Friedrich Josias Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha

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Friedrich Josias Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha (* 29. November 1918 in Schloss Callenberg bei Coburg; † 23. Januar 1998 in Amstetten, Niederösterreich) war ein deutscher Kaufmann und von 1954 bis 1998 Oberhaupt des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha.

Leben[Bearbeiten]

Friedrich Josias war das jüngste von fünf Kindern des von 1905 bis 1918 regierenden Herzogs Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha (1884–1954) und der Prinzessin Viktoria Adelheid zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1885–1970). Seine Geschwister waren Erbprinz Johann Leopold (1906–1972), Sibylla (1908–1972), die Mutter von Schwedens König Carl Gustaf, Hubertus (1909–1943), der in Polen fiel, und Caroline Mathilde (1912–1983), die in erster Ehe einen Grafen zu Castell-Rüdenhausen heiratete.

Friedrich Josias wurde zunächst privat unterrichtet. Von 1929 bis 1934 besuchte er das Gymnasium Casimirianum in Coburg. Nach drei Jahren an der Salzmann-Schule in Schnepfenthal legte er dort 1938 das Abitur ab.

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten]

Nach kurzem Einsatz beim Reichsarbeitsdienst in Neustadt bei Coburg trat er 1938 als Offiziersanwärter in einer Panzereinheit der Wehrmacht seinen Dienst an. Zunächst wurde er in Stahnsdorf bei Berlin ausgebildet und 1939 bei der Besetzung der Tschechoslowakei erstmals eingesetzt. Er nahm am Polenfeldzug teil und war 1940 in Frankreich als Leutnant bei einer Panzerspähkompanie eingesetzt. Es folgten 1941 die Feldzüge gegen Jugoslawien und die Sowjetunion. Nachdem er im Winter 1941 eine schwere Erkrankung an der Ruhr überstanden hatte wurde er nach Stahnsdorf versetzt.

Kurz darauf wurde der inzwischen zum Oberleutnant beförderte Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha zu Einsätzen nach Arabien und in den Kaukasus abkommandiert. Nach dem Tod seines Bruders Hubertus am 26. November 1943 sowie dem Verzicht des ältesten Bruders Johann Leopold aus dem Jahre 1932 war er designierter Nachfolger seines Vaters als Oberhaupt des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha. 1944 wurde er Ordonnanzoffizier unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel an der französischen Kanalküste, im Juni 1944 dann bei General von Hanneken in Dänemark. 1945 geriet er in englische Kriegsgefangenschaft und kam nach seiner Entlassung im Herbst 1945 nach Coburg.

Nach 1945[Bearbeiten]

Ein Jahr später reiste er nach Stockholm zu seiner Schwester Sibylla und lebte dort. 1946 nahm er eine Stelle bei der schwedischen Reederei Johnson Line AB an. Ab 1948 war er bei W.R. Grace & Co. in San Francisco angestellt. Nachdem er ab 1951 in Santos/Brasilien für die Reederei tätig war, kehrte er 1952 nach Deutschland zurück und arbeitete im Hamburger Büro für die Reederei. Ab 1958 arbeitete Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha wieder für die Reederei Johnson, diesmal in Buenos Aires. 1964 kehrte er nach Deutschland zurück. Im Jahr 1998 verstarb er im Krankenhaus Amstetten; bestattet wurde er am 2. Februar 1998 im Forst von Schloss Callenberg.

Chef des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha[Bearbeiten]

Veste Coburg- Westansicht (2010)

Dem Wunsch seines Vaters folgend beendete er sein Arbeitsverhältnis, um für die Familienstiftung tätig zu werden, und wohnte im Gästehaus der Veste Coburg. Mit dem Tod seines Vaters im 6. März 1954 wurde Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha Chef des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha.

Ehen und Nachkommen[Bearbeiten]

I. Am 25. Januar 1942 heiratete er in Kasel-Golzig Viktoria Luise Gräfin zu Solms-Baruth (1921–2003). Aus dieser Ehe ging am 21. März 1943 der jetzige Chef des Hauses Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha hervor. Die Ehe wurde am 19. September 1946 geschieden.

II. Am 14. Februar 1948 heiratete er in San Francisco Denyse Henriette de Muralt (14. Dezember 1923 – 25. April 2005), eine gebürtige Baselerin. Die zweite Ehe wurde am 17. September 1964 geschieden. Hieraus folgten die Kinder:

1. Maria Claudia Sibylla (* 22. Mai 1949 in San Francisco), verheiratet mit Gion Schäfer (* 20. Juli 1945)

2. Beatrice Charlotte (* 15. Juli 1951 in Bern), verheiratet mit Friedrich-Ernst von Sachsen-Meiningen (* 21. Januar 1935; † 13. Juli 2004)

3. Adrian Vinzenz Edward (* 18. Oktober 1955 in Coburg), verheiratet mit Lea Rinderknecht (* 5. Januar 1960)

III. Seine dritte Ehe schloss er in nicht hausgesetzmäßiger Ehe am 30. Oktober 1964 mit Katrin Bremme (* 22. April 1940), diese Ehe hatte keine Nachkommen.

Ehrungen[Bearbeiten]

Am 23. November 1988 erhielt er für seine Verdienste bei der Restaurierung von Schloss Greinburg das Ehrenbürgerrecht der Stadt Grein.

Literatur[Bearbeiten]

  • Harald Sandner: Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha: eine Dokumentation zum 175-jährigen Jubiläum des Stammhauses in Wort und Bild. 1826 bis 2001. Neue Presse Coburg, ISBN 3-00-008525-4 (dort S. 243–252).

Weblinks[Bearbeiten]


VorgängerAmtNachfolger
Carl EduardOberhaupt des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha
1954–1998
Andreas
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