Kössinger

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Kössinger AG ist ein Unternehmen mit Sitz in Schierling (Oberpfalz). Das Unternehmen gliedert sich an zwei Standorten in eine Offsetdruckerei (Hauptstraße), den Handel und die Veredelung von Werbemitteln (vorwiegend Kaffeebecher), den Vertrieb von Glühweinbechern und einen Onlinehandel für Vereinsartikel und kommunale Werbemittel (Fruehaufstraße).

Kössinger AG
koessinger_ag_logo.jpg
Rechtsform AG
Gründung 1972
Sitz Schierling/Oberpfalz, Bayern
Leitung Norbert Kössinger (Vorstand)
Mitarbeiter ca. 130
Umsatz ca. 15 Mio Euro (2012)
Branche Offsetdruck, Porzellan, Werbeartikel
Website www.koessinger.de

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten]

1972–1982[Bearbeiten]

 
Stammhaus der KÖSSINGER AG (seinerzeit noch als KG geführt) um 1983

In 1972 erfolgte die Gründung der Einzelfirma Druckerei Norbert Kössinger am Standort Hauptstraße 46 zunächst mit 2 Mitarbeitern, zunächst bot das Unternehmen klassischen Akzidenzdruck an. In den Folgejahren wurden angrenzende Gebäude zugekauft und zur Druckerei umgebaut. Das Produktionsverfahren Offsetdruck mit Fotosatz wurde 1976 eingeführt, und das Einzelunternehmen 1979 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Ab 1982 sind zusätzlich Volkssportartikel im Sortiment, der Mitarbeiterstamm wuchs auf 35 Mitarbeiter an.

1983–1992[Bearbeiten]

Im Jahr 1983 folgte der Neubau einer keramischen Dekorbrennerei, um die Veredelung von Bierkrügen und Gläsern direkt vor Ort zu ermöglichen. In den 1980er Jahren erfolgten mehrere Erweiterungsbauten (Produktions- und Lagerhallen, Erweiterungsbauten für die Druckerei). In 1990 wurde die Produktionspalette um Werbetassen im Streuartikelbereich ergänzt.

1991 kamen Glühweinbecher hinzu, die als Ersatz für vorher übliches Wegwerfgeschirr auf Weihnachtsmärkten schnell verbreitet eingesetzt wurden und sich auch als Sammlerobjekt etablierten. Seinerzeit waren ca. 80 Mitarbeiter fest in den Unternehmensbereichen beschäftigt.

1993–2002[Bearbeiten]

Aus Kapazitätsgründen wurde die komplette Infrastruktur der für die Produktion und Verwaltung des Glühweinbecher- und Werbetassensortiments notwendigen Betriebsteile in einen Neubau im Gewerbegebiet Fruehaufstraße als zweiten Standort ausgelagert.

1999 wird das bisher als KG geführte Unternehmen in eine Aktiengesellschaft überführt. In 2002 erfolgte die Umstrukturierung der Offsetdruckerei auf das 3B-Format und die Spezialisierung auf den Druck von Fachzeitschriften, Magazinen und Katalogen.

2002–Aktuell[Bearbeiten]

2003 entwickelte Kössinger mit VIVA-Color ein Farbmanagement- und Farbsimulationssystem für den keramischen Farbdruck, die Offsetdruckerei erhielt nach entsprechendem Audit die PSO-Zertifizierung- Aktuell werden ca. 130 periodische Titel und 100 Katalogtitel, im keramischen Druck jährlich ca. 6 Mio. Einzelteile dekoriert und eingebrannt. Das Werbeartikelsortiment ist neben dem Hauptschwerpunkt Kaffebecher und Gläser durch typische Streuartikel ergänzt, außerdem bietet ein Online-Shop Werbeartikel für Vereine und Kommunen an. Der feste Mitarbeiterstamm ist auf ca. 130 angewachsen.

Innovationen[Bearbeiten]

Die Kössinger AG hat im Laufe ihrer Historie immer wieder mit innovativen Entwicklungen Märkte prägend verändert und maßgeblichen Einfluss auf Branchentrends genommen.

Der Kössinger-Glühweinbecher/Glühweinstiefel[Bearbeiten]

Bevor 1990 die Bayerische Landesregierung im Vorfeld der Einführung einer bundesweiten Verpackungsverordnungsnovelle ein rigoroses Verbot von Einweggeschirr auf Weihnachtsmärkten anordnete, brachten Weihnachtsmärkte wie andere Großveranstaltungen regelmäßig ein enormes Aufkommen an Verpackungsmüll mit sich, der mit hohem Aufwand zu entsorgen war. Nach dem Vorbild anderer Großereignisse wie dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 1989 („Gläsernes Restaurant“) öffneten sich auch die Weihnachtsmarktveranstalter der Idee wiederverwendbarer Behältnisse, nachdem man bisher bezweifelt hatte, inwieweit es gelingen würde, die notwendige Spülinfrastruktur bereitzustellen und eine verbreitete Skepsis darüber bestand, wie die Weihnachtsmarktbesucher eine Pfandregelung aufnehmen würden.

