Jacob Münch

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Jacob Münch (*1877 in Altrip / Rhein-Pfalz-Kreis - 1951) war ein Angehörigerr der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) in der Dieststelle Staatspolizeileitstelle Karlsruhe, der sich besonders in der Verfolgung von Mitgliedern der Linksopposition, die einen Widerstandskampf gegen das NS-Regime führte, herausragte.

Werdegang[Bearbeiten]

Münch gehörte zu den ersten Angehörigen des neu gegründeten badischen Landespolizeiamtes, das mit einem Erlass vom 2. Dezember 1922[1] eingerichtet wurde. Wegen seiner guten Leistungen wurde er als sehr zuverlässig beurteilt. Der badische Innenminister Erwin Umhauer[2] bezeichnete ihn als einen der "bewährtesten Beamten des Landespolizeiamtes"[3] in einer Personalbeurteilung vom 6. März 1933. Münch blieb bei der Gestapo in Karlsruhe von 1933 bis 1945.

Dienst bei der Gestapo[Bearbeiten]

Hatte er noch vor der NS-Machtergreifung Mitglieder der Linskopposition beobachtet und verfolgt, so setzte er unter bei der Gestapo Karlsruhe diese Tätigkeit noch intensiver fort. Mit seinen von früher bekannten Kollegen Heinrich Hörner, Adam Eisenhauer und Emil Haas bildete er ein Sonderkommando, um vor allem nach dem Verbot der Parteien (KDP,SPD,SAP u.a.) Mitglieder, die noch aktiv waren, zu verfolgen und zu inhaftieren. Dabei setzten sie ihre ganze Routine ein, die sie schon vor der NS-Machtergreifung gewonnen hatten.

In einer Anzeige vom 7. August 1947 der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN)[4] wurde die Praxis von Münch und seines Kommandos bei der Gestapo in Karlsruhe geschildert[5]:

Im Jahre 1935 wurden die Kommunisten Rudolf Ritter, Adam Engster und Eduard Nothstein, im Jahre 1936 die Kommunisten Berthold Riedinger, Rudolf Meinzer, der Jungsozialist Josef Lichtenberger und der ehemalige RGO-Mann Otto Zöller nach Haussuchungen durch die Gestapo-Beamten Heinrich Hörner, Münch, Eisenhauer und Haas verhaftet und durch deren Ermittlungen der Vorbereitung zum Hochverrat überführt und vor dem Strafsenat des Oberlandesgerichtes abgeurteilt....Wenn mir auch körperliche Mißhandlungen durch diese Beamten nicht zu Ihren gekommen sind, so waren die Untersuchungsmethoden teuflisch und gemein. Einschüchterungen bei den Vernehmungen durch überhöhte Strafandrohungen sollten die Gefangenen mürbe machen. Kurzum, das was sie von sich behaupteten, daß sie eben ihr trauriges Handwerk verstünden, traf in vollem Maße zu. (Text nach Original von 1947, vorgelegt vor der Spruchkammer, enthalten in der Akte des Stapo-Beamten Adam Eisenhauer).

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Gründung des badischen Landespolizeiamtes in der deutschsprachigen wikipedia
  2. Erwin Umhauer in der deutschsprachigen wikipedia
  3. Michael Stolle, Die Geheime Staatspoluei in Baden - Personal, Organisation, Wirkung und Nachwirken einer regionalen Verfolgungsbehörde im Dritten Reich, Konstanz 2001, S. 135
  4. Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes in der deutschsprachigen wikipedia
  5. Angela Borgstedt, Entnazifizierung in Karlsruhe 1946 bis 1951 - Politische Säuberung im Spannungsfeld von Besatzungspolitik und lokalpolitischem Neuanfang, Konstanz 2001, S. 128 - FN 129
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