Leipfinger-Bader Ziegelwerke

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LEIPFINGER-BADER KG
Rechtsform Kommanditgesellschaft
Gründung 1871
Sitz Vatersdorf
Leitung Thomas Bader, Inhaber
Mitarbeiter 160
Umsatz 50 Mio. EUR
Branche Baustoffindustrie
Website www.leipfinger-bader.de
Stand: 2017 Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Stand 2017

Die Leipfinger-Bader KG (Leipfinger-Bader Ziegelwerke) ist ein 1871 gegründetes Unternehmen der deutschen Hintermauerziegelindustrie mit Sitz im niederbayerischen Vatersdorf und zwei weiteren Produktionsstandorten in Mainburg OT Puttenhausen und Vilseck OT Schönlind. Das Unternehmen fertigt Mauerziegel und ist Mitglied der Unipor-Gruppe.

Geschichte und Entwicklung[Bearbeiten]

Gegründet wurde das Unternehmen 1871 durch Johann Buchner (1845-1896) als Ziegelei.[1]

Nach der Eheschließung der Tochter von Johann Buchner mit Kastulus Leipfinger (1892-1978), wurde das Unternehmen durch beide fortgeführt. Aus dieser Ehe ging die Tochter Katharina Leipfinger, hervor. Nachdem diese 1938 Franz Bader ehelichte, wurden zwei Jahre später die Namens- und Besitzverhältnisse angepasst und das Unternehmen trug fortan den Namen "Leipfinger-Bader".

Aus der Ehe zwischen Franz Bader und Katharina Leipfinger gingen sechs Kinder, Max, Jörg, Franz, Kastulus, Wolfgang und Katharina, hervor.

Aufgrund der fortschreitenden Industrialisierung und wachsenden Nachfrage entwickelte sich das Ziegelwerk kontinuierlich und wurde ausgebaut. 1963 trat Kastulus Bader in das elterliche Unternehmen ein und spezialisierte es auf die Ziegelproduktion gelegt. Hierzu setzte er ab 1973 eine vollautomatische Setzanlage ein, optimierte den Ziegelbrennofen und konnte damit die Produktionskapazität auf 35 Millionen Normalformateinheiten (NF-Einheiten) pro Jahr steigern. Dies entsprach damals einer Verdoppelung der vorherigen Produktionskapaziät.

1976 beteiligte sich Kastulus Bader entscheidend an der Gründung der UNIPOR-Gruppe, aus der sich die heutige UNIPOR - Ziegel-Marketing GmbH entwickelte. Diese Gruppe gilt neben Wienerberger als eine der führenden Marken für Ziegelprodukte.[2]

Nachdem 1983 auch das Ziegelwerk in Puttenhausen, mit den eigenen Tongruben, übernommen wurde, konnte die Gesamtproduktion des Unternehmens um etwa das Doppelte gesteigert werden. Ab 1997 erfolgte die Produktion von Planziegel. Im Jahre 2003 produzierten beide Ziegelwerke etwa 170 Millionen NF-Einheite.

1997 war die Inbetriebnahme einer Fertigungsanlage für Planziegel. Die beiden Ziegelwerke erreichten 2003 eine Gesamtkapazität von 170 Millionen NF-Einheiten, etwa 90 Beschäftigten.

2006 übernahm mit Thomas Bader ein Mitglied der fünften Generation das Unternehmen. Noch im gleichen Jahr wurde im Werk Puttenhausen die Inbetriebnahme einer Verfüllungsanlage, welche gebrannte Plansteine mit einer Mineralwolle, bestehend aus bei etwa 1500° geschmolzenen Basalt und anschließend ähnlich Steinwolle gesponnen,[3] verfüllen kann. Auf dieser Basis stellte das Unternehmen 2008 in Nürnberg einen Ziegel-Planstein vor, welcher bei als Monolithisches Wandsystem für Passivhäuser keine zusätzliche Wärme- und Schalldämmung benötigt.[4][5] 2011 wurde die Fertigungsanlage für Planziegel im Stammwerk modernisiert, hierzu wurden 2,5 Millionen Euro investiert, um die steigende Nachfrage nach diesem Produkt decken zu können.[6]

