Ringmesser der Nuba

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Ringmesser der Nuba
Iron Bracelet.jpg
Angaben
Waffenart: Messer, Ringmesser, Armbandmesser, Handgelenkmesser
Bezeichnungen: Nuba bracelet, Baura
Verwendung: Waffe, Verteidigungswaffe, Statuswaffe
Ursprungsregion/
Urheber:
Afrika, Ethnie der Nuba u.a.
Verbreitung: Afrika
Gesamtlänge: etwa 11 cm
Klingenbreite: etwa 2 cm
Klingenstärke: etwa 3 mm
Griffstück: Eisen, farbiges Glas, Tierzähne, Pflanzensamen, Baumharz
Besonderheiten: Die Armbänder wurden oft mit giftigem Pflanzensamen beklebt.

Das Ringmesser der Nuba (auch „Baura“) ist eine afrikanische Waffe. Schlagarmbänder werden von verschiedenen Ethnien in Afrika verwendet. Unter anderem von den Nuer, Dinka, Shilluk, Jibbeh, Bongo, Jur, Acholi, Madi, Latuka, Irenga, Murle, Abukaya, Mbuun, Lotuko, Moru und Mittu. Die hier beschriebene Version wird von jungen Männern beim Kampf und beim Ringen getragen.[1]

Beschreibung[Bearbeiten]

Das Ringmesser der Nuba ist halbrund gearbeitet, hat zwei parallele Klingen und ist so konstruiert, dass es als Armband getragen werden kann. Die einfache Version besteht ausschließlich aus Metall. Eine besondere Version ist mit Gift bestrichen. Das Ringmesser ist in der äußeren Höhlung zwischen den Klingen mit farbigem Glas oder mit Tierzähnen verziert. Das Glas und die Zähne werden mit Naturharz am Metall befestigt. Das Armband wurde von den Viehhirten der Nuba im Sudan getragen, um eine Abwehrwaffe gegen Viehdiebe zu haben. Oft wurden die Armbänder mit dem giftigen Samen der Paternostererbse (lateinisch Abrus precatorius) beklebt.[2].

Im Gegensatz zu anderen Ringmessern die am Handgelenk getragen werden wie zum Beispiel dem Ringmesser der Turkana, wird diese messer nur zum Kampf angelegt. Danach oder in Friedenszeiten wird es nicht am Körper getragen, da das Metall die Haut am Handgelenk verletzen würde. Die Turkana haben dieses Problem dadurch gelöst, das sie die Innenseite sowie die Schneide mit Leder überzogen haben, das ein Polster zwischen Metall und Haut bildet. Das Ringmesser der Nuba wird zum Kampf mit Pflanzenfasern am Handgelenk des Trägers fest angebunden.[3]

Diese und ähnliche Messer müssen im Nahkampf eine verheerende Wirkung gehabt haben, da arabische Sklavenhändler auf ihren Fangzügen Frauen erbarmungslos niederschossen, die solche oder ähnliche Scheibenmesser trugen. Die Messer haben laut Überlieferungen auch eine wichtige Aufgabe bei den Tanzzeremonien, die im Anschluss auf die Ernte erfolgten.

Es wird bis heute für ein sehr blutiges „Spiel“ der Krieger der Haussa-Ethnie benutzt, das „Baura“, ebenso lautet die Bezeichnung der Haussa für das Messer, genannt wird und den Haussa als heilig gilt. Das Messer wird dabei am rechten Handgelenk befestigt, während am linken Oberarm ein kleines Schild befestigt wird, das aus Metalldornen, Pflanzenfasern und Leder besteht. Ziel ist es dem Gegner eine Schnittwunde am Kopf zuzufügen.[4]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen E. E. Evans-Pritchard: The Nuer: A Description of the Modes of Livelihood and Political Institutions of a Nilotic People. BiblioBazaar, 2011, ISBN 978-1-179-58509-3, S. 151 (englisch).
  2. Hochspringen Bild und Beschreibung im Pitt Pivers Museum (Memento vom 5. Oktober 2010 im Internet Archive)
  3. Hochspringen Werner Fischer, Manfred A. Zirngibl: Afrikanische Waffen. Messer, Dolche, Schwerter, Beile, Wurfwaffen. Prinz-Verlag, Passau 1979, ISBN 3-9800212-0-3, S. 44.
  4. Hochspringen Christopher Spring: African arms and armor. Smithsonian Institution Press, 1993, ISBN 978-1-56098-317-0, S. 115 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten]

Info Sign.svg Dieser Artikel wurde gemäß CC-BY-SA mit der kompletten Versionsgeschichte aus dem ehemaligen Waffentechnik-Wiki importiert.