K.D.St.V. Fredericia zu Bamberg

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Wappen Zirkel
Wappen der K.D.St.V. Fredericia im CV zu Bamberg Zirkel der K.D.St.V. Fredericia im CV zu Bamberg
Basisdaten
Hochschule/n: Otto-Friedrich-Universität
Gründung: 1. November 1913
Gründungsort: Bamberg
Korporationsverband: CV (1932)
Kürzel: Fre
Farben: Rot-Weiß-Blau (Burschen), Weiß-Blau (Füchse)
Mütze: kleine Tellermütze, Hinterhauptcouleur
Wahlspruch: fraternitas, sinceritas, veritas
Mitglieder insgesamt: ca. 350 (Aktive und Philister)
Website: www.fredericia.de

Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Fredericia zu Bamberg, ist eine katholische, farbentragende, nichtschlagende Studentenverbindung an der Otto-Friedrich-Universität zu Bamberg. Sie wurde am 1. November 1913 gegründet und ist seit 1932 Mitglied des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV).

Geschichte[Bearbeiten]

Nach der Auflösung der Universität Bamberg im Jahr 1803 war das überbleibende Lyzeum mit seinen philosphischen und theologischen Studienmöglichkeiten eine mehr oder weniger korporationsfreie Zone. Verschiedene Versuche eine Studentenverbindung zu etablieren scheiterten. Die letzte dieser kurzlebigen Gründungen war die Akademische Vereinigung Bamberg (A.V.B.), die am am 23. Juni 1911 ins Leben gerufen wurde. Da der Vereinigung die weltanschauliche Grundlage (Prinzipien) fehlte und sie nur als Selbstzweck Bestand hatte (in der Satzung wurde der Zweck als „Pflege der Geselligkeit“ angegeben), beschlossen sechs Mitglieder im März 1913 die Vereinigung in eine katholische Studentenvereinigung umzuwandeln. Als Vorbild nahm man sich die Katholische Studentenvereinigung Ludovicia am Augsburger Lyzeum.

Der neuen, aus der A.V.B. hervorgegangenen Vereinigung wurde am offiziellen Gründungstag 1. November 1913 der Name '“Katholische Studentenvereinigung Fredericia“' gegeben. Der Name wurde in Erinnerung an den Bamberger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim gewählt, der im Jahr 1773 der Academica Ottonia in Bamberg zur Universität umbildete. Fredericia war mit ihrer Gründung die einzige Verbindung am Lyzeum Bamberg und ist somit heute die älteste in Bamberg gegründete, aktive Studentenverbindung. Bis 1927 sollte Fredericia die einzige und bis 1947 die einzige farbentragende Studentenverbindung in Bamberg bleiben.

Fredericia wuchs ab dem ersten Semester rasch an und übernahm zwei Patenschaften, 1922 über die K.D.St.V. Ostmark zu Nürnberg und 1923 über die K.D.St.V. Rhenofrankonia zu Nürnberg. Seit ihrer Gründung pflegte Fredericia Kontakte zu den CV-Verbindungen der umliegenden Universitäten Erlangen, Würzburg und auch München, nicht zuletzt durch ihre Mitglieder, die nach einem Wechsel des Studienortes in die dortigen Verbindungen eintraten. Der Anschluss an den Cartellverband war Fredericia aber erst 1932 vergönnt.

Eine Besonderheit sind bei Fredericia die Fahrstudenten, die ab den 30er Jahren bis in die 70er Jahre neben den Theologiestudenten das Verbindungsleben prägten. Die Fahrstudenten waren nicht, wie in heutigem Verständnis, Studenten, die im Bamberger Umland wohnten und täglich an die Bamberger Hochschule fuhren, sondern Studenten, die aus Bamberg täglich an die Universität in Erlangen fuhren. Hier spiegelte sich die starke Verwurzelung der Fredericia in der katholisch geprägten Bamberger Bevölkerung wieder. Man wurde nicht in einer Verbindung am Hochschulort aktiv - wovon es in Erlangen eine große Auswahl gab -, sondern in der farbentragenden Verbindung am Wohnort Bamberg.

