SC zu Aachen

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Der SC zu Aachen ist der Senioren-Convent (Hochschule) der Weinheimer Corps an der RWTH Aachen. Von 1953 bis 1996 bestand er aus acht Corps. Seit 2011 bilden ihn sieben Corps.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[Bearbeiten]

Der SC zu Aachen wurde am 3. Dezember 1871 durch die Corps Guestphalia und Rhenania gegründet. Teutonia trat am 1. Juli 1876 als drittes Corps dem SC bei, suspendierte im August 1877 und verlegte den Corpsbetrieb am 19. Dezember 1878 an die TH Braunschweig. Guestphalia suspendierte am 28. Mai 1878, nachdem sie bereits zweimal kurzzeitig (vom 30. Oktober 1874 bis zum 2. Dezember 1874 und vom 22. Oktober 1877 bis Anfang 1878) hatte suspendieren müssen. Rhenania löste daher am 31. Mai 1878 den SC auf, bestand aber noch bis zum 15. Oktober 1880 als Einzelcorps fort und rekonstituierte am 7. Mai 1892 an der TH Braunschweig.

Nachdem die akademische Verbindung Delta sich am 4. Januar 1903 zum Corps erklärt hatte und am 5. Januar 1903 in den Weinheimer Senioren-Convent aufgenommen worden war, wurde der SC zu Aachen am 2. März 1903 mit der am selben Tag rekonstituierten Guestphalia wiedergegründet. Das Corps Borussia Clausthal verlegte am 14. März 1903 seinen Sitz an die RWTH Aachen und wurde am selben Tag in den SC aufgenommen. Wegen Rangstreitigkeiten anlässlich des Reichsgründungskommerses löste die Hochschule den SC am 20. Januar 1904 auf. Die Auflösung Guestphalias und Deltas wurde am 1. März 1904, die von Borussia am 19. März 1904 wieder aufgehoben. Guestphalia verschmolz am 11. November 1904 mit der akademischen Verbindung Markomannia und gehörte seit jenem Tag dem SC als Marko-Guestphalia an. Borussia suspendierte bereits am 26. Februar 1907 und verlegte am 20. April 1907 den Corpsbetrieb an die TH München, wo sie dem SC des WSC an der TH München beitrat.

Zwischenkriegszeit[Bearbeiten]

Während des Ersten Weltkrieges ruhte der Corpsbetrieb in Aachen; der SC bestand aber als Einrichtung fort. Am 23. Oktober 1920 wurde das Corps Montania in den SC aufgenommen. Es war am 22. November 1872 als Akademischer Verein der Chemiker und Hüttenleute an der Polytechnischen Schule Aachen gegründet worden und hatte sich 1882 in Akademischer Verein der Chemiker, Berg- und Hüttenleute umbenannt. Im Wintersemester 1902/03 farbentragende Verbindung mit eigenen Waffen geworden, nannte es sich ab dem Sommersemester 1905 Montania, Akademische Verbindung der Chemiker, Berg- und Hüttenleute und ab dem Sommersemester 1909 Akademische Verbindung Montania. Am 23. Oktober 1920 nahm sie Corpsprinzipien an.

Nach der Suspension des WSC am 20. Oktober 1935 suspendierten auch die Mitgliedscorps des SC zu Aachen: Marko-Guestphalia zu Beginn des Wintersemester 1935/36, Delta am 21. Dezember 1935 und Montania am 26. Oktober 1935. Damit hörte auch der SC zu Aachen auf zu bestehen.

Nachkriegszeit[Bearbeiten]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wiedererstanden die drei Corps zunächst als akademische Vereinigungen: Marko-Guestphalia am 7. Juli 1947 als Corona academica, Delta am 19. Dezember 1949 als AV Pyramide und Montania am 22. November 1947 als Akademisches Collegium. Als Marko-Guestphalia am 8. Juli 1950, Montania am 21. Februar 1951 und Delta am 28. Juli 1951 als Corps rekonstituierten, lebte der SC zu Aachen wieder auf.

Am 8. September 1951 rekonstituierte das Corps Saxo-Montania, nachdem Montania Freiberg, Saxo-Borussia Freiberg, Marcomannia Dresden und Franconia Dresden in Aachen verschmolzen waren. Marcomannia Dresden und Franconia Dresden waren bereits am 28. September 1934 zu Franco-Marcomannia zusammengetreten. Am 10. November 1951 rekonstituierte Teutonia Freiberg als Palaeo-Teutonia an der RWTH. Am 5. Dezember 1952 verlegte Saxonia-Berlin den aktiven Betrieb nach Aachen. Am 7. Mai 1953 erweiterte sich der SC auf sieben Corps durch Rekonstitution von Albingia Dresden, deren Altherrenschaft am 4. April 1953 mit der Altherrenschaft von Alania Darmstadt verschmolzen war.

Freiberger Erbe[Bearbeiten]

Franconia Freiberg nahm am 28. November 1953 als Corps Franconia Fribergensis zu Aachen den Corpsbetrieb wieder auf, musste jedoch auf die Farben grün-weiß-rot – wie sie am Wappentor der Wachenburg zu finden sind – aus Rücksicht auf Montanias gleiche Farben verzichten. Wie bereits von 1838 bis 1852 in Freiberg führte sie deshalb wieder die Farben grün-gold-rot. Mit der Rekonstitution von Franconia Fribergensis erreichte der SC seine größte Stärke von acht aktiven Corps, die er bis zum Aufgehen von Albingia in Marko-Guestphalia am 12. Oktober 1996 halten sollte. Bis zur Wiederausgründung von Saxo-Borussia aus Saxo-Montania und Rekonstitution in Freiberg im Jahre 1992 beheimatete der SC zu Aachen alle Corps des früheren SC zu Freiberg.

In der Zeit der Suspension von Saxonia-Berlin von 2003 bis 2011 bestand der SC aus sechs Corps.

Teutonia Dresden[Bearbeiten]

Die Statuten des WSC erlauben es nicht, dass ein Einzelcorps an einem Hochschulort einen SC bildet. Deshalb gehörte das Corps Teutonia Dresden in der Zeit von 1966 bis 1993, als es den Corpsbetrieb an die Ruhr-Universität Bochum verlegt hatte, dem SC zu Aachen als beigeordnetes Corps an.

Literatur[Bearbeiten]

  • Hans Schüler: Weinheimer S.C.-Chronik, S. 539-563. Darmstadt 1927.
  • Die Corps des WSC und die örtlichen SC. Nach Aufzeichnungen der Historischen Kommission. Weinheimer Verband Alter Corpsstudenten e.V. 1980
  • Paulgerhard Gladen: Geschichte der studentischen Korporationsverbände, Bd. 1, S. 49-63. Würzburg 1981
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