Hochmeisterrüstung Albrechts von Brandenburg-Ansbach

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Albrecht von Brandenburg-Ansbach in der Ordenstracht des Deutschen Ritterordens

Die Hochmeisterrüstung Albrechts von Brandenburg-Ansbach ist die in Teilen noch erhaltene Rüstung von Albrecht von Brandenburg-Ansbach oder Albrecht von Hohenzollern (* 17. Mai 1490 in Ansbach; † 20. März 1568 auf der Burg Tapiau im Herzogtum Preußen), dem späteren Herzog von Preußen. Er war von 1511 bis 1525 der letzte Hochmeister des Deutschen Ordens in Preußen. Diese Rüstung ist die einzig noch erhaltene Rüstung eines Großmeisters des deutschen Ritterordens.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung[Bearbeiten]

 
Das Wappen des Hochmeisters des deutschen Ritterordens

Die Rüstung besteht heute noch aus dem Ringkragen, dem Brustpanzer, dem Rückenpanzer, den Bauch- und Gesäßreifen sowie den Tassetten.

Der Ringkragen besteht aus den geschobenen Reifen des Halspanzers sowie der Grundplatte auf denen die vierfach geschobenen Halsreifen befestigt sind. Beim Anlegen des Brust- und Rückenpanzers wird diese Platte zwischen den beiden anderen mit den Verschlussriemen aus Leder fixiert. Brust- und Rückenpanter bestehen aus getriebenem Eisen. Der Brustpanzer ist in der Form einer sogenannten "Kugelbrust" gefertigt, bei der der Brustpanzer eine fast kugelförmige Form annahm. Auf der rechten Brustseite sind zwei Löcher zur Befestigung eines Rüsthakens angebracht. Die vierfach geschobenen Bauch- und Gesäßreifen sind an Brust- und Rückenpanzer angehangen. Auf der Vorderseite sind die Bauchreifen am Brustpanzer angehangen. Die ebenfalls vierfach geschobenen Tassetten sind am Ende der Bauchreifen beweglich befestigt.

Die anderen Bestandteile der Rüstung sind nicht mehr erhalten.

Dekoration[Bearbeiten]

Die Dekoration ist durch Treib- und Gravurarbeiten gestaltet. Die Armausschnitte sind mit einem breiten Rand versehen die mit einem Blatt- und rankenförmigen Muster, die nach der Fertigung vergoldet wurden. Die Halsreifen sind ebenfalls mit feinen, vergoldeten Gravuren bedeckt.

Das Hauptmotiv bildet das Wappen des deutschen Ordens, das auf der Brust sauber ausgetrieben ist. Um das Ordenskreuz herum sind kleine Blüten eingraviert, die um das gesamte Kreuz verlaufen. Über dem Kreuz ist eine Inschrift mit den Buchstaben „GVDMTE“ angebracht. Für die Übersetzung gibt es zwei Versionen, da nur die Anfangsbuchstaben dargestellt sind. Die Übersetzungen lauten:

  • Gratia Verbumque Domini Manet Tibi Rterne = Die Gnade und das Wort des Herren bleiben dir ewiglich.
  • Generoso Viro Deus Maximum Tutamen est = Dem edlen Mann ist Gott der beste Schutz.[1]

Im Innenbereich des Kreuzes ist ein weiteres, aber wesentlich dünneres Balkenkreuz angebracht, sowie eine Heiligenfigur dort wo sich die inneren Kreuzbalken treffen. Diese Kreuzdarstellung sowie die des Heiligen sind ebenfalls vergoldet. Der Außenrand der Tassetten, sowie ein weiterer, abgesetzter Rand innerhalb sind ebenfalls vergoldet.

Der Brustpanzer wiegt 2,80 kg[1].

Die Rüstung befand sich vor ihrer Verbringung in die Dresdner Rüstkammer in der Rüstkammer des Fürsten Radziwiłł zu Nieswiez in Litauen und gelangte im Jahre 1926 über London und Wien nach Dresden, wo sie auch heute aufbewahrt wird.[2]

Literatur[Bearbeiten]

  • Maike Sach: Hochmeister und Grossfürst: die Beziehungen zwischen dem Deutschen Orden in Preussen und dem Moskauer Staat um die Wende zur Neuzeit. Franz Steiner Verlag, 2002, ISBN 978-3-515-08047-7 (deut.).
  • Johannes Schöbel, Jürgen Karpinski: Prunkwaffen: Waffen und Rüstungen aus dem Historischen Museum Dresden. 5. Auflage. Edition Leipzig, 1985, S. 27, 37 (Bild).

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Johannes Schöbel, Jürgen Karpinski: Prunkwaffen: Waffen und Rüstungen aus dem Historischen Museum Dresden, Ausgabe 5, Verlag Edition Leipzig, 1985, Seite 27
  2. Die Rüstung auf der Website der Staatliche Kunstsammlungen Dresden (eingesehen am 15. Februar 2015)
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