Sachsen-Gessaphe

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Wappen der Wettiner (Albertinische Linie)

Das Haus Sachsen-Gessaphe ist eine durch Adoption in weiblicher Linie neu kreierte Seitenlinie des Hauses Wettin Albertinischer Linie. Im Jahr 1999 adoptierte das kinderlose Oberhaupt des Hauses Wettin, Maria Emanuel Markgraf von Meißen, seinen Neffen Alexander Afif und ernannte ihn zum persönlichen Erben und seinem präsumptiven Nachfolger als Oberhaupt des Hauses Wettin Albertinischer Linie, des früheren Königshauses Sachsens. Er führt seither den Namen Alexander Prinz von Sachsen (genannt Sachsen-Gessaphe).

Abstammung[Bearbeiten]

Alexander Prinz von Sachsen-Gessaphe (* 1954), Chef des Hauses Sachsen-Gessaphe

Die Familie stammt von Maria Anna Josepha Prinzessin von Sachsen, Herzogin zu Sachsen (1929-2012) und ihrem Ehemann Roberto de Afif (1916–1978) ab. Anna ist eine jüngere Schwester des Familienoberhauptes Maria Emanuel Markgraf von Meißen und Tochter von Friedrich Christian Prinz von Sachsen und Elisabeth Helene Prinzessin von Thurn und Taxis; sie ist die einzige Nachfahrin Friedrich Christians, die überlebende und legitime Kinder hat.[1]

Die Thron- und Erbfolge des Hauses Wettin Albertinischer Linie folgt teilweise dem salischen Recht: Nur wenn alle männlichen Zweige ausgestorben sind, folgt der weibliche Erbe, der dem letzten männlichen Erben am nächsten verwandt ist, oder seine männlichen Nachkommen auf dem Thron und in der Erbfolge. Von allen betroffenen Familienmitgliedern der Familienzweige wird aber erwartet, dass sie ebenbürtige Ehen führen, um ihren Nachkommen die dynastischen Rechte zu vererben.[2]

Libanesisches Erbe[Bearbeiten]

Roberto de Afif stammt väterlicherseits aus einer alten maronitisch-katholischen Prinzenfamilie im heutigen Libanon[1]. Von Afif, Emir in Keserwan und Enkel des libanesischen Emirs Mansur 'Asaf bin Hassan (1522–1580) wird überliefert, dass er der Vorfahre des christianisierten Zweiges der Scheiks von Bkassine ist.[3]

De Afif stammt nach Angaben von L'Allemagne dynastique von Suleiman ab, der 1306 von den Mameluken die Provinz Keserwan nördlich von Beirut zugesprochen bekommen hat. Weiterhin war sein Vater, Alexander Afif (1883-1971), der zeitlebens in Beirut gelebt hat, ein Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und Prinz von "Assaph (Afif)" oder Gessaphe im Libanon.[4]

Roberto emigrierte nach Mexiko, studierte Jura und arbeitete als Geschäftsmann. Die Familie lebt im Stadtviertel Polanco von Mexico City.

Robertos Schwester, Alexandra Afif, wurde in Beirut im Jahr 1919 geboren und heiratete 1951 in Rom in morganatischer Ehe Karl Anton Prinz von Hohenzollern (* 1922).[5] Karl Anton war ein Neffe des Prinzen Friedrich Christian von Sachsen und ist ein Cousin ersten Grades von Maria Emanuel und seiner Schwester Anna von Sachsen.

Präsumptive Nachfolge als Familienoberhaupt der Wettiner Albertinischer Linie[Bearbeiten]

Im Jahr 1987 starb der präsumptive dynastische Erbe Johannes Prinz von Sachsen-Coburg (aus dem Hause Wettin Ernestinischer Linie), Neffe des Maria Emanuel Markgrafen von Meißen und Sohn seiner jüngsten Schwester, beim Bergsteigen in jungen Jahren ohne Nachkommenschaft. Alexander Afif (* 12. Februar 1954 in München) - der älteste Sohn von Anna, einer anderen Schwester Maria Emanuels - hatte im Jahr 1987 Gisela Prinzessin von Bayern (* 10. September 1964) geheiratet.

