Kultur und Technik (B.A.)
Kultur und Technik ist ein interdisziplinärer geisteswissenschaftlicher Studiengang an der Technischen Universität Berlin. Studierende können sich für eine von vier Kernfächern entscheiden und so einen Schwerpunkt in ihrer akademischen Ausbildung setzen. Das Regelstudium für einen Bachelor-Abschluss beträgt sechs Semester. Nach dem Abschluss gibt es weiterführende Master-Studiengänge.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Schwerpunkte[Bearbeiten]
Studierende, die sich für den Studiengang Kultur und Technik bewerben, können eines von vier Kernfächern wählen.
Die Zugangsvoraussetzungen für die vier Kernfächer sind unterschiedlich. Es besteht für jedes Kernfach ein eigener Numerus clausus. Dementsprechend bewerben sich Studenten speziell für das jeweilige Kernfach, das sie interessiert. Ein späterer Wechsel des Kernfachs ist grundsätzlich möglich. Hierzu müssen aber im anderen Kernfach, in das der Studierende wechseln möchte, eine entsprechende Zahl von Punkten erreicht werden. Daher ist es wichtig, sich schnell klar zu werden, ob das gewählte Kernfach auch das richtige ist.
Aufbau des Studiums[Bearbeiten]
Der Studiengang Kultur und Technik gliedert sich in vier Hauptbereiche, die zusammen 180 ETCS ergeben. Diese setzen sich aus dem interdisziplinären Bereich, dem Kernfach, dem freien Wahlteil und der Berufsorientierung zusammen. Der interdisziplinäre Bereich sowie das Kernfach bilden mit jeweils 60 Leistungspunkten die größten Blöcke des Studiums.
Interdisziplinäre Studien (IS)[Bearbeiten]
Im interdisziplinären Bereich gibt es fünf Module. Diese bestehen in der Regel aus einer Vorlesung und zwei Seminaren. Studenten haben, bis auf das erste Modul, das der Einführung dient, freie Wahl bei der Zusammenstellung ihrer Lehrveranstaltungen, wobei sich die weiteren vier Module nach vier Themenschwerpunkten gliedern. Es sind also Veranstaltungen aus den Bereichen Sprachwissenschaft, Literatur, Geschichte, Philosophie und vielen weiteren Bereichen zu besuchen.
Im interdisziplinären Teil des Studiums haben Studenten die Möglichkeit ihren Interessen entsprechend Schwerpunkte zu setzen und mit vielen Bereichen der Geisteswissenschaften in Berührung zu treten. Der interdisziplinäre Teil des Studiums ergibt insgesamt 60 Punkte. In der Regel werden für die Module so genannte PäS erbracht, also prüfungsäquivalente Leistungen. Diese können beispielsweise aus einem Referat für das eine Seminar sowie einem Referat plus einer großen Leistung in Form einer Hausarbeit (seltener auch in Form einer Prüfung) für das andere Seminar erbracht werden. Für Vorlesungen besteht in der Regel im interdisziplinären Bereich lediglich eine Anwesenheitspflicht.
Kernfach[Bearbeiten]
Für die jeweiligen Kernfächer gibt es im ersten Semester Einführungsveranstaltungen, die verpflichtend zu besuchen sind. In der Regel sind dies zwei Veranstaltungen. Im Laufe des Studiums werden die Studenten anhand von speziellen Seminaren in ihre jeweilige Disziplin eingeführt. Durch die Vernetzung mit anderen Universitäten in Berlin, ist es grundsätzlich möglich, auch Veranstaltungen außerhalb der TU zu besuchen, sofern die Thematik einer Veranstaltung zum Modul passt. Hierzu können Studenten die jeweiligen Modulbeauftragten kontaktieren.
Die Kernfächer gliedern sich in unterschiedliche Module, die sich von Kernfach zu Kernfach unterscheiden. Weitere Informationen zur Gliederung der Kernfachmodule können auf der Webseite der TU Berlin im so genannten Modulkatalog für das jeweilige Kernfach entnommen werden. In diesen Modulkatalogen sind auch die erforderten Prüfungsleistungen, die Modulverantwortlichen wie auch die Art der zu besuchenden Lehrveranstaltungen festgehalten.
Teilweise ähneln die Module dem Aufbau der Module aus dem interdisziplinären Bereich, so dass sie sich beispielsweise aus einer Vorlesung und zwei Seminaren zusammensetzen können. Das Kernfach des Studiengangs Kultur und Technik ergibt insgesamt 60 Punkte. Hiervon fallen 10 Punkte auf die Bachelor-Arbeit, die in der Regel eine schriftliche Leistung darstellt und zwischen 20 und 25 Seiten lang sein sollte. Die Bachelor-Arbeit kann in der Regel dann angemeldet werden, sobald der Studierende 120 von 180 Punkten erbracht hat. Das Thema wird dann mit einem Verantwortlichen aus dem Lehrbetrieb besprochen.
