Segelflugverein Hoya von 1931
Der Segelflugverein Hoya von 1931 e.V. ist ein in der geographischen Mitte von Niedersachsen ansässiger Traditionsverein. Auf dem Segelfluggelände Hoya betreiben die Mitglieder den Segelflugsport auf vereinseigenen und auch privaten Segelflugzeugen. Der Verein ist gemeinnützig und Mitglied im Landessportbund Niedersachsen und dem Deutschen Aero Club.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten]
1929 bis 1933[Bearbeiten]
Erste Flugversuche mit einem von 1929 bis 1931 selbstgebauten, fußgesteuerten Otto Lilienthal-Hängegleiter fanden 1931 auf den Wiesen im großen Weserbogen von Hoya statt. „Geflogen“ wurde auf den Wiesen um Hoya, vorzugsweise in den sogenannten „Duddenhausener Alpen“ unweit von Hoya. Die offizielle Vereinsgründung vollzog sich am 28. Oktober 1931 im Hotel Bauermeister (heute Filmhof Hoya). Am 6. Dezember 1931 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister. Der Grundstein für die sog. „Hindenburghalle“ wurde am 12. März 1933 gelegt.
1933 bis 1945[Bearbeiten]
Der Segelflugverein Hoya wurde 1933 durch die Nationalsozialisten aufgelöst, das gesamte Vermögen dem Deutschen Luftsportverband zugeführt. Es ist nicht bekannt, ob in den Kriegsjahren 1939 bis 1945 in Hoya regelmäßig im Segelflug geflogen werden konnte. Der Feldflugplatz Hoya wurde gegen Kriegsende durch einen Bombenangriff nahezu vollständig zerstört.
1952 bis 1967[Bearbeiten]
Im Jahre 1952 begannen einige ehemalige Segelflieger, aber auch Neuanfänger, ohne finanzielle oder sonstige Unterstützung mit dem Eigenbau eines doppelsitzigen Segelflugzeugs vom Typ Doppelraab mit der Kennung D-6351. Dieses Segelflugzeug befindet sich seit 1981 als Exponat unter namtlichen Hinweis auf den Segelflugverein Hoya im dänischen Flugmuseum "Danmarks Flymuseum".
Parallel dazu baute eine andere Gruppe eine Querschleppwinde. Die formelle Wiedergründung des Segelflugvereins Hoya vollzog sich auf der Gründungsversammlung am 5. September 1955.
Durch hohe Zuschüsse der Stadt Hoya und des damaligen Landkreises Grafschaft Hoya erhielt der Verein bereits im Sommer 1964 einen neuen Einsitzer vom Typ K8B mit der Kennung D-6346. Mit diesem Flugzeug hatte der Verein wieder Anschluss an zeitgemäße Standards gefunden, allerdings auch endgültig mit der Eigenbautradition abgeschlossen.
1968 bis 1992[Bearbeiten]
Die Hoyaer Segelflieger entwickelten in diesen Jahren den sportlichen Streckenflug. Auf dem Segelfluggelände entstanden drei Hallen. 1992 musste der Verein das Gelände verlassen und an seinem jetzigen Standort ein neues Gebäude erstellen.
1993 bis 2014[Bearbeiten]
Die Vereinsmitglieder bauten kurzer Zeit und mit einem Eigenaufwand von ca. 13.000 Baustunden ein neues Gebäude auf einem eigenen Grundstück mit etwa 1.000 m² Grundfläche. Der ca. 350 m² große Aufenthaltsbereich beherbergt alle notwendigen Funktionsräume mit den dazu gehörigen Ausstattungen, etwa Werkstätten mit Einrichtungen für Kfz-, Holz- und GfK-Reparaturen aller Art, Briefingraum mit Meteosatanlage, Büro, Sanitärbereichen usw.
Die etwa 650 m² große Flugzeughalle dient zum Abstellen der Segel- und Motorflugzeuge. Der Flugzeugpark wurde ständig den modernen Erfordernissen angepasst.
Flugzeuge[Bearbeiten]
2014 fliegen in Hoya acht vereinseigene Segelflugzeuge und ein Motorsegler vom Typ Grunau Baby II b, K8B, Astir CS, ASK 21, Jeans-Astir, Duo-Discus, Discus-2c und LS4-b sowie ein Motorsegler vom Typ SF 25 C Rotax-Schleppfalke. Ferner betreiben innerhalb des Vereins private Haltergemeinschaften weitere Flugzeuge, derzeit zwei ULF-2, zwei ASW 20, ASW 27, Ka 6CR, Grunau Baby III, LS4, ASW 15, Std. Libelle und Nimbus 4-DM.
Ausbildung[Bearbeiten]
2014 schulen neun ehrenamtliche Segelfluglehrer die Flugschüler des Vereins. Sie setzen bereits in der Ausbildung ausschließlich auf moderne und bewährte Segelflugzeuge aus Faserverbund-Werkstoffen, während in einigen anderen Vereinen noch altbewärte Flugzeuge in Holz- oder Gemischtbauweise (Ka 8, ASK 13 usw.) für die Schulung zum Einsatz kommen.
Die Ausbildung beginnt auf dem dafür am besten geeigneten doppelsitzigen Segelflugzeug, der ASK 21. Dieses Segelflugzeug ist aerodynamisch und ergonomisch für doppelsitzige Trainingsflüge optimiert und voll aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt.
Nach den ersten Alleinflügen auf der ASK 21 fliegen die Flugschüler auf einsitzigen Segelflugzeugen vom Typ Astir CS und Jeans-Astir. Erfahrene Flugschüler dürfen auch den Oldtimer K8B fliegen. Die Ausbildung endet mit der amtlichen Prüfung und dem Erwerb der Segelfluglizenz.
Mitglieder[Bearbeiten]
Im Jahr 2014 hat der Verein etwa 50 aktive Mitglieder. Schwerpunkte der fliegerischen Tätigkeiten sind die Ausbildung, der Streckensegelflug und der reine Spaßflug. Geführt wird der Verein von einem mehrköpfigen Vorstand.
Siehe auch[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
- Offizielle Website des SFV Hoya von 1931 e. V.
- Ausführliche Chronik des SFV Hoya als PDF-Datei
- Historischer Doppelraab des Segelflugverein Hoya im dänischen Flugmuseum
- Aileen@work - Segelflugpilotin - TV-Film über den SFV Hoya vom 22. Mai 2012
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