Weltbürgerschaft (Soziale Bewegung)
Weltbürgerschaft ist ein philosophisch-politisches Konzept, das für alle Menschen weltweit "Globale Soziale Rechte" verbürgt sehen möchte, unabhängig von ihrer nationalstaatlichen Zugehörigkeit.
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[Verbergen]Vertreter[Bearbeiten]
Politisch vertreten wird das Ziel einer Weltbürgerschaft von einer Vielzahl globaler sozialer Bewegungen wie attac oder sans papiers in Frankreich (seit 1996) sowie von Vertretern einer politischen Philosophie und ihrer Intervention für globale soziale Rechte. Zu den philosophischen Initiatoren dieses Konzepts gehören de:Jacques Derrida, de:Étienne Balibar, de:Julia Kristeva sowie Michael Hardt und de:Antonio Negri. In Deutschland wird dieses Konzept u.a. von attac und dem Philosophen Thomas Seibert vertreten.[1]
Forderungen[Bearbeiten]
Zu den Hauptrechten, die für eine Weltbürgerschaft vor dem Hintergrund bestehender Nationalstaaten eingefordert werden, zählt das Recht auf gute Arbeit, freie Mobilität, gesellschaftliche Teilhabe und offene Grenzen sowie das volle staatsbürgerliche Recht auch für Staatenlose und Migranten, Garantierechte für einen "Sozialen Lohn" oder ein Grundeinkommen für alle, das Recht auf Mitbestimmung über materielle Bedürfnisse, das Recht auf eine "intakte Umwelt", für alle Weltbürger das Recht auf einen freien Zugang zu Wissen und Kommunikation.[2] Im weitesten Sinne geht es um das Ziel der "emanzipatorischen Aneignung universaler Menschenrechte".[3]
Siehe auch[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Etienne Balibar (2003): Sind wir Bürger Europas? Politische Integration, soziale Ausgrenzung und die Zukunft des Nationalen, Hamburg
- Etienne Balibar (1992): Les frontières de la démocratie. Paris, La Découverte, 1992
- Seyla Benhabib: Global.com oder Weltrepublik?. Die Bürger- und Staatsangehörigkeitsrechte sind im Wandel begriffen. 6. August 2001. In: Neue Zürcher Zeitung
- Christoph Butterwegge / Gudrun Hentges (Hg.) (2002): Politische Bildung und Globalisierung. Opladen 2002
- Jacques Derrida: Weltbürger aller Länder, noch eine Anstrengung! Brinkmann U. Bose, 2003. ISBN 9783922660859
- Jacques Derrida: Gesetzeskraft. Der "mystische Grund der Autorität". Frankfurt 1991
- David Held (1995): Democracy and the Global Order. From the Modern State to Cosmopolitan Governance. Cambridge, 1995 (Thema kosmopolitische Demokratie)
- David Held (2007): Soziale Demokratie im globalen Zeitalter. Frankfurt a.M., 2007
- Julia Kristeva: Nations Without Nationalism. New York: Columbia University Press, 1993
- Hardt, Michael, Negri, Antonio (2003): Empire. Die neue Weltordnung, Durchgesehene Studienausgabe 2003, Frankfurt a.M.
- Thomas Seibert: Vom Übermaß der Gerechtigkeit. Soziale Bewegung, politische Philosophie und globale soziale Rechte. In: Kulturisse, heft 3/ 2007
- Werner Rätz / Horst Lüdtke: Sozialstaat oder: Globale Soziale Rechte? VSA, Hamburg. ISBN 978-3-89965-344-1
- Roland Klautke / Brigitte Oehrlein (Hg.) (2008): Globale Soziale Rechte. Zur emanzipatorischen Aneignung universaler Menschenrechte. VSA, Hamburg 2008. ISBN 978-3-89965-286-4
- G. Pascal Zachay: Die neuen Weltbürger. Einwanderungsgesellschaften gehören die Zukunft. München 2000.
- Christina E. Zech: Weltsalon. Zukunftsweisende Konzepte für eine friedliche und ökologisch intakte Welt. Verlag Goldegg, Berlin/Wien 2018, ISBN 978-3-99060-076-4.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Thomas Seibert: Vom Übermaß der Gerechtigkeit. Soziale Bewegung, politische Philosophie und globale soziale Rechte. In: Kulturisse, heft 3/ 2007 [1]
- Hochspringen ↑ Thomas Seibert (2007) [2], Werner Rätz und Thomas Seibert (2005) siehe Literatur, Hardt, Michael, Negri, Antonio (2003): Empire. Die neue Weltordnung, Seite ???
- Hochspringen ↑ Roland Klautke / Brigitte Oehrlein (Hg.) (2008): Globale Soziale Rechte. Zur emanzipatorischen Aneignung universaler Menschenrechte, Seite ???