Ab 1933 waren verschiedene Mitglieder Zwangsmaßnahmen und Schikanen der Nationalsozialisten ausgesetzt. Im Rahmen der Gleichschaltung der Bayerischen Volkspartei wurden vier Fredericen wegen ihrer Parteimitgliedschaft in Schutzhaft genommen: Michael Pflaum, Johann Will, Karl Zaschka und Lorenz Zimmermann.[1] Nach der Selbstauflösung des CV 1935 und der Zwangsauflösung des Verbands Alter CVer (VACV) 1938 pflegten die Mitglieder Fredericiae weiterhin regen Kontakt untereinander. Dies war möglich, da ein großer Teil der Mitglieder als Geistliche in Bamberg oder dem Umland tätig war. Über die Kriegsjahre waren nicht nur 15 Mitglieder Post-, Telefon- und Predigtüberwachung ausgesetzt, sondern 7 geistliche Mitglieder erhielten auch Unterrichtsverbote. [2]

Am 28. März 1947 wurde Fredericia wiederbegründet. Die offizielle Genehmigung wurde am 29. Juni 1948 durch die amerikanische Militärregierung in München ausgesprochen. Da die Bamberger Philosophisch-Theologische Hochschule, in die das Königliche Lyzeum 1923 umgewidmet wurde, von den Kriegszerstörungen verschont geblieben ist, wurden ab 1945 neben den bisherigen Fakultäten auch rechts- und naturwissenschaftliche Studienmöglichkeiten für die zahlreich nach Bamberg strömenden Studenten geschaffen. Die Mitgliederanzahl Fredericiae wuchs so stark an, dass 1950 die K.D.St.V. Ferdinandea in Bamberg und 1951 die K.D.St.V. Frankonia-Czernowitz in Erlangen bei ihren Wiederbegründungen mit der Abstellung von Mitgliedern unterstützt werden konnten. Da zahlreiche Fredericen nach wenigen Semestern an andere wiedereröffnete Universitäten übersiedelten und bei den dortigen CV-Verbindungen aktiv wurden, sprach man schon bald von Fredericia als „CV-Fabrik“. Die sich rasch vergrößernde Universitätslandschaft der jungen Bundesrepublik führte aber ab 1951 in Bamberg zu einem Rückbau der Studiengänge und zu absinkenden Studentenzahlen. Fredericia überstand den Rückgang der aktiven Verbindungsmitglieder gut, da 1958 eine Pädagogische Hochschule in Bamberg errichtet wurde. Auch eine drohende Suspension im Sommersemester 1971 wurde abgewendet. Nach der Bildung der Gesamthochschule (1972) und der Umbenennung in Universität Bamberg (1979) bezog Fredericia mit ihrer Aktivitas 1986 das eigene Haus.

Ziel und Prinzipien[Bearbeiten]

Fredericia hat sich den Prinzipien (Lebensgrundsätzen) des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) verpflichtet: religio, scientia, amicitia und patria. Das Ziel der Verbindung ist die Förderung der akademischen Aufgabe im katholischen Sinne. Wie intensiv sich Fredericia mit den Prinzipien religio und scientia, die auch im Ziel der Verbindung zum Ausdruck kommen, auseinandergesetzt hat und sich für diese Prinzipien eingesetzt hat, zeigt sich neben der Anzahl von über 220 Mitgliedern mit theologischem Studium allein bis zum Jahr 1938 (= fast 2/3 der damaligen Mitglieder) vor allem auch an den sechs Bischöfen, die in den 100 Jahren seit Verbindungsgründung Mitglied waren. Drei waren Ehrenmitglieder (Adam Senger, Ludwig Sebastian und Josef Schneider) und drei waren ordentliche Mitglieder (Johannes Lenhardt, Martin Wiesend und Johannes Dyba).