Die testweise Einführung von Keramik-Glühweinbechern als Pfandbehältnis auf dem Nürnberger Weihnachtsmarkt mit einer Startauflage von 100.000 Stück erwies sich als positive Überraschung anstatt der ursprünglich als Notbehelf gedachten Lösung: Bereits am ersten Wochenende waren sämtliche Glühweinbecher ausverkauft, und wurden als Souvenir an- und mitgenommen. In der Folgezeit wurden immer individuellere Formen und Farbvarianten entwickelt, vielfach sind diese als Geschmacksmuster geschützt. Von Beginn an legte Kössinger großen Wert auf die Einhaltung einschlägiger Anforderungen seitens der Lebensmittelsicherheit hinsichtlich bleifreier Glasuren, Spülmaschinentauglichkeit und komplett durchglasierter Formen.

2002 wird auf dem Weihnachtsmarkt in Dortmund der erste Glühweinstiefel vorgestellt und findet schnell verbreitete Nachfrage auf vielen anderen Weihnachtsmärkten in Europa. [1]

VIVA-Color: Farbmanagement- und Farbsimulationssystem für den keramischen Farbdruck[Bearbeiten]

Das menschliche Auge wird durch verschiedene Einflussfaktoren wie Beleuchtung und individuelle Fehlsichtigkeiten in seiner Farbwahrnehmung beeinflusst. Außerdem führt auch das verwendeten Trägermaterial (Papier, Stoff, Keramik, etc.) zu Wahrnehmungsverzerrungen. Ein drucktechnisch identisch angelegter Farbton „Rot“ wird beispielsweise bei Tageslicht und einem Druck auf Papier völlig anders wahrgenommen, als beim Druck auf Keramik oder Porzellan und der Betrachtung unter Kunstlicht. Dieser Aspekt hat in der Keramikdruck-Praxis immer wieder zu enttäuschten Erwartungen von Kunden und entsprechenden Reklamationen geführt.

Im Frühjahr 2003 führte Kössinger das VIVA-Color-System ein. Mithilfe des standardisierten Proof-Systems kann seitdem die Anmutung des Entwurfes auf einem keramischen Druckkörper auch durch einen Papier-Probeausdruck simuliert werden, der es ermöglicht, vor Imprimatur (Druckfreigabe) gegebenenfalls rechtzeitig korrigierend einzugreifen. Außerdem spart dieses Verfahren Materialeinsatz, Produktions- und Versandzeit, die bislang sonst für Probedrucke auf Becherkörpern und die anschließende Abstimmung aufgewendet werden musste, sowie alle damit verbundenen Kosten. [2]

Shop-in-Page-System für Händler und Wiederverkäufer[Bearbeiten]

Der Vertrieb von Werbeartikeln findet bei Kössinger über ein indirektes Vertriebssystem statt. Gewerbliche Kunden wenden sich mit ihren Gestaltungswünschen meist an lokale oder regionale Werbemittelfachhändler oder an eine Werbeagentur. Nicht jeder dieser Partner ist in der Lage oder willens, einen eigenen Onlineshop einzurichten und zu betreiben, da dies regelmäßig einen enormen Erstellungs- und Erhaltungsaufwand bedeutet. Vergleichbar des Shop-in-Shop-Systems im Einzelhandel, wo Lieferanten fix und fertige Ladenteilkonzepte in bestehenden Ladenschäften einrichten, die als Plattform für die Artikel des Anbieters dienen und an einem einheitlichen Corporate Design erkennbar sind, bietet Kössinger seit 2011 seinen Werbemittelpartnern ein Online-Shop-System („Tassenrechner“) als „Shop-in-Page-Konzept“ an, das diese nach eigenen Wünschen auf ihr individuelles Design und Bedingungen (Preiskalkulation, Versand- und Bezahloptionen, etc.) anpassen können. Derzeit ist dieses System bei ca. 250 Werbemittelhändlern in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Einsatz. Die jüngste Version 4.0 ermöglicht eine 3D-Tassenansicht mit Lupenfunktion, die Integration eines Facebook-Like-Buttons, die Möglichkeit der Frachtkostenberechnung nach Eingabe der Postleitzahl und weitere Features. [3]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]