Fußballspiel Borussia Dortmund - FC Schalke 04 am 25. November 2017

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Borussia Dortmund
FC Schalke 04

Das Fußballspiel zwischen Borussia Dortmund und FC Schalke 04 am 25. November 2017 fand am 13. Spieltag der Bundesligasaison 2017/18 statt, und stellte das 174. Revierderby zwischen den beiden Vereinen aus dem Ruhrgebiet dar. Das Spiel im Dortmunder Signal-Iduna-Park endete 4:4, obwohl Dortmund bis zur 61. Minute mit 4:0 in Front gelegen hatte. Dies war erst das zweite Spiel der Bundesligageschichte, in dem ein Team nach einem Vier-Tore-Rückstand nicht verlor. Das hatte zuvor nur der FC Bayern München geschafft, der 1976 beim VfL Bochum nach einem 0:4-Rückstand noch mit 6:5 gewann.

Vorgeschichte[Bearbeiten]

Gastgeber Borussia Dortmund hatte unter dem neuen Trainer Peter Bosz sechs der ersten sieben Spiele für sich entschieden, gewann aber danach kein Match mehr und war auf den fünften Platz durchgereicht worden. In der Champions League wurden beide Partien gegen die Konkurrenten Real Madrid und Tottenham Hotspur verloren, besonders negativ wurden die beiden Remis gegen das international drittklassige APOEL Nikosia aufgenommen.[1] Im Dortmunder Kader gab es Unruhe, da am 12. Spieltag Topstürmer Pierre-Emerick Aubameyang nach mehreren Undiszipliniertheiten für das Match gegen den VfB Stuttgart suspendiert wurde: Dies trug zur 1:2-Niederlage bei.[2] Gast Schalke 04, das mit Domenico Tedesco ebenfalls einen neuen Trainer vorwies, hatte sich nach mäßigem Start auf Platz 2 vorgearbeitet. Mit nur 10 Gegentoren galt das Team als defensivstark, nur Tabellenführer FC Bayern München (8) war noch besser. Zusätzliche sportliche Brisanz erhielt das Spiel, da der Sieger in der Tabelle bis auf Platz 2 vorrücken konnte - Stand vor dem 13. Spieltag:

Platz Mannschaft Spiele Tordifferenz Tore Punkte
1 FC Bayern München 12 +22 30:8 29
2 FC Schalke 04 12 +6 16:10 23
3 RB Leipzig 12 +5 20:15 23
4 Borussia Mönchengladbach 12 0 21:21 21
5 Borussia Dortmund 12 +13 29:16 20

Spielverlauf[Bearbeiten]

Dortmund, das die ganze Saison ein 4:3:3-System mit Viererkette favorisiert hatte und kurzfristig auf den verletzten Stammkeeper Roman Bürki verzichten musste, überraschte Schalke mit einer 3:4:3-Aufstellung mit Dreierkette. Dies trug dazu bei, dass die Gäste nicht ins Spiel kamen und Dortmund binnen 15 Minuten nach Toren von Pierre-Emerick Aubameyang (10. Minute), einem Eigentor von Schalkes Benjamin Stambouli (12.), Mario Götze (18.) sowie Raphael Guerreiro (25.) mit 4:0 führte. Somit hatte das als defensivstark geltene Schalke in einer Viertelstunde fast soviel Gegentore hingenommen wie in der gesamten Saison (10) und besaß zudem zwei platzverweisgefährdete Spieler, Weston McKennie und Thilo Kehrer. In der 34. Minute wurden McKennie sowie Franco Di Santo gegen Amine Harit und Leon Goretzka getauscht. Nachdem Kehrer nach einem weiteren Foul Glück hatte, von Schiedsrichter Deniz Aytekin nicht vom Platz gestellt zu werden, wurde er in der Halbzeitpause durch Matija Nastasić ersetzt. Bei der Kabinenansprache mahnte Schalke-Trainer Tedesco sein Team, „wenigstens die zweite Halbzeit zu gewinnen“.

