Bataillon Elektronische Kampfführung 922

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Bataillon Elektronische Kampfführung 922
— EloKaBtl 922 —
II
EloKaBtl 922.svg
Aktiv 1. Juli 1957–31. März 2013
Land DeutschlandDeutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr Kreuz.svg Bundeswehr
Militärischer Organisationsbereich Bundeswehr Kreuz.svg Streitkräftebasis
Truppengattung Fernmeldetruppe EloKa
Unterstellung Wappen KdoStratAufkl KdoStratAufkl
Standort Wappen Donauwörth Donauwörth
Alfred-Delp-Kaserne
Letzter Kommandeur
Bataillonskommandeur Oberstleutnant Janus Kaschta

Das Bataillon Elektronische Kampfführung 922 (EloKaBtl 922) war ein mobiler Verband der Fernmeldeaufklärung der Bundeswehr und bildete 1957 die Keimzelle aller EloKa-Kräfte der Bundeswehr.[1] Der Verband war zuletzt im Organisationsbereich Streitkräftebasis dem Kommando Strategische Aufklärung unmittelbar nachgeordnet und in der Alfred-Delp-Kaserne in Donauwörth (Bayern) stationiert. Zum 31. März 2013 wurde das Bataillon aufgelöst und die Kaserne geschlossen.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Geschichte des Bataillons Elektronische Kampfführung 922 geht auf die Fernmeldenahaufklärungskompanie 6 (FmNahAufklKp 6; auch 6./FmBtl 211) zurück, die am 1. Juli 1957 in der Hermann-Löns-Kaserne in Bergisch Gladbach aufgestellt wurde.[2] Zum 1. April 1959 wurde die Kompanie zum Fernmeldenahaufklärungsbataillon 220 (FmNahAufklBtl 220) umgegliedert und im August 1959 nach Ansbach-Katterbach verlegt.[3] Zum 1. Juli 1960 wurde es in Fernmeldebataillon 220 (FmBtl 220) umbenannt. In etwa zu dieser Zeit hatte das Bataillon eine Stärke von 300 bis 450 Soldaten. Es gliederte sich in eine Stabs- und Fernmeldekompanie und zwei Nahaufklärungskompanien, die aus jeweils einem Horch- und Störzug (nah), einen Beobachtungs- und Störzug und einem Fernmeldezug bestanden.[4] Am 15. August 1968 erfolgte die Verlegung nach Donauwörth in eine nach Alfred Delp benannte Kaserne.[5] Das FmBtl 220 war das EloKa-Bataillon des II. Korps in Ulm. Seine Schwesterbataillone waren das Fernmeldebataillon 120 (heute Jägerbataillon 91) in Rotenburg (Wümme) (I. Korps) und das Fernmeldebataillon 320 (heute Bataillon Elektronische Kampfführung 932) in Frankenberg (Eder) (III. Korps).[6] Am 14. Dezember 1973 wurde aus Personal des FmBtl 220 die Fernmeldekompanie 946 in Hof aufgestellt,[7][8] aus der die heutige Zentrale Untersuchungsstelle der Bundeswehr für Technische Aufklärung hervorging.

Im Jahr 1992 wurde das Bataillon zum Fernmelderegiment 220 (FmRgt 220) umgegliedert.[9] Es gehörte nicht mehr zu den Korpstruppen des II. Korps, sondern wurde der Fernmelde- und Elektronische Aufklärungsbrigade 94 (FmEloBrig 94) in Daun unterstellt, aus der die heutige Dauner Auswertezentrale Elektronische Kampfführung hervorging. Im Jahr 1992 wurde die Fernmeldekompanie 4 der 4. Panzergrenadierdivision als 4./FmRgt 220 in das Regiment eingegliedert und 1994 aufgelöst. Zum 14. Juni 2002 wechselte das Regiment von der Teilstreitkraft Heer zum neu geschaffenen militärischen Organisationsbereich Streitkräftebasis, wurde zum Bataillon Elektronische Kampfführung 922 (EloKaBtl 922) umgegliedert und dem Kommando Strategische Aufklärung in Grafschaft unterstellt.[6][10]

Kommandeure des Bataillons waren die Oberstleutnante Meyer-Harassowitz, Schneider, Packebusch, Steinschuaer, von Criegern, Poss, Breit, Urban, Baumert, Risse, Lömker und Buhe.[4]

Von Mitte 2006 bis Juli 2008 führte Achim Werres das Bataillon,[11] und im Anschluss Reinhard Bussler. Oberstleutnant Janus Kaschta war der letzte Bataillonskommandeur.[12]

Wappen[Bearbeiten]

Das Wappen hat als Grundform die klassische Schildform mit nach unten zulaufender Spitze. Es zeigt auf grünem Grund einen von (heraldisch) rechts oben nach (heraldisch) links unten verlaufenden stilisierten silbernen Flusslauf; darauf eine goldene Eule, das Symbol der Weisheit und des Militärischen Nachrichtenwesens.

Literatur[Bearbeiten]

  • Zur Geschichte des FmBtl 220. In: F-Flagge. Nr. 2, 1991, S. 24.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Zur Geschichte des FmBtl 220. In: F-Flagge. Nr. 2, 1991, S. 24.
  2. Fernmeldenahaufklärungskompanie 6. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 20. April 2020.
  3. Fernmeldenahaufklärungsbataillon 220. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 20. April 2020.
  4. 4,0 4,1 Gerhard Piper: Abhörstaat Deutschland (Telepolis): Die SIGINT-Landschaft seit 1945 in Ost und West. Heise Zeitschriften Verlag, Hannover 2015, ISBN 978-3-95788-028-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Fernmeldebataillon 220. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 20. April 2020.
  6. 6,0 6,1 Kräfte und Mittel der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung des Heeres (FmEloAufkl H) in den 1980er und 1990er Jahren. Abgerufen am 20. April 2020.
  7. Chronik der ehem. FmKp 946. Abgerufen am 20. April 2020.
  8. Fernmeldekompanie 946. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 20. April 2020.
  9. Fernmelderegiment 220. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 20. April 2020.
  10. Bataillon Elektronische Kampfführung 922. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 20. April 2020.
  11. Der Kommandeur blieb nur 719 Tage in Donauwörth. In: Augsburger Allgemeine. 22. Juli 2008, abgerufen am 20. April 2020.
  12. Barbara Feneberg: Bereitmachen für den Abzug. In: Augsburger Allgemeine. 16. Februar 2012, abgerufen am 20. April 2020.
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48.72272810.793468Koordinaten: 48° 43′ 21,8″ N, 10° 47′ 36,5″ O