Nachdem 2014 auch die wesentlichen Vermögensgegenstände und der Geschäftsbetrieb der Ziegelei Merkl in Schönlind übernommen wurden,[7] erfolgte in Kooperation mit der Firma Saint-Gobain Weber die Einführung eines sogenannten „maxit mörtelpad“, welcher es ermöglichte das Mauerwerk schneller herzustellen. Im Stammwerk Vatersdorf wurde 2016 ein moderner Durchlaufofen installiert, welcher mit Erdgas betrieben wird,[8] mit welchem auch eine Energieeinsparung von 30 % verbunden ist. Die hierzu notwendige Investition von etwa fünf Millionen Euro war gleichzeitig die größte Einzelinvestition der Firmengeschichte und wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie im Rahmen des Bayerischen Energieforschungsprogramm gefördert.

Für 2017 sind als Investitionen etwa 8,3 Mio Euro eingeplant, welche beispielsweise in die Errichtung einer speziellen Recyclinganlage im Werk Puttenhausen, einfließen werden. Mit dieser Recyclinganlage sind die Leipfinger-Bader Ziegelwerke das erste Unternehmen welches ein Totalrecycling für den Baustoff Ziegel anbietet und umsetzt. Erweitert wurde auch das Produktsortiment mit der Inbetriebnahme einer Produktionsanlage für Deckenrandsteine im Werk Schönlind. Ebenfalls in Planung befindet sich die Errichtung einer weiteren Photovoltaikanlage am Standort Schönlind.[9] Bereits im Mai 2017 wurde in Puttenhausen eine moderne Schleifanlage in Betrieb genommen, mit deren Hilfe zehn Prozent mehr Ziegel als bisher hergestellt werden können.[10]

Auszeichnungen[Bearbeiten]

2012 belegte das Unternehmen den zweiten Rang beim „Best Business Award 2012“ für ihre nachhaltige Unternehmensführung in der Kategorie mittelständisch geprägte Unternehmen.[11] Mehrfach war das Unternehmen auch für die durch das deutschlandweit agierende "kompetenznetz mittelstand" vergebene Ehrung "Netzwerk der Besten" nominiert.[12]

Seit Jahren wird das Unternehmen in der Liste der "TOP-Unternehmen Niederbayerns", herausgegeben vom Niederbayern-Forum e.V. und der Regierung von Niederbayern, geführt.[13] Darüber hinaus wurden die Familienunternehmer für ihr ökologisches Handeln unter anderem mit der Umweltmedaille des Freistaates Bayern sowie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Der Geschäftsführer Kastulus Bader erhielt noch zusätzlich das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für sein langjähriges ehrenamtliches und soziales Engagement.[14]

Unternehmen[Bearbeiten]

Die Leipfinger-Bader KG produziert mit 160 Mitarbeitern jährlich Ziegel für rund 6.000 Wohneinheiten.[15] Das Unternehmen ist Mitglied der UNIPOR-Gruppe, neben der Deutsche Poroton einem der führenden Hersteller für Ziegelwandbaustoffen in Deutschland und erwirtschaftete 2016 mit etwa 50 Mio Euro Umsatz, rund die Hälfte des Gesamtumsatzes der gesamten UNIPOR-Gruppe.[16] Ebenfalls ist es Mitgliedsunternehmen des Bayerischen Ziegelindustrieverband e.V..[17]

Auf die Energiewende reagierte das Unternehmen durch den inovativen Einsatz eines energiesparenden, erdgasbetriebenen Brennofen, einer Freiland-Photovoltaikanlage und der eigenen Herstellung von Porosierungsstoffen.[18] Dadurch ist es dem Unternehmen gelungen, als eines von wenigen der energieintensiven Hersteller, sich 2013 von der Erneuerbare-Energie-Umlage befreien zu lassen.[19][20]

In Zusammenarbeit mit dem Ziegel Zentrum Süd e.V. kooperiert das Unternehmen seit Jahren mit der Technischen Universität München, welche regelmäßig praxisorientierte Exkursionen zu Produktionsstandorten durchführt.[21]

Unternehmensstruktur:

  • Leipfinger-Bader KG, Vatersdorf
      • Ziegelwerk Vatersdorf
    • Leipfinger-Bader GmbH & Co. KG, Vilseck
      • Ziegelwerk Schönlind
      • Ziegelwerk Puttenhausen

