Cornelis de Graeff (1650–1678)

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Cornelis de Graeff im Jahre 1673, gemalt durch Gerard ter Borch, Mauritshuis in Den Haag

Cornelis de Graeff (* 19. März 1650 in Amsterdam; † 12. August 1678 ebendort), Ritter des Heiligen römischen Reichs, war der einzige das Erwachsenenalter erreichende Sohn des Amsterdamer Regenten Andries de Graeff und dessen Ehefrau Elisabeth Bicker van Swieten.

Biografie[Bearbeiten]

Nach dem politischen Ende seines Cousins Johan de Witt, welches im Rampjaar 1672 erfolgte, wurde die Familie De Graeff - Cornelis Vater Andries sowie seine beiden Cousins Pieter und Jacob - durch die aus diesem Machtkampf siegreich hervorgegangenen oranischen Partei auf unbestimmte Zeit von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen. Damit wurde es Cornelis de Graeff unmöglich gemacht diverse politische Funktionen zu bekleiden. Sein einziges Amt - welches er kurz vor seinem Tode innehatte - war dies des Hoofdingeland von der Zijpe.

Gerard ter Borch schuf im Jahre 1674 zwei Gemälde, eines von seinem Vater und eines von Cornelis selbst an.[1] Das Cornelis darstellende Gemälde gelangte über die Sammlung Douairiere van Lennep-Deutz van Assendelft in Den Haag zu Beginn des 20. Jahrhunderts in das Museum Mauritshuis in Den Haag. In einem deutschsprachigen Buch steht als Bildbeschreibung unter anderem zu lesen: Auch dieses Portrait des 24jährigen Sohnes des Amsterdamer Bürgermeisters De Graeff steht vor einem schlichten Hintergrund. Die rotsamtene Tischdecke ergibt den einzigen warmen Ton; die Federn des schwarzen Hutes stecken schneeweiß davon ab. Der junge "Regentensohn", ein Abkömmling einer der bekanntesten Amsterdamer Familien, trägt einen schwarzen Samtrock nach der letzten französischen Mode, aus dem die mit einem Spitzensaum besetzten Hemdärmel bauschig hervorragen. In der linken Hand hält er einen Spazierstock mit silbernem Knauf. Die Rechte hat er etwas affektiert und kokett in die Seite gestützt. Es ist ein modisches Portrait, aber verfeinert und zurückhaltend, in dem sich Ter Borchs vornehmer Geschmack in glücklicher Weise mit den Wünschen seiner Auftraggeber verbunden hat.

Cornelis de Graeff wohnte nach seinem abgeschlossenen Rechtsstudium auf der Universität Leiden in des Vaters Stadtpalais Huis Van der Graeff in der Gouden Bocht der Amsterdamer Herengracht.

Am 19. Juli 1677 wurden De Graeff und sein Vater von Kaiser Leopold I. mit dem österreichischen Titel Ritter des Heiligen römischen Reiches bedacht.[2] Grund dafür war eine von Andries de Graeff und seinen Genealogen angenommene Verwandtschaft zu dem edelfreien Geschlecht Graben von Stein; diese wurde aber noch zu Lebzeiten von De Graeffs politischen Gegnern angezweifelt. Mit Wolfgang von Graben war um 1483 ein Familienmitglied von Laibach nach Holland gekommen, und hatte mit Pieter Graeff einen Sohn. Ein Pieter Graeff tritt auch als Stammherr der Familie De Graeff in Erscheinung.[3] Das niederländische Nieuw Nederlandsch Biographisch Woordenboek zweifelt aber an dieser Familienkonstellation.[4]

Verheiratet war er mit Agneta Deutz, das Ehepaar hinterließ keine Kinder. Cornelis de Graeff verstarb im Jahre 1678, seine Ehefrau einen Tag nach ihm, und sein Vater am Ende desselbigen Jahres. Der österreichische Reichsrittertitel wurde an keine weiteren De Graeffs vererbt.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Gerard ter Borchs Portret van Cornelis de Graeff
  2. Hochspringen Schwarz, G. (1987) Rembrandt, auf der Seite 278.
  3. Hochspringen (nl) De Graeff (Pieter Graeff) und Von Graben in der niederländischen "DBNL"
  4. Hochspringen Das Nieuw Nederlandsch Biographisch Woordenboek zweifelt an dieser Theorie, und vermeldet hierbei zur Abstammung der Familie De Graeff: Zekere Wolfgang von Graben zou, naar Holland omstreeks 1483 gekomen, daar gehuwd zijn en een zoon Pieter hebben gehad, die de stamvader van het hollandsch geslacht zou zijn, welks verschillende leden hier volgen. (nl) Das Geschlecht De Graeff in der DBNL

Literatur[Bearbeiten]

  • Graeff, P. DE (P. Gerritsz de Graeff und Dirk de Graeff van Polsbroek) Genealogie van de familie De Graeff van Polsbroek, Amsterdam 1882, Antiquariaat A.G. van der Steur
  • Bruijn, J. H. DE Genealogie van het geslacht De Graeff van Polsbroek 1529/1827, Antiquariaat A.G. van der Steur

Weblinks[Bearbeiten]

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