Schweißen verbindet

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Schweißen verbindet ist eine Kurzgeschichtensammlung der Querweltein Unterwegs Buchreihe. Die Geschichten handeln von der fachlichen, sachlichen und phantastischen Auseinandersetzung des Autors, Stephan Thiemonds, mit seinem beruflichen Lebensweg im Umfeld der Schweißtechnik.[1] Basierend auf seiner Ausbildung zum Kupferschmied und Schweißer, den Weiterbildungen zum Industriemeister und Europäischem Schweißfachmann, und seinen Weltreisen als Servicetechniker für ein hessisches Maschinen- und Anlagenbauunternehmen.[2]

Ein literarisches Stilelement der teils im Gonzo-Journalismus geschriebenen, aber technisch versierten Geschichten, ist der Magische Realismus, bei dem die Grenzen zwischen Realität und Phantasie vermischen. Derartige Hirngespinste stehen eigentlich im Gegensatz zu der auf Normen und Regelwerken, auf Fakten und Funktionen beruhenden (Schweiß-)Technik. Seine Berufserfahrung lehrte den Autor hingegen, dass auch in einer technischen Branche die Phantasie einen ebenso hohen Stellenwert einnimmt, wie die Realität. Weil der Ausdruck „Phantasie“ die kreative Fähigkeit eines Menschen / eines Technikers / eines Schweißers bezeichnet, die wiederum für den Technischen Fortschritt unabdingbar ist.

Ausgangspunkt und Auslöser des Buches[Bearbeiten]

Inspiriert wurde Thiemonds durch seinen beruflichen Einsatz bei einem Kunden im Industriegebiet Map Ta Phut in Thailand, im Frühjahr 2014. Grund der Reise war, die Reparatur zweier Dünnschichtverdampfer-Rotoren zu begleiten. Am Einsatzort angekommen erfuhr er, dass die durch Schwingungsrisskorrosion entstanden Risse in den Edelstahlprofilleisten nicht, wie ursprünglich erdacht, durch das herkömmliche WIG-Schweiß-Verfahren ausgebessert werden würden, sondern durch Laserschweißen. Seine erstmalige und plötzliche praktische Konfrontation mit dieser Technologie, Schweißen mittels Laser, inspirierte Thiemonds derart, dass er noch während seines Einsatzes die damit in Verbindung stehende Kurzgeschichte, Die Rückkehr der Jedi-Ritter schrieb. Ausführende Fachfirma der (parallel zum Schreiben) ausgeführten Laserschweißungen war der im Jahre 1997 gegründete DSI-Laserservice.[3] Neben dessen Hauptsitz, im baden-württembergischen Maulbronn, entstanden neunzehn Franchise-Partnerunternehmen (Stand Juni 2015)[4] in Europa, Asien, Nord- und Südamerika. Eines davon ist im thailändischen Chon Buri angesiedelt, wo die Rotoren lasergeschweißt wurden.

Um die Erlaubnis zur Veröffentlichung seiner Laser-Geschichte zu erhalten, weil diese im engen Zusammenhang mit der DSI steht, nahm Thiemonds, zurück in Deutschland, Kontakt zum Gründer und Geschäftsführer, Christian Frank, auf. Mit seiner Zustimmung erschien im Frühjahr 2015 die Geschichte Die Rückkehr der Jedi-Ritter in der Kurzgeschichtensammlung Band 5 Querweltein Unterwegs - Berufsalltag oder Alltagsflucht beim Iatros-Verlag.[5] Kurze Zeit später äußerte Herr Frank gegenüber dem Autor und seinem Verlag den Wunsch, die Jedi-Ritter-Geschichte für sein Unternehmen zwecks Imagepflege nutzen zu dürfen. Ergänzt durch fünf weitere Schweißtechnik-Geschichten, erschien im November 2015 der Erzählband Querweltein Unterwegs – Schweißen verbindet.

Titel und Inhalt der sechs Erzählungen[Bearbeiten]

Schweißen verbindet erzählt von der Entstehungsgeschichte dieses Buches. Vom auslösenden Moment in Thailand und weiteren Ereignissen und persönlichen Erfahrungen aus dem industriellen Berufsalltag. Diese führen den Autor zu jener Erkenntnis, die als „guter Geist“ diesem Buche innewohnt, der wiederum die Faszination der Schweißtechnik mit ausmacht: Schweißen verbindet Stahl, und Menschen. Lokal, und global. Was der Autor, in Form eines Wortspiels, als Phänomenal bezeichnet.