Im Mai 1997 ernannte Maria Emanuel Alexander Afif zu seinem persönlichen Erben, besiegelte dies zwei Jahre später durch Adoption und übertrug ihm damit den gesetzlichen Familiennamen "Prinz von Sachsen". Dadurch wurde die neue Familie Sachsen-Gessaphe als Zweig des Hauses Wettin begründet. Durch die Anerkennung Maria Emanuels werden Alexander, seine Söhne und seine Brüder fortan als Prinzen von Sachsen-Gessaphe bezeichnet.[1]

Im Frühjahr 1997 wurde bekanntgegeben, dass die überlebenden männlichen Nachkommen des Hauses Wettin Albert (Bruder Maria Emanuels), Dedo und Gero (Söhne vom jüngsten Bruder des Vaters Maria Emanuels) in einer Zusammenkunft die Ernennung Alexanders als dynastischen Erben für den Fall anerkannten, dass sie selbst keine Söhne aus ebenbürtigen Ehen mehr haben würden.[2]

Kontroverse[Bearbeiten]

Später wurde aber bekannt, dass der Bruder Maria Emanuels, Albert Prinz von Sachsen, Nachlaßverwalter seines Vaters für seine Schwestern, diese Entscheidung nicht als bindend ansehe. Er bevorzuge die Nachfolge von Rüdiger Prinz von Sachsen, dem Sohn seines verstorbenen ersten Cousins Timo Prinz von Sachsen (1923–1982, Bruder von Dedo und Gero), und dessen drei Söhne in der Erbfolge.[2] Da Rüdigers Mutter bürgerlicher Herkunft war, müsste die Ehe Timos nachträglich "de-morganisiert" werden, wozu die Zustimmung der verbliebenen Erben des königlichen Hauses Wettin Albertinischer Linie erforderlich wäre. Das letzte Wort in dieser Frage hätte demnach der letzte überlebende männliche Erbe.[6] So würde im Zweifelsfall die Entscheidung davon abhängen, ob Maria Emanuel oder sein Bruder Albert der letzte überlebende Erbe des Adelshauses wären.

Die Erbfolge des Zweiges Sachsen-Gessaphe lautet:

Die drei letztgenannten Personen sind Alexanders Söhne mit Gisela Prinzessin von Bayern. Außerdem haben sie eine gemeinsame Tochter Maria Teresita Anna Luise Caroline Lucardis Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen (* 7. Juli 1999 in Dresden).

Weitere Namensträger[Bearbeiten]

Der Name Sachsen-Gessaphe wird nach deutschem Namensrecht auch von Alexanders Brüdern, den jüngeren Söhnen von Anna Prinzessin von Sachsen, sowie seinen Nichten und Neffen geführt, auch wenn keiner von ihnen bisher offiziell in die Familie adoptiert wurde:

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Daniel Willis: The Ducal Family of Parma. In: The Descendants of Louis XIII. Clearfield, Baltimore 1999, ISBN 0-8063-4942-5, S. 327–328, 766.
  2. 2,0 2,1 2,2 François Velde: Laws of the Kingdom of Saxony. In: Heraldica.org. Abgerufen am 18. April 2008.
  3. Christian Cannuyer: Saxe. In: Les maisons royales et souveraines d'Europe (French). Editions Brepols, Tournhout, Belgium 1989, ISBN 2-503-50017-X: „Descendant au ligne directe de l’Emir Mansur 'Asaf bin Hassan, prince du Liban (1522-1580), dont le petit-fils Afif, Emir en Kisrowan, fut l’ancetre de la lignee des Sheikhs de Bkessin qui se convertirent au christianisme et dont l’epoux de la Princesse Marie-Anne est issu.“
  4. Michel Huberty, Alain Giraud, F. and B. Magdelaine: Familles Nobles Alliées. In: L'Allemagne Dynastique Tome VI Bade/Mecklembourg (French) 1991, ISBN 2-901138-06-3, S. 475–476.
  5. Michel Huberty, Alain Giraud, F. and B. Magdelaine: L'Allemagne Dynastique Tome V Hohenzollern-Waldeck (French) 1988, ISBN 2-901138-05-5.
  6. François Velde: Reading Notes on Family Law in German Ruling Families of the 19th c.. In: Heraldica.org. Abgerufen am 18. April 2008.
  7. Fernuniversität Hagen, Rechtswissenschaftliche Fakultät

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