Wahlteil[Bearbeiten]
Der Wahlteil des Studiums beträgt 30 Punkte. Hier können Studierende im Grunde alle Veranstaltungen wählen, die sie interessieren. Eine Voraussetzung ist jedoch, mindestens 10 Punkte außerhalb der Fakultät I zu erbringen und auf diese Weise auch mit Bereichen außerhalb der Geisteswissenschaften in Berührung zu kommen.
Es gibt vorgefertige Wahlmodule, die ohne Absprache angemeldet werden können sowie auch die Möglichkeit, Module flexibel zusammenzustellen. Entscheidet man sich für ein individuelles Modul, ist es wichtig, dass eine übergreifende Thematik die einzelnen Veranstaltungen verbindet. Diese Module werden dabei von den Modulverantwortlichen für den Wahlteil genehmigt.
Berufsorientierung[Bearbeiten]
Im so genannten BO-Teil stehen praktische Erfahrungen im Vordergrund. Das BO-Modul besteht ebenso wie der Wahlbereich aus 30 Punkten Es können beispielsweise Praktika für 10 oder 20 Punkte angerechnet werden. Ebenso ist es möglich, vor dem Studium gemachte Berufserfahrungen als Praktikum anzurechnen. Eine Ausbildung zum Beispiel kann mit bis zu 30 Punkten angerechnet werden, sofern die Ausbildung in irgendeiner thematischen Beziehung zum Studium steht. Darüber hinaus können die 30 Punkte auch in Form von Lehrveranstaltungen erbracht werden. Hier stehen beispielsweise Office-Einführungskurse, HTML-Kurse, Kurse zum wissenschaftlichen Schreiben sowie auch Sprachkurse zur Auswahl.
Allgemeines[Bearbeiten]
Vorteile des Studiums[Bearbeiten]
Durch die sehr interdisziplinäre Ausrichtung des Studiums kommen Studenten mit vielfältigen Bereichen der Kultur, Technik und Arbeit des Menschen wissenschaftlich in Berührung. Da der größte Teil der Lehrveranstaltungen als Wahlpflichtveranstaltungen angeboten wird, können Studenten ihren Interessen entsprechend wählen. So erweitert sich der Blick der Studenten für Problemstellungen und es werden Berührungsängste mit anderen Disziplinen abgebaut. Aufgrund der individuellen Auswahl des Großteils der Lehrveranstaltungen, lernen Studenten ihr Studium eigenverantwortlich zusammenzustellen. Hieraus folgt auch eine gewisse Flexibilität bei der Erstellung des eigenen Stundenplans.
Da das Angebot der Lehrveranstaltungen für den interdisziplinären Bereich sowie auch für den Wahlbereich sehr vielfältig ist und es zudem jedes Semester eine Reihe von neuen Veranstaltungen gibt, ist der Studiengang Kultur und Technik auch sehr abwechslungsreich.
Nachteile des Studiums[Bearbeiten]
Durch die interdisziplinäre Ausrichtung des Studiums kommt den Studierenden auch eine gewisse Eigenverantwortung zu, wenn es darum geht, sich in ihrem Kernfach und weiteren Interessen zu vertiefen. Zwar bietet jedes Kernfach eine solide Ausbildung bezüglich der Grundkompetenzen der jeweiligen Disziplinen, dennoch sind Studenten angehalten, selbstständig ihr Basiswissen zu erweitern.
Somit eignet sich das Studium Kultur und Technik zwar als ein hervorragendes Aufbaustudium für Berufsbereiche, in denen ein besonders breites Allgemeinwissen von Vorteil ist. Doch durch diese Zerstreuung können sich Studenten auch sozusagen “erschlagen” fühlen von der Fülle des Stoffes, den sie sich potentiell aneignen können.
ISIS[Bearbeiten]
Für einen Großteil der Lehrveranstaltungen gibt es im Information System for Instructors and Students (ISIS), einer Art virtuellen Plattform, auch jeweils eingerichtete Bereiche. Hier werden Lehrmaterialien wie Texte für jeweilige Seminartermine in der Regel als PDFs hinterlegt. Oft gibt es auch allgemeine Informationen zu den Lehrveranstaltungen wie Seminarpläne, Leistungsanforderungen, Literaturlisten wie auch die Möglichkeit für Dozenten, angemeldeten Studenten eine Email zukommen zu lassen.
Der Zugang zu den Lehrmaterialien erfolgt durch ein Passwort, das in den ersten Sitzungen einer Lehrveranstaltung bekannt gegeben wird. Diese Lehrmaterialien können dann auf Endgeräten wie Computern oder auch E-Book Readern gelesen oder per Kopierer gedruckt werden.
Fachschaftsinitiative Kultur und Technik[Bearbeiten]
Auf der so genannten KulT-Ini Webseite der Fachschaftsinitiative können Studieninteressierte und Studenten weiterführende Informationen finden, wie auch Kontaktmöglichkeiten zu Studenten. Hier wird beispielsweise das Zusammenstellen von Studienplänen anhand von Mustern beispielhaft verdeutlicht und Prüfungsordnungen erklärt.
Weblinks[Bearbeiten]
