StudiTZ
Das StudierendenTrainingsZentrum, kurz StudiTZ, ist die zentrale Übungseinrichtung für Medizinstudierende der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Dort können die Studierenden ab dem ersten Semester neben ihrer klinisch-theoretischen Ausbildung praktische Fertigkeiten und Szenarien trainieren. Ohne Druck und Leistungsstress des oftmals hektischen Klinik-Alltags können einfache medizinische und ärztliche Fertigkeiten an realistischen Modellen erlernt und geübt werden.[1]
Darüber hinaus bieten ärztlich angeleitete Kurse für Kleinstgruppen tiefere Einblicke in komplexe Untersuchungen und Fähigkeiten.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Geschichte[Bearbeiten]
Wegen der Novellierung der ärztlichen Approbationsordnung im Jahr 2002 sind die Universitäten zu mehr praktischen Elementen in den medizinischen Lehrplänen verpflichtet. Nur ein Teil davon kann direkt am Krankenbett stattfinden. Zunehmend werden deshalb praktische Übungen an Modellen angeboten. Die kommunikativen Tätigkeiten – beispielsweise Anamneseerhebung und das Überbringen schlechter Nachrichten – üben die Studierenden zunächst mit Schauspiel- oder Simulationspatienten. Als logische Konsequenz wurden neue Prüfungsformen implementiert, damit diese hard und soft skills erfasst und beurteilt werden können. Dies geschieht etwa in einer OSCE (objective structured clinical evaluation), bei der an hintereinander geschalteten Stationen der Prüfling seine skills unter Beweis stellen kann und benotet wird.[2]
Das StudiTZ in den Räumen des Lehrgebäudes der medizinischen Fakultät hat im Wintersemester 2008/09 seine Tore geöffnet. Zum einjährigen Bestehen wurde die ursprünglich SkillsLab getaufte Einrichtung in StudiTZ umbenannt, Kurzform für StudierendenTrainingsZentrum.[3]
Ausstattung[Bearbeiten]
Eingerichtet wurden zunächst die Themenräume Herz/Lunge, Kreislauf, Sonographie/Abdomen sowie Auge/HNO/Dermatologie. Hinzu kamen ein Anästhesie/Notfallraum sowie ein Raum für Gynäkologie/Urologie. Der Neurologie/Orthopädie/Chirurgie-Raum folgte mit weiteren Übungsstationen im WS 09/10. Die Einrichtung besteht aus Objekten und Modellen, unter anderem einem Kunststoffarm zur Venenpunktion, einem weiblichen Unterleib, einem Thoraxtorso und vielem anderem, an denen die Studierenden in Ruhe üben können.
Das Angebot besteht aus Themenräumen zum eigenständigen Üben und Vertiefen, Kursangeboten unter studentischer wie ärztlicher Leitung sowie aus Aktionstagen und –wochen.
Themenräume[Bearbeiten]
Das Raumangebot im StudiTZ:
Raumnummer | Fach-/Themengebiet | Übungsinhalt |
---|---|---|
09 | Anästhesie/Notfallmedizin |
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10 | Kreislauf |
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11 | Abdomen |
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12 | Gynäkologie/Urologie |
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13 | HNO/Auge/Dermatologie |
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14 | Herz/Lunge |
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15 | Chirurgie/Orthopädie/Neurologie |
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Kursangebot[Bearbeiten]
Kursangebot in Kleingruppen von 4 bis 12 Studierenden:
- Anästhesie/Notfallkurs
- Zentraler Venenkatheter/Blasenkatheter
- Injektionskurs
- Nahtkurs
- Ultraschall-Kurs
Dieses Angebot sind spezielle Kurse, bei denen die Studierenden unter ärztlicher Obhut ihre Fähigkeiten unter anderem bei der Sonographie des Abdomens oder der Schilddrüse, chirurgischen Nahttechniken, endotrachealer Intubation sowie Reanimationsmaßnahmen in aller Ruhe optimieren können. Dabei sind Ärzte und Tutoren um eine stete Weiterentwicklung und Erweiterung des Kursangebotes bemüht.
Aktionstage und –wochen[Bearbeiten]
Über das ganze Jahr verteilt organisiert das StudiTZ Sonderaktionen. Mittlerweile fester Bestandteil ist die Skills night, in der von abends 21 Uhr bis nachts um 3 Uhr Patientenfälle diskutiert werden, und darin eingebettet Injektionen, Sonographie und Wiederbelebung geübt wird. Zum Semesterende öffnet das StudiTZ eine Woche lang ganztägig und stellt seine Themenräume zur Vorbereitung auf Famulatur und Praktischem Jahr zum Üben zur Verfügung.
Angeboten wurde außerdem schon ein speziell konzipiertes Tagesprogramm für die Kreativwoche der Kulturakademie, welches den Jungforschern Grundlagen medizinischer Verfahren und einen tieferen Einblick in den menschlichen Körper vermittelt.
Mitarbeiter[Bearbeiten]
Seit 2007 ist Sabine Diwo, Anästhesistin am Freiburger Universitätsklinikum, die ärztliche Leiterin des StudiTZ. Wesentliche Bestandteile sind darüber hinaus die Dekanatsmitarbeiterin Edith Zellmer, zuständig für Planung und Organisation, sowie studentische Hilfskräfte, die das Freiburger SkillsLab gegründet haben und auch heute hauptverantwortlich sind für Aufbau und Anleitung der verschiedenen Themenräume. Sie stehen den Übenden bei praktischen und theoretischen Fragen als Tutoren zur Verfügung.
Finanzierung[Bearbeiten]
Das StudiTZ Freiburg ist eine Einrichtung, die zu 100% aus Studiengebühren finanziert wird. Die Mittel für das gesamte Projekt kommen somit unmittelbar den Studierenden zur Verbesserung ihrer Ausbildung zugute. Hinzu kommen Geld- und Sachspenden von Fördervereinen und aus der medizinisch-technischen Privatwirtschaft. Auf diese Art konnte bereits ein weiteres gebrauchtes Ultraschallgerät in Betrieb genommen werden. Sachspenden bestreiten zudem einen Großteil des benötigten Einmal-Instrumentariums (wie beispielsweise Punktionsbesteck und Nahtmaterial), womit möglichst realistische Übungsbedingungen geschaffen werden können.
Weblinks[Bearbeiten]
- StudiTZ Homepage
- Trainingszentren für Medizinstudierende: Der Gummiarm spürt keinen Schmerz, im Deutschen Ärtzeblatt 2010
- Freiburger STUDITZ: wie alles begann und was es heute bietet in Thieme, 18. 2. 2011
- Mit Gummiarm und Thoraxtorso, in idw-online, 15. Dezember 2010
- Wiederbelebung im Takt von "Yellow Submarine" in Badische Zeitung, 5. Januar 2011
- Veranstaltung mit der Kulturakademie im StudiTZ in Badische Zeitung, 25. März 2011
- Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), 05.10. - 8. Oktober 2011, München
- ofamed, Offene Fachschaft Medizin Freiburg
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Studienekanat Humanmedizin Uni Freiburg
- Hochspringen ↑ Sabine Diwo: Trainingszentren für Medizinstudierende In: Deutsches Ärzteblatt 2010; 107(21): A-1085 / B-957 / C-945
- Hochspringen ↑ Offizielle Homepage StudiTZ, Über uns
48.0084877.831214Koordinaten: 48° 0′ 30,6″ N, 7° 49′ 52,4″ O (Karte)
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