Helmuth Leusch

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Helmuth Leusch (* 18. Juli 1885 in Leba, Landkreis Lauenburg i. Pom.; † 18. Januar 1973 in Berlin) war ein deutscher Versicherungsjurist.[1]

Leben[Bearbeiten]

Als Sohn des Bürgermeisters von Leba besuchte Leusch das humanistische Gymnasium in Wehlau, Ostpreußen. Nach dem Abitur diente er 1905/06 als Einjährig-Freiwilliger im 1. Ostpreußischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 16 in der 1. Division. Im Wintersemester 1905/06 wurde er als Militärfuchs mit Georg Reiss im Corps Masovia Königsberg aktiv.[1][2] Als Leutnant der Reserve entlassen, studierte er Rechtswissenschaft und Nationalökonomie an der Albertus-Universität Königsberg. 1907 wechselte er an die Friedrichs-Universität Halle. 1909 bestand er am Oberlandesgericht Naumburg das Erste Juristische Examen. Als Referendar in Nordhausen promovierte er 1911 in Halle (Saale) zum Dr. iur..[3]

Nach zwei Jahren informativer Tätigkeit bei der Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG zog er mit dem 2. Kurhessischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 47 in den Ersten Weltkrieg. Er kämpfte an mehreren Kriegsfronten, erhielt das Eiserne Kreuz I. Klasse und wurde noch 1914 Oberleutnant. Nachdem er 1915 die Assessorprüfung bestanden hatte, kam er 1916 wegen schwerer Erkrankungen in das Kriegs-Etappenwesen, zur Presseabteilung vom XI. Armee-Korps in Kassel.[3]

Im Mai 1918 kam er als Gerichtsassessor nach Heiligenstadt in Thüringen. 1919/20 engagierte er sich mit Gustav Gotthilf Winkel für die Aufnahme der österreichischen Corps in den Kösener SC-Verband. Dass er dem Prager Corps Austria bei der Übersiedlung nach Frankfurt am Main geholfen hatte, wurde ihm im September 1919 mit dem Austrianerband gedankt. Als Rechtsanwalt beim Landgericht Berlin zugelassen, trat er 1921 in die Allgemeine Unfall- und Haftpflichtversicherungs-AG Zürich. In der Berliner Filiale war er zunächst Prokurist, ab 1922 Direktor. 1936 wurde er Vorstandsvorsitzender der Rothenburger Lebensversicherungs AG Görlitz.[4] Er war befreundet mit Max Blunck und spielte 1934/35 eine wichtige Rolle bei Masovias Suspension.

Ab 1939 diente er als Major d. R. beim Heer (Wehrmacht) in Görlitz. Durch den Zweiten Weltkrieg in Berlin-Nikolassee ausgebombt, kam er in ein Dorf im Kreis Teltow. Als Direktor der Rothenburger Lebensversicherungs-AG Köln fand er in der Nachkriegszeit schnell in seinen Beruf zurück. 1951 wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der Aktiengesellschaft.

Leuschs erste Frau starb im Zweiten Weltkrieg, nachdem der einzige Sohn gefallen war. Kurz vor seinem Tod wurde Leusch wieder Witwer. Als Studentenhistoriker sammelte und sichtete Leusch zeitlebens eine Fülle von Unterlagen und Studentica. Nach 1948 überließ er dem Masurenarchiv umfangreiches und wertvolles Material.[3] Mit seiner zweiten Frau Anette Leusch begründete er eine Stiftung, die Bücher zur Geschichte Preußens fördert.[5][6][7][8][9] 1968 schenkte er der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zwei wertvolle Grundstücke in Berlin-Nikolassee.[10] Er starb im 88. Lebensjahr und wurde in Berlin kremiert.

Literatur[Bearbeiten]

  • Helmuth Leusch †. Jahrbuch 1973 der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (1974), S. 266.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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