Wappen[Bearbeiten]

Es sind zwei Wappenversionen in Gebrauch: das bei der Gründung 1913 entworfene Wappen und die zum 50. Stiftungsfest angepaßte Version. Beide Wappen stammen aus der Feder von Dr. Konrad Arneth, einem der sieben Gründungsburschen Fredericiae.

Wappen von 1913: „Rechts oben zweifach schräggeteilt in den Verbindungsfarben; links oben in Weiß der „Bamberger Stadtritter“; rechts unten in Rot Lorbeerkranz, darin das Gründungsdatum „1. XI. 13“; links unten in Blau schwebend weißes Ankerkreuz. Belegt mit Herzschild, darauf der Verbindungszirkel. Gekrönter Stechhelm mit Halskleinod; Helmwulst, Decke und drei Straußenfedern in den Verbindungsfarben.“[3]

Wappen von 1963: „Gespalten und halbgeteilt. Rechts in den Verbindungsfarben zweifach schräggeteilt; links oben in Blau schwebend weißes Kreuz, „religio“ symbolisierend; links unten in Rot die Rittergestalt des „Bamberger Stadtritters“. Stechhelm; Helmwulst und Decke in den Verbindungsfarben; als Helmzier in den Verbindungsfarben bordiertes, mit fünf gelben Pfauenfedern geschmücktes sechseckiges Schirmbrett, darauf der Verbindungszirkel.“[3]

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Lothar Braun: Studentenverbindungen in Bamberg, in: Franz Machilek (Hrsg.): Haus der Weisheit. Von der Academia Ottoniana zur Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Katalog der Ausstellungen aus Anlaß der 350-Jahrfeier, Bamberg 1998, ISBN 3-933463-00-9, S. 347-350
  • Eduard Fleischmann, Christoph Wojaczek, Guido Wojaczek (Hrsg.): K.D.St.V. Fredericia im CV zu Bamberg (1913–1993). Festschrift zum 80. Stiftungsfest vom 25. bis 27. Juni 1993, Bamberg 1993
  • Siegfried Schieweck-Mauk: Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen. Die Korporationen und Vereinigungen des Cartellverbandes der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen (CV) und des Cartellverbandes der Katholischen Österreichischen Studentenverbindungen (ÖCV) in geschichtlichen Kurzdarstellungen, Köln 1997, ISBN 3-89498-040-0, S. 306-310
  • Hans Theo Schmidt (Hrsg.): 50 Jahre KDStV Fredericia an der Phil.-Theol. Hochschule Bamberg 1913–1963. Geschichte, Satzung und Geschäftsordnung, Verzeichnis und Liedgut der Fredericia im CV zu Bamberg, Bamberg 1963
  • Christoph Wojaczek: 100 Jahre Katholische Deutsche Studentenverbindung Fredericia zu Bamberg (1913-2013). Eine Chronik der Jahre 1913-1945, Bamberg 2013

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Ulrich von Hehl, Christoph Kösters, Petra Stenz-Maur, Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, 2 Bände, 4. Aufl., Paderborn 1998, hier: Bd. 1, S. 457 (Pflaum), S. 469 (Will und Zaschka), S. 470 (Zimmermann)
  2. Hehl, s.o., S. 435 ff. (z. B. Dotterweich, Vetter, Bank, Schirner, Freitag, Neundörfer); Siegfried Kögler, Beispiele des Widerstandes katholischer Geistlicher in Bayern gegen den Nationalsozialismus. Vortrag am 23. Oktober 2007 auf Einladung der Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg e.V., Arbeitspapiere der Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg e.V., Ausgabe 4/2008, S. 10 (Zaschka)
  3. 3,0 3,1 Siegfried Schieweck-Mauk, Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen. Die Korporationen und Vereinigungen des Cartellverbandes der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen (CV) und des Cartellverbandes der Katholischen Österreichischen Studentenverbindungen (ÖCV) in geschichtlichen Kurzdarstellungen, Köln 1997, ISBN 3-89498-040-0, S. 306

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