Produkte[Bearbeiten]

Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Herstellung von hochwärmedämmenden Hintermauerziegeln

  • CORISO - für Niedrigenergie- und Passivhäuser[22]
  • SILVACOR - für ökologisches und nachhaltiges Bauen[23]
  • maxit-Mörtelpad - für den Mauerwerksbau[24]

Soziales Engagement[Bearbeiten]

Das Unternehmen unterstützt finanziell auch den Bau eines Patienten- und Angehörigenhauses der Leukämiehilfe Ostbayern in Regensburg,[25] unterstützt bei der Errichtung eines Mutter-Kind-Hauses in Landshut[26] und ist Sponsor des Sportverein ASCK Simbach am Inn.[27]

Das Unternehmen ist seit September 2010 Unterzeichner der Charta der Vielfalt.[28]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Historie - Ziegelwerke LEIPFINGER BADER. In: Ziegelwerke LEIPFINGER BADER. (leipfinger-bader.de [abgerufen am 20. Juli 2017]).
  2. Eine Ziegler-Ära ist zu Ende. In: UNIPOR. 9. November 2012 (unipor.de [abgerufen am 20. Juli 2017]).
  3. Alternative Granulatverfüllung in Plansteinen
  4. Alfons Oebbeke: Monolithische Ziegelhäuser erreichen Passivhaus-Standard. (baulinks.de [abgerufen am 20. Juli 2017]).
  5. BauPraxis Online - das praxisorientierte Portal zum Hausbau - Copyright by LanzaRed S.L. - alle Rechte vorbehalten - all rights reserved - todos los derechos reservados: BauPraxis.de : Passivhäuser aktiv bauen : Zertifizierte Passivhaus-Ziegel von Unipor : einzigartig in Deutschland - ohne Zusatzdämmung der Außenwände. Abgerufen am 20. Juli 2017.
  6. Leipfinger-Bader investiert 2,5 Mio. Euro für neue Planziegelanlage
  7. Werk Schönlind der Ziegelei Merkl wird Teil der Ziegelwerke Leipfinger-Bader
  8. Ziegelwerk Leipfinger Bader produziert künftig mit Erdgas
  9. Leipfinger Bader plant Millionen-Investitionen in 2017
  10. Leipfinger Bader weiht neue Schleifanlage ein, PNP vom 18.05.2017
  11. Leipfinger-Bader KG für nachhaltige Unternehmensführung ausgezeichnet - Ziegelindustrie International. Abgerufen am 21. Juli 2017.
  12. Nominierungsliste
  13. Alle TOP-Unternehmen Niederbayerns
  14. Innovationen im Einklang mit der Natur. Abgerufen am 21. Juli 2017.
  15. http://www.leipfinger-bader.de
  16. Unipor meldet für 2016 deutliches Umsatzplus bei annähernd gleichem Absatz
  17. Mitgliedswerke des BZV
  18. Energiewende im Mittelstand - Ziegelwerke Leipfinger-Bader gut gerüstet für Klimaziele
  19. IN JEDEN ARBEITSPLATZ 1,4 MILLIONEN EURO INVESTIERT
  20. Leipfinger-Bader nutzt EEG-Ausgleichsregelung
  21. Kooperationsübersicht Ziegel Zentrum e.V.
  22. CORISO - Ziegelwerke LEIPFINGER BADER. In: Ziegelwerke LEIPFINGER BADER. (leipfinger-bader.de [abgerufen am 20. Juli 2017]).
  23. Leipfinger Bader SILVACOR - Ziegel trifft Holz. Abgerufen am 20. Juli 2017 (de-DE).
  24. MAXIT Mörtelpad - Ziegelwerke LEIPFINGER BADER. In: Ziegelwerke LEIPFINGER BADER. (leipfinger-bader.de [abgerufen am 20. Juli 2017]).
  25. Ziegelspende Patientenhaus
  26. Leipfinger Bader spendet Ziegel für Mutter-Kind-Haus
  27. ASCK Simbach freut sich über neuen Sponsoringpartner
  28. Unterzeichner-Daten der Charta
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