Die Geschichte vom kleinen w befasst sich einleitend mit der Geschichte des Schweißens. Übergehend zu dem mit der deutschen Schweißgeschichte unzertrennbar verbundenen, schweißtechnisch-orthographischen w-Problem. Dass das Vorhandensein oder das Nichtvorhandensein des kleinen w’s einen entscheidenden Unterschied darstellt. Und zwar in sämtlichen Bereichen der Sch(w)eißtechnik. Sowohl theoretisch, als auch praktisch. Am Buchanfang wird die immense Wichtigkeit des kleinen w’s durch ein Zitat hervorgehoben, das auf jahrhundertelanger Schweißerfahrung beruhen soll und die schließlich in einer nur mündlich überlieferten Schweißerweisheit verfasst wurde: „Das Wichtigste am Schweißen ist das w, ansonsten geht’s in die Hose.“

Die Rückkehr der Jedi-Ritter erzählt von dem beruflichen Einsatz in Chon Buri. Eingeleitet durch eine Episode der Star Wars Jedi-Ritter, übergehend in die Erfindung des Lasers und den Entwicklungsschritten der Laserschweißtechnik. Wie die Rotoren in der DSI-Werkstatt Lasergeschweißt wurden; von der mutmaßlich zielgerichteten Industriespionage durch die Thailändische Strafverfolgungsbehörde DSI, die das konstruktive Know-how der Dünnschichtverdampfer-Rotoren ausspionieren wollte. Zum Schluss der Geschichte erklärt der Autor, warum das Team des DSI-Laserservice als die industriellen Jedi-Ritter des 21.Jahrhunderts angesehen werden können: weil sie, ähnlich wie die Star Wars Jedis, vereint mit ihren Laserschweißmaschinen für die Gute Macht kämpfen.

Wir lieben die Stürme erzählt von einer beruflichen Schiffsreise im Jahre 2009 von Montevideo aus zur Antarktis, auf dem zuvor bei der Bremerhavener MWB-Werft getrennten, verlängerten und wieder zusammen geschweißten Krill-Trawler Juvel.[6] Als das Schiff eines Nachts in einen schweren Sturm geriet, stundenlang gegen Kaventsmänner ankämpfte, während in der Vorstellung des in seiner Koje liegenden Schweißfachmannes die Chaostheorie ablief: welche Schweißfehler in Schweißnähten schlummern und welche verheerenden Auswirkungen diese bei einem Schiff auf hoher See haben können. Wir lieben die Stürme erschien erstmals 2011 in der Kurzgeschichtensammlung Band 4 Querweltein Unterwegs – Seemannsgarn oder Sabotage in der Antarktis.

Was wäre die Welt ohne Stahl setzt sich mit der Phantasie auseinander, wie heutzutage unsere moderne (Industrie-)Welt ohne Stahl aussehen und wie die Menschen dadurch beeinflusst werden würden. Was wäre die Welt ohne Stahl erschien erstmals 2009 in der Kurzgeschichtensammlung Band 3 Querweltein Unterwegs - Trotz Überstunden die Welt erkunden.

Die Sache mit dem Edelstahl handelt von der Auswahl des richtigen Werkstoffes unter Berücksichtigung der Einsatzmöglichkeit und dessen fachgerechter Verarbeitung. Weniger im Hinblick auf berufliche Metallbauprojekte, vielmehr auf private: vom Handlauf über den Gartenzaunpfahl, der Schwimmbadleiter oder einer Stahlbaukonstruktion für eine Terrassenüberdachung, bis hin zum Eiffelturm-Nachbau für den Vorgarten. Eingegangen wird auf die sowohl in Fachkreisen, als auch im Hobbybereich kursierenden Werkstoffbezeichnungen, Markennamen und deren Synonyme, wobei die oftmalige Empfehlung des scheinbar fachkundigen Volksmundes, Nimm Edelstahl. Oder noch besser, VA!, den Kern der Erzählung bildet. Dass diese verallgemeinerte Empfehlung, „ein einziger Edelstahlwerkstoff für alle Metallbauvorhaben“, mitunter verheerende Folgen nach sich ziehen kann, wird am Präzedenzfall der Firma Fuscher GmbH & Co erläutert, bei dem es durch eine falsche Werkstoffauswahl zum Einsturz eines Schwimmbadhallendaches in Kleinkleckerbach kam.[7] Darüber hinaus erzählt die Geschichte, unter welchen Umständen auch Edelstahl rostet, was man dagegen tun kann, und wie man generell den Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Edelstahl entkommt.

