. 153
  26. 26,0 26,1 Heinz Höhne: Kennwort Direktor: Die Geschichte der Roten Kapelle. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt (am Main) 1972, ISBN 3-436-01602-0, S. 114.
  27. Hans Coppi, Die "Rote Kapelle" im Spannungsfeld von Widerstand und nachrichtendienstlicher Tätigkeit, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 44. Jahrgang, 1996, S.431-458. hier: 454/455 FN 64
  28. Siegfried Grundmann: Der Geheimapparat der KPD im Visier der Gestapo: Das BB-Ressort: Funktionäre, Beamte, Spitzel und Spione. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02113-9, S. 117.
  29. u.a. waren es: Gustav Baumann, Theodor Beutling, Friedrich Burde, Erich Flemming, Arthur Gohlke, Siegfried Gubel, Hilde Hauschild, Werner Hirsch, Wilhelm Kox, Erich Krollmann, Franziska Leventh (Ehefrau des NKWD-Offiziers Juri T. Leventh), Oskar Liebmann, Martha Naujoks, Paul Quenzer, Käthe Schmidt)
  30. Peter-Ferdinand Koch: Enttarnt. Doppelagenten: Namen, Fakten, Beweise. 1. Auflage. Ecowin Verlag, Salzburg 2011, ISBN 978-3-7110-0008-8, S. 87–88 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  31. Die erste Absprache zur Zusammenarbeit Abwehr/SS fand am 17. Januar 1935 im Reichswehrministerium zwischen Wilhelm Canaris, Rudolf Bamler einerseits und Reinhard Heydrich, Werner Best, Günther Patschowsky und Heinz Jost andererseits statt. Die verabredete Zusammenarbeit wurde in einem Schreiben des Reichswehrministeriums an das RMdI vom 21. Januar 1935 bestätigt. Best legte diese Zusammenarbeit in Richtlininen an die Staatspolizeistellen vom 10. Mai 1935 fest. Eine weitere Vereinbarung vom 21. Dezember 1936 regelte die Zusammenarbeit von Gestapo und der Abwehr der Wehrmacht, wobei die Arbeitsgebiete und Kompetenzen gegenseitig abgegrenzt wurden, siehe: Heinz Höhne: Kennwort Direktor: Die Geschichte der Roten Kapelle. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt (am Main) 1972, ISBN 3-436-01602-0, S. 114., Ulrich Herbert, Best - ebenda, S. 577 FN 141 und S. 578 FN 147
  32. Es gehörten dem Kommando u.a. an: Willy Berg (eigentlich: Wilhelm Berg, siehe oben), Richard Voss, Otto Schwab, Erich Jung, Waldemar Lentz, Rolf Richter und Elle Kempka, einer Sekretärin aus dem RSHA in Berlin sowie französische Polizeikräfte, siehe: Gilles Perrault, Auf den Spuren der Roten Kapelle, Wien 1990, S. 223-224 und bei Hans Coppi, s.o., S. 456/457 FN 76
  33. Leopold Trepper, Die Wahrheit - Autobiographie, Münchn 1978, S. 70
  34. Heinz Höhne: Kennwort Direktor: Die Geschichte der Roten Kapelle. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt (am Main) 1972, ISBN 3-436-01602-0, S. 292.
  35. Siegfried Grundmann: Der Geheimapparat der KPD im Visier der Gestapo: Das BB-Ressort: Funktionäre, Beamte, Spitzel und Spione. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02113-9, S. 118.
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