Oskar Hein

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Oskar Hein (* 2. April 1902 in Neudorf/Kreis Schubin[1] in der Provinz Posen) war Kriminalrat und SS-Hauptsturmführer (SS-Nr. 375230) bei der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) von 1933 bis 1945.

Herkunft und Ausbildung[Bearbeiten]

Von 1909 bis 1912 absolvierte er die Grundschule in Zempelberg[2]. Das Realgymnasium besuchte er in Bromberg[3], das er im Juni 1921 mit der Abschlussprüfung beendete. Von Junli 1921 bis zum 1. Dezember 1921 war er bei der Vereinsbank in Thorn[4]. Bis März 1922 lebte er bei seinem Vater zu Hause, dann siedelte er in das deutsche Staatsgebiet über. Im Sommer 1922 begann er ein Studium in Berlin. Seine Eltern übersiedelten ebenfalls nach Deutschland, wobei sie nach seinen Angaben ihr Hauseigentum verloren. In den Semesterferien arbeitete er in einer Fabrik in Westeregeln[5]. Vom 1. Januar 1924 an erlangte er eine feste Anstellung bei der Transradio AG[6] in Hamburg. Wegen der Reduzierung des Personals wurde er allerdings am 1. Juli 1925 entlassen. Da er keine weitere Arbeit infolge der schweren wirtschaftlichen Verhältnisse fand, war er gezwungen, sein Jura-Studium in Hamburg zu beenden. So war er arbeitslos bis zum 1. Oktober 1925, als er eine Tätigkeit bei der Schutzpolizei in Hamburg aufnahm. Diese Stellung behielt er bis zum Februar 1932. Dann wechselte er zur Kriminalpolizei.

Dienst in der Gestapo[Bearbeiten]

Seit dem 2. März 1933 gehörte er der Gestapo in Hamburg an. Bei der Staatspolizeileitstelle Hamburg[7] blieb er bis Januar 1938. Dann wurde er zur Staatspolizeistelle Koblenz versetzt, wo er am 1. Juli 1938 Angehöriger der SS wurde. Im selben Monat wurde er zum Kriminalkommissar ernannt. Im September 1938 wurde er zur Staatspolizeistelle Kiel versetzt, wo er bis zum September 1939 tätig war. Vom Beginn des Überfalls auf Polen im September 1939 bis zum April 1940 wurde er zur Staatspolizeistelle Litzmannstadt[8] versetzt, wo er Aufgaben der Gegenspionage übernahm. Von Juli 1940 bis August 1940 war er im Reichssicherheitshauptamt (RSHA)[9] in der Auswertungsstelle Frankreich in der Abteilung IV B tätig. Von Juni 1941 bis zum September 1944 nahm er eine Tätigkeit bei der Staatspolizeistelle Schwerin auf. Danach wurde er ab Oktober 1944 wieder zum RSHA zur Abteilung IV in die Auswertungsstelle Spanien im Auslandsnachrichtendienst bis April 1945 versetzt. Nach Angaben der CIA wurde er am 7. Mai 1945 gefangen genommen.[10]

Mitarbeiter beim BfV[Bearbeiten]

Im Rahmen der Entnazifizierung[11] wurde er 1947 zu drei Jahren Haft verurteilt. Im Jahre 1948 kam er wieder frei. Am 31. August 1950 veröffentlichte das Magazin Der Spiegel einen größeren Artikel über Zenobiucz Messing. Darin wurde auch Oskar Hein als ein Hauptsturmführer Oskar Hein in Litzmannstadt erwähnt.[12] Im Jahre 1954 wohnte er in Hannover, Albert Niemann Str. 6. Es erfolgte eine Abfrage des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) bei der 66th Counter Intelligence Corps Group[13] nach der NS-Karriere von Oskar Hein, weil er sich als freier Mitarbeiter beim BfV beworben hatte.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Kreis Schubin in der deutschsprachigen Wikipedia
  2. Zempelberg in der deutschsprachigen Wikipedia
  3. Bromberg in der deutschsprachigen Wikipedia
  4. Thorn in der deutschsprachigen Wikipedia
  5. Westeregeln in der deutschsprachigen Wikipedia
  6. Transradio AG in der deutschsprachigen Wikipedia
  7. Staatspolizeileitstelle Hamburg in der deutschsprachigen Wikipedia
  8. Litzmannstadt in der deutschsprachigen Wikipedia
  9. Reichssicherheitshauptamt in der deutschsprachigen Wikipedia
  10. Alle Daten zur Person und Laufbahn können den Akten in der Nazi War Crimes Disclosure Act-Collection der CIA entnommen werden: https://www.cia.gov/library/readingroom/search/site/Oskar%20Hein
  11. Entnazifizierung in der deutschsprachigen Wikipedia
  12. Messing ist kein Haifisch. In: Der Spiegel. Nr. 35, 1950, S. 10–15 (online31. August 1950).
  13. 66th Military Intelligence Brigade (ehemals 66th Counter Intelligence Corps Detachment) in der deutschsprachigen Wikipedia
Info Sign.svg Dieser Artikel ist im Marjorie-Wiki entstanden.