Willy Kißmer

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Josef Maria Wilhelm Kißmer (*1878 In Neheim; † 1940) war ein deutscher Theaterregieseur und -intendant

Am 21. Februar 1908 inszenierte er erstmals in Memmingen Der Kammersänger (1897) von de:Frank Wedekind. dessen Titelrolle er hier auch zum ersten Mal und mit großem Erfolg spielt ; KISSMERS Eintreten für Wedekind läßt sich an zahlreichen Wedekind - Inszenierungen ablesen , die er als Direktor in Landshut , Bayreuth , Ulm und Cottbus ansetzt .[1]

Die Anfänge der de:Münchner Kammerspiele Das Privattheater in der Augustenstraße 89 öffnete 1906 als » Münchner Lustspielhaus « seine Pforten – und zwar als eine auf Einakterprogramme festgelegte öffentliche Speisehalle. Am 2. Juli 1911 hatte Kißmer die Rolle des Kleinholz in »Fiat iustitia« eine in Berlin verbotene Kriminalgrotesker, zu der Lothar Schmidt (Schriftsteller) die Routine und de:Heinrich Ilgenstein die Gesinnung beigesteuert hat. Zu den Besuchern zählen de:Hedwig Pringsheim und de:Alfred Pringsheim sie hatten Freikarten von Tommy. [2]

Für das de:Theater Regensburg wurde für die Spielzeit 1914 / 15 , Willi Kißmer als neuen Theaterdirektor und Nachfolger von Emil Vanderstetten bestellt. Als am 1. August 1914 der I . Weltkrieg begonnen wurde, musste Kißmer sofort ins Heer einrücken.

Von 1920 bis 1925 leitete er das de:Theater Ulm. Willi Kissmer gebührt das Verdienst, die nach Kriegsbeginn aufgehobene Oper mit „Meistersinger" wieder eingefuhrt zu haben.[3][A 1]

Er brachte expressionistische Literatur auf die städtische Bühne und plante »Vatermord« 1915 1920 von de:Arnolt Bronnen am 12. Dezember 1924 aufführen zu lassen. Die Polizei verbot die Aufführung.[4][5] Von 1925 bis 30. September 1927 war er Intendant am de:Staatstheater Cottbus wo er von de:Ludwig Spannuth-Bodenstedt abgelöst wurde.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Guenter Seehaus, Günter Seehaus, Frank Wedekind und das Theater, 1898-1959, Laokoon-Verlag, 1964 - Theater - 766 S. [1]
  2. de:Hedwig Pringsheim Tagebuch [2]
  3. Willy Kismer läßt uns schreiben : Willy Kismer war Direktor des Stadttheaters Ulm von 1920–25 . Er führte die Oper wieder ein und gründete das Stadttheater - Orchester . In den im Jahre 1921 stattfindenden Maifestspielen mit ersten Opernkräften Deutschlands wurde Wagners „ Tristan und Isoldes aufgeführt . Nach dem Umbau im Jahre 1923 wurde das Theater mit Adolf Wildbrands „ Meister von Palmyra “ eröffnet .Ernst Immisch in Walter Tappe, Jubiläums-Jahrbuch des Ulmer Stadttheaters: aus Anlass des hunderfünfzigjährigen Bestehens, 1781-1931, Ulm. Stadttheater Süddeutsche Verlagsanstalt Ulm, 1931 - 80 pS. 51
  4. Susi Stappenbacher. Das Tagebuch . Hrsg . : Stefan Großmann ; ( sp . : St . Großmann u . Leopold Schwarzschild ; 1925 ff. Großmann: Schwarzschild 1925, s. 227. Vgl. Auch Ulmer Zuckerbrot, Blfm, 3 Jg., Nr. 3 März 1925, S. 24-28, hier S. 24 Julia Noah Munier, Lebenswelten und Verfolgungsschicksale homosexueller Männer , 2021, [3]
  5. Die Freie Vereinigung zur Pflege zeitgenössischer Kunst in Ulm wollte am Freitag, dem 12. Dezember 1924. fǘr ihre Mitglieder und Freunde im Stadttheater zu Ulm das Schauspiel Vatermord durch Schauspieler des Stadttheaters Ulm aufführen lassen. Die Würthembergische Polizeidirektion Ulm hat dem Theaterdirektor K. die Aufführung des Werks aber aus sitten- und ordnungspolizeilichen Gründen verboten.vgl.: Ludwig LeissKunst im Konflikt: Kunst und Künstler im Widerstreit mit der “Obrigkeit”, S. 337; in Ulm umtobte Bronnen der Streit um die Knabenliebe [4]
  6. Hans Eugen Specker: Ulm im 19. Jahrhundert: Aspekte aus dem Leben der Stadt, zum 100. Jahrestag der Vollendung des Ulmer Münsters Begleitband zur Ausstellung, Stadtarchiv Ulm, 1990, 660 p. 1990, abgerufen am 1. Februar 2021.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Dabei hatte er so treffliche Helfer wie Kurt Barré (1889-1955)(Oberregisseur der Münchener Staatsoper) und Kapellmeister Robert Koloisko 11.2.1891 Wien, † 22.2.1974 Wien. Dirigent. Studierte ab 1910 Musikwissenschaft (1918 Promotion bei G. Adler) sowie Komposition und Operndirektor in Zürich).[5]