Otto Koslowski

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Otto Koslowski (* 17. April 1900 in Riesenburg/Westpreußen (polnisch Prabuty); † 3. Mai 1947 in Brünn) war als Kriminalrat Abteilungsleiter der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) in Brünn. Als Beisitzer und Vorsitzender eines Standgerichts war er verantwortlich für etwa 200 Todesurteile. In der Einsatzgruppe H kommandierte er zeitweilig das Einsatzkommando 13.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn im Polizeidienst[Bearbeiten]

Als Sohn eines Landarbeiters geboren, kam er im Jahre 1905 nach Wuppertal. Dort besuchte er von 1906 bis 1914 die Volksschule. Danach absolvierte er eine Lehre zum Kaufmann, die 1917 beendet wurde. Im gleichen Jahr nahm er eine Beschäftigung bei der Reichsbahn auf. Ab 1921 war er Angestellter bei der Deutschen Bank.

Es folgte eine Bewerbung für den Polizeidienst beim Polizeipräsidium Wuppertal. Ab 1926 diente er bei der Staatlichen Kriminalpolizei. Am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei. Nach seinen Aussagen wurder er nicht Mitgied der SS. Er hatte aber einen Ausweis, der ihn berechtigte, die Uniform eines SS-Hauptsturmführers zu tragen. Im Jahre 1935 bestand er am Polizeiinstitut Berlin-Charlottenburg das Examen zum Kriminalkommissar. Zum Polizeipräsidium Recklinghausen wurde er zu Beginn des Jahres 1936 als Kriminalkommissar auf Probe (a.P.) versetzt. Es folgte schon nach einem Monat die Versetzung zur Staatspolizeileitstelle Düsseldorf als Dienststelle der Gestapo in die Abteilung II. Die nächste Laufbahnstation war 1937 die Staatspolizeileitstelle Kassel.

Dienst in Brünn[Bearbeiten]

Als Leiter verschiedener Referate der Abteilung II kam er im Juni 1939 zur Staatspolizeileitstelle Brünn. Diese Abteilung II leitete er ab Ende 1941. Die Bekämpfung der kommunistischen Widerstandsbewegung war seine vorwiegende Aufgabe. Dabei wurde er auch Beisitzer und zeitweise Vorsitzender des Standgerichts in Brünn. Das erste Standrecht wurde im Protektorat Böhmen und Mähren[1] vom 28. September 1941 bis zum 20. Januar 1942 errichtet, das zweite folgte nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich[2] vom 27. Mai bis 3. Juli 1942.

Sonderkommandos[Bearbeiten]

Zeitweise wurde er auch nach Bulgarien kommandiert. Als inzwischen anerkannter "Fachmann" für die Niederschlagung der kommunistischen Widerstandsbewegung erhielt er im August 1944 die Befehlsgewalt über das Einsatzkommando 13 (Ek 13) in der Einsatzgruppe H in der Slowakei. Im Rahmen der Kommandoübergabe an SS-Sturmbannführer Hans Jaskulsky (SS-Nr. 276308) wurde Koslowski in den Stab der Einsatzgruppe H nach Bratislava versetzt, wo er die Leitung der Abteilung IV bis Ende Oktober 1944 übernahm.

Kriegsende und Verurteilung[Bearbeiten]

Nach seiner Rückkehr nach Brünn blieb er dort bis Ende April 1945, um dann nach Gladenbach in Hessen das Kriegsende abzuwarten. Dort nahm er eine Tätigkeit als Holzfäller auf. Da er in der CROWCASS-Liste gesucht wurde, erfolgte seine Verhaftung am 11. September 1946. In Darmstadt und Dachau wurde er bis zum 19. Janur 1947 interniert, um dann nach Pilsen überstellt zu werden. In Pilsen versuchte er Selbstmord zu begehen, was ihm aber nicht gelang. Danach wurde er nach Brünn überstellt. Ab dem 30. März 1947 wurde er wegen seiner Tätigkeiten bei der Gestapo und dem Standgericht vom Volksgericht Brünn angeklagt. Am 3. Mai 1947 wurde er zum Tode verurteilt und unverzüglich hingerichtet.

Netzseiten[Bearbeiten]

Literaturquellen[Bearbeiten]

  • Lenka Šindelářová: Finale der Vernichtung. Die Einsatzgruppe H in der Slowakei 1944/45. WBG (Wiss. Buchges.), Darmstadt 2013, ISBN 978-3-534-25973-1.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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