In der 53. Minute wurde ein Kopfballtreffer von Schalkes Naldo nach Videobeweis zurückgenommen, doch nach einem Doppelschlag von Guido Burgstaller (61.) und Amine Harit (65.) verkürzte Schalke auf 2:4. Harit wurde danach zweimal folgenreich gefoult: zuerst von Aubameyang, der dafür mit Gelb-Rot von Platz geschickt wurde (72.), dann vom eingewechselten Gonzalo Castro (79.). Harit konnte nur noch humpeln, aber da Schalke bereits dreimal gewechselt hatte, wurde er noch minutenlang behandelt. Dies trug dazu bei, dass es sieben Minuten Nachspielzeit gab. In der 86. Minute schoss Daniel Caligiuri das 3:4, und in der langen Nachspielzeit köpfte Naldo einen Eckball zum 4:4-Ausgleich ein (90+4.). Nach dem Schlusspfiff gab es noch ein Gerangel zwischen Dortmunds Nuri Sahin und Schalkes Ralf Fährmann, das mit der Gelben Karte für beide endete.

Bedeutung[Bearbeiten]

Das Spiel bedeutete das erst das zweite Spiel der Bundesligageschichte, in dem ein Team nach einem Vier-Tore-Rückstand nicht verlor. Das hatte zuvor nur der FC Bayern München geschafft, der 1976 beim VfL Bochum nach einem 0:4-Rückstand noch mit 6:5 gewann. Das 4:4, das in Dortmund als große Schmach empfunden wurde, schwächte die Position von Trainer Peter Bosz und leitete für Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke eine unangenehme Mitgliederhauptversammlung ein.[3] Das 4:4 trug dazu bei, dass Bosz nach einer 1:2-Heimniederlage gegen Werder Bremen (15. Spieltag) entlassen und durch Peter Stöger ersetzt wurde. Unter Stöger beendeten die Borussen die Hinserie noch als Tabellendritter. Allerdings blieben sie hinter Schalke (2.), das das 4:4 wie einen Sieg feierte. Direkt nach dem Spiel wurden im offiziellen Schalke-Fanshop „Derbysieger“-Trikots verkauft.[4]

Das 1:0 des Gabuners Pierre-Emerick Aubameyang bedeutete sein 96. Bundesligator, so dass er mit dem Ghanaer Anthony Yeboah als torgefährlichster Afrikaner der Bundesligahistorie gleichzog. Sein Teamkollege Roman Weidenfeller stellte mit seiner 24. Revierderby-Teilnahme einen neuen Dortmunder Rekord auf.

Statistik[Bearbeiten]

Paarung Borussia DortmundFC Schalke 04
Ergebnis 4:4 (4:0)
Datum 25. November 2017 um 15:30 Uhr
Zuschauer 80.179 (ausverkauft)
Schiedsrichter Deniz Aytekin
Tore 1:0 Pierre-Emerick Aubameyang (10.)
2:0 Benjamin Stambouli (Eigentor, 12.)
3:0 Mario Götze (18.)
4:0 Raphael Guerreiro (25.)
4:1 Guido Burgstaller (61.)
4:2 Amine Harit (65.)
4:3 Daniel Caligiuri (86.)
4:4 Naldo (90.+4)
Borussia Dortmund Roman WeidenfellerÖmer Toprak, Sokratis, Marcel SchmelzerJulian Weigl, Nuri SahinChristian Pulisic, Raphael Guerreiro (83. Dan-Axel Zagadou), Andriy Yarmolenko (69. Marc Bartra), Mario Götze (78. Gonzalo Castro) – Pierre-Emerick Aubameyang
Trainer: Peter Bosz
FC Schalke 04 Ralf FährmannBenjamin Stambouli, Naldo, Thilo Kehrer (46. Matija Nastasić) - Weston McKennie (34. Leon Goretzka), Max Meyer, - Daniel Caligiuri, Bastian OczipkaFranco di Santo (34. Amine Harit), Yevhen Konoplyanka - Guido Burgstaller
Trainer: Domenico Tedesco


Weblinks[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]

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