Lektoriert wurden die Geschichten von Erika Schilling aus Darmstadt, zu der der Autor, seit seiner Zeit in Darmstadt (2012-2015), ein freundschaftliches Verhältnis pflegt.

Buchcover[Bearbeiten]

Auf dem unteren Drittel der Covervorder- und Coverrückseite sieht der Betrachter einen kreisbogenförmigen Erdausschnitt, aus dem Blickwinkel des Weltraums. Der Hintergrund erlaubt einen Blick in das mit Sternen gespickte Universum. Über der Erdkrümmung der Covervorderseite ist ein Schweißer mit heruntergeklappter -haube bei der Arbeit zu sehen, wobei von der grellhellen Schweißstelle ein sprühender Funkenregen auf die Erde herabrieselt. Dieser soll symbolisch für die weltweite Verbreitung und Anwendung der Schweißtechnik stehen. Sowohl der Schweißer, als auch der über ihm stehende Buchtitel, Schweißen verbindet, erscheinen durch die vom Schweißlichtbogen ausgehende grelle Helligkeit in diffusem Licht. Auf die Covervorderseite integriert wurde das neue Querweltein Unterwegs Logo, das mit Erscheinen von Band 6 Die Entdeckung der Erfinderkinder, die QWE-Unterwegs-Buchreihe begleitet.

Auf dem Erdausschnitt der Coverrückseite sind die Firmenlogos der mit dem Buch und seinem Autor in Verbindung stehenden Unternehmen dargestellt (DSI, Buss SMS Canzler[8] und Carl Canzler[9]). Die Logos stehen sinnbildlich dafür, dass Schweißen nicht nur Stahl, sondern auch Firmen und deren Mitarbeiter mitunter weltweit verbindet. Gestaltet wurde das Cover durch Anregungen des Autors von Stephen Iwanowsky, der in Darmstadt lebt und arbeitet.

Vorwort[Bearbeiten]

Das Vorwort schrieb Dietmar Rippegather von der DVS Media, die dem DVS Verband[10] angehört: dem Deutschen Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. Weil er tagtäglich, seit mehr als 25 Berufsjahren, mit dem wohl heimtückischsten Problem der Schweißbranche konfrontiert wird. Weil er als Diplom-Ingenieur der Schweißtechnik und als Redaktionsleiter[11] nur allzu gut weiß, was herauskommt, wenn man beim Schreiben über das Schweißen, das kleine w vergisst.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren Artikel über Stephan Thiemonds in PDF Karriere in der Schweißtechnik. Abgerufen am 12. November 2015.
  2. Fachzeitschrift Schweissen und Schneiden Artikel über Stephan Thiemonds. Ausgabe 62. Veröffentlicht 2010. Abgerufen am 12. November 2015.
  3. DSI Laser-Service GmbH Website. Abgerufen am 12. November 2015.
  4. DSI Laser-Service GmbH Liste der Franchisepartner. Abgerufen am 12. November 2015.
  5. Iatros-Verlag Website. Abgerufen am 12. November 2015.
  6. Shiff&Hafen Spezial PDF Artikel über den norwegischen Trawler Juvel. Abgerufen am 12. November 2015.
  7. Der Praktiker Magazin für Schweißtechnik und mehr. Ausgabe 54. Abgerufen am 12. November 2015.
  8. Buss-SMS-Canzler Website. Abgerufen am 12. November 2015.
  9. Biographie von Carl Canzler auf deutsche-biographie.de. Abgerufen am 12. November 2015.
  10. Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. Website. Abgerufen am 12. November 2015.
  11. Redaktionsmitarbeiter der DVS Media GmbH. Abgerufen am 12. November 2015.
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