Gero Winkelmann

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Gero Winkelmann (* 1954) ist ein deutscher Mediziner, der sich gegen Abtreibung und für – seiner Ansicht nach mögliche – religiöse, psychotherapeutische und medizinisch-homöopathische Möglichkeiten der Behandlung bei Homosexualität und homosexuellen Neigungen engagiert.[1] Durch die Gründung von Initiativen und Vereinen bemüht sich Winkelmann um die Sammlung römisch-katholischer Ärzte und um politische Meinungsbildung in der Öffentlichkeit.

Inhaltsverzeichnis

Leben[Bearbeiten]

Gero Winkelmann studierte von 1977 bis 1984 Medizin in Italien und machte das medizinische Staatsexamen in Verona. Die Anerkennung der italienischen Berufsbezeichnung wurde 1984 von der Bezirksärztekammer Nordbaden, Karlsruhe, vollzogen. Der italienische Doktortitel „Dottore in Medicina e Chirurgia“ wurde 1984 in den deutschen akademischen Grad „Dr.(I)“ vom Kultusministerium Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, umgewandelt.

Seit 1991 ist er in eigener Privatpraxis in Unterhaching niedergelassen. Er ist Arzt für Allgemeinmedizin und darf die Zusatzbezeichnungen „Naturheilverfahren“ (seit 1987), „Homöopathie“ (seit 1987) und „Fachkunde Rettungsdienst“ (seit 1986) führen.

Wirken[Bearbeiten]

Winkelmann engagiert sich gegen Schwangerschaftsabbrüche. Er versucht vorrangig römisch-katholische Ärzte zu mobilisieren und hat im Jahr 2004 die „Katholischen Ärzte München“ (KÄM) gegründet. Zum 1. Januar 2010 benannte sich der „Kreis Katholischer Ärzte München“ in „BKÄ – Bund Katholischer Ärzte“ um. Damit soll ein bundesweiter Auftritt und ein Zusammenschluss der römisch-katholischen Ärzteschaft erreicht werden.[2] Winkelmann war Mitbegründer der European Pro-Life Doctors – Europäische Ärztevereinigung Lebensrecht – Deutsche Sektion, die er heute leitet.[3] Er setzte sich von 1988 bis 1995 auch als Funktionsträger in der Partei Christliche Liga – Die Partei für das Leben ein. Nach deren Auflösung gründete er 1996 eine christlich-politische Interessengemeinschaft (der ehemaligen LIGA-Mitglieder) für Lebensrechtspolitik, den FCP – Freundeskreis christliche Politik.[4]

Bund Katholischer Ärzte[Bearbeiten]

Die katholisch Ärztevereinigung "BKÄ - Bund Katholischer Ärzte Deutschland" ging 2010 aus der seit 2004 bestehenden Münchner katholische Ärzteinitiative KÄM hervor. Der Bund Katholischer Ärzte hebt in seiner Satzung explizit hervor Was der BKÄ nicht will und lehnt darin eindeutig eine liberale, kompromissbereite, moderne Haltung, unter der katholische Werte leiden ab.[5]

Propagierung der Behandlung von Homosexualität[Bearbeiten]

Am 31. Mai 2011 berichtete Telepolis von Vorschlägen des Bundes Katholischer Ärzte, homosexuelle Neigungen durch homöopathische Methoden und Psychotherapie zu behandeln. Eine sogenannte Konversionstherapie ist generell höchst umstritten und wird vor allem von der nach eigenen Angaben mehrheitlich christlich motivierten Ex-Gay-Bewegung propagiert. Die Deutsche Bundesregierung lehnt Umwandlungstherapien ab.[6]

Auch Spiegel Online berichtete über die Webseite des am 1. Januar 2010 gegründeten Bundes Katholischer Ärzte.[7] Eine Abfrage am 2. Juni 2011 über Whois zeigt als registrierten Besitzer der Webseite den Privatmann Gero Winkelmann an. Am 3. Juni 2011 stellte Der Tagesspiegel unter der Überschrift „Katholische Ärzte – Fanatismus mit Globuli“ die Frage: „Ist extremer Katholizismus therapierbar?“ und sieht dabei Gero Winkelmann mit dem „Bund Katholischer Ärzte“ sehr nahe an radikal-religiösen Positionen amerikanischer Fundamentalisten. [8] Am 7. Juni 2011 zitiert Der Westen unter der Überschrift „Katholischer Ärzteverband will Schwule und Lesben umpolen“ den Geschäftsführer Klaus Jetz des Lesben- und Schwulenverbandes in NRW: "Dieses Therapie-Angebot ist eine Zumutung." Dahinter stecke verbrämte Homophobie.[9]

Im August 2011 kündigt - in Reaktion auf eine Anregung von Volker Beck - die deutsche Bundesärztekammer unter Vorsitz von Frank Ulrich Montgomery[10] an, gegen den Bund Katholischer Ärzte und Winkelmann vorgehen zu wollen.[11]

Weblinks[Bearbeiten]

Internationale Medienreaktion[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]