Hans-Heinrich Müller-Dieckert

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Hans-Heinrich Müller-Dieckert

Hans-Heinrich Müller-Dieckert (* 20. Juni 1913 in Thorn; 18. Februar 1997 in Hamburg) war ein deutscher Verwaltungsjurist.

Leben[Bearbeiten]

Als Arztsohn besuchte Müller-Dieckert das Collegium Fridericianum. Wie viele Abiturienten ging er zunächtst für ein halbes Jahr zum Freiwilligen Arbeitsdienst. Er studierte Rechtswissenschaft an der Albertus-Universität Königsberg und wurde 1933 Mitglied des Corps Masovia.[1] Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung war er ein in drei Semestern ausgezeichneter Senior.[2] Auf dem historischen Kösener Congress 1935 vertrat er sein Corps. Nach seiner Inaktivierung ging er für ein Semester an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg, dann an die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Dort bestand er im März 1938 das Referendarexamen am Kammergericht. Die Referendarausbildung begann er in Schippenbeil und Königsberg i. Pr..[3]

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges meldete er sich sofort zur Wehrmacht. Bei der Luftwaffe (Wehrmacht) wurde er zum Piloten ausgebildet. Als Flugzeugführer einer Heinkel He 111 in der Legion Condor erhielt er hohe Auszeichnungen. Im März 1944 wurde er Leutnant und Adjutant. Bei Kriegsende geriet er in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er nach zweieinhalb Jahren entlassen wurde.[4]

In den ärmlichen Verhältnissen der Nachkriegszeit setzte er seine juristische Ausbildung in Hamburg fort, wo er er 1950 das Assessorexamen bestand. Nachdem er beim Amt für Wiedergutmachung (Hamburg), bei der Allianz und in der Vertretung von Rechtsanwälten gearbeitet hatte, wurde er am 1. Februar 1956 als Regierungsrat in den Hamburgischen Staatsdienst übernommen. Zuletzt war er Leiter des Landessozialamts. 1975 wurde er als (parteiloser) Leitender Regierungsdirektor pensioniert.[4]

Nach einigen Jahren in Würzburg kehrte er als Witwer nach Hamburg zurück, um am Leben des Academischen Clubs teilnehmen zu können.[4] Kein Buch beschäftigte ihn mehr als Platons Politeia, nämlich die Auflösung der Demokratie durch unersättlichen Freiheitsdrang der Masse.[4] Er bewunderte Joschka Fischer.

Als Nachfolger von Alfred Prang war Müller-Dieckert von 1960 bis 1996, länger als jeder andere, Vorsitzender von Masovias Altherrenschaft.[2][5]

Ehrungen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Kösener Corpslisten 1960, 87, 1186
  2. 2,0 2,1 Verzeichnis sämtlicher Mitglieder des Corps Masovia 1823 bis 2005. Potsdam 2006
  3. Corpszeitung der Altmärker-Masuren 73 (1983), S. 2060
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Hermann Petersen: Nachruf auf Hans-Heinrich-Müller-Dieckert. Corpszeitung der Altmärker-Masuren 97 (1996/97), S. 564–566
  5. Masovia 2005, S. 352

Literatur[Bearbeiten]

  • Rüdiger Döhler (Hg.): Corps Masovia. Die 175jährige Geschichte von Königsbergs ältester und Potsdams erster Korporation im 21. Jahrhundert. München 2005, ISBN 3-00-016108-2, S. 352


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