Freie und Hohe Herrschaft von Purmerland und Ilpendam

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeichnung von Schloss Purmerstein (ca. 16.Jh.)

Die Freie und Hohe Herrschaft von Purmerland und Ilpendam beschreibt ein ehemaliges Territorium, im Norden der Stadt Amsterdam, der Republik der Vereinigten Niederlande.[1]

Inhaltsverzeichnis

Chronik[Bearbeiten]

1410 erhob Graf Wilhelm VI. von Holland-Straubing für seinen vertrauten Ratsmann, Statthalter und Finanzier Willem Eggert Purmerland (samt dem ihm zugegliederten Ilpendam)[2] mit Purmerend zur vrijen en hogen heerlijkheid Purmerend en Purmerland.[3] Er und seine Nachfolger führten den Titel Heer oder Vrijheer van Purmerend en Purmerland resp. Purmerland en Ilpendam. Die Herrlichkeit kam über die Burggrafen von Montfoort (1439-1481) an das Haus Egmond (1483). Lamoral von Egmond, der von Johann Wolfgang von Goethe literarisch in seinem Werk Egmont verarbeitete Widerstandskämpfer war zwischen den Jahren 1540 und 1568 Herrschaftsinhaber. Nach dem Hochverrat der Egmonds an die spanischen Habsburger wurde deren gesamter Besitz konfisziert. Im Jahre 1582 wurde die Herrlichkeit zergliedert; Purmerend und die Ortschaft Neck wurden aus dem Rechtsverband der Purmerherrlichkeit ausgegliedert und sind an die holländische Grafschaft zurückgekommen. Purmerland und Ilpendam blieben bis in das Jahr 1610 unter der Verwaltung der Grafelijkheids Rekenkamer van de Domeinen, die gemeinsam mit der Vroedschap die Bürgermeister und Schepen ernannte. Zwischen den Jahren 1610 und 1618 stand die Herrlichkeit Purmerland und Ilpendam unter der Verwaltung der beiden Städte Edam und Monnickendam.

Im Jahr 1618 wurde ein Teil des konfiszierten Besitzes aus den Händen der Konkursmasseverwaltern der Grafen von Egmond verkauft; so wurde die neue Hohe Herrlichkeit Purmerland en Ilpendam an den Amsterdamer Patrizier Volkert Overlander verkauft. Overlander gründete mit dem unweit von Ilpendam gelegenen Bau des Schlosses Ilpenstein im Jahr 1622 ein neues Herrlichkeitszentrum. In weiterer Folge die Herrlichkeit durch Vererbung in den Besitz von Frans Banning Cocq, einem bedeutenden Amsterdamer Regenten, welcher sich als die zentrale Person in Rembrandts Gemälde Die Nachtwache zeigt. Ab dem Jahr 1678 gehörte Purmerland-Ilpendam der Amsterdamer Regentenfamilie De Graeff, welche im Verlauf des Goldenen Zeitalters eine wichtige kulturpolitische Rolle in Holland innehatte.

Zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählte die Herrlichkeit Purmerland-Ilpendam 1783 Morgen Land.[4] Bei der Ausrufung der Batavischen Republik im Jahre 1795 hatten die (Vrij)heeren van Purmerland en Ilpendam aus dem Geschlecht De Graeff weitgehend ihre hohen Rechte eingebüßt. Purmerland ist bis in das Jahr 1813 Sitz einer selbstständigen Rechtsbank, eines Vogtes, eines Schouts und zwei Gefängnissen, einem zivilen und einem kriminellen, geblieben.[5] Nach der Gründung des Vereinigten Königreiches der Niederlande wurden die Herrlichen Rechte zum Teil wiederhergestellt. Im Jahre 1840 zählte Purmerland 271 Einwohner welche auf 43 Häuser verteilt waren.[6] Im Jahre 1870 wurde Zuid-Polsbroek an Dirk de Jongh verkauft. Dieser hatte die deutlich verschmälerten Herrschaftsrechte bis in das Jahr 1914 (?) inne.

Liste der Herren[Bearbeiten]

Haus Eggert und diverse Besitzer[Bearbeiten]

  • (14??-1430) Willem Eggert II.

Haus Montfoort[Bearbeiten]

Haus Egmond[Bearbeiten]

Diverse Besitzer[Bearbeiten]

  • (1618-1630) Volkert Overlander, kaufte die Herrschaft von den Konkursmasseverwaltern
  • (1630-1636) Geertruid Hooft
  • (1655-1678) Maria Overlander

Haus De Graeff[Bearbeiten]

Haus De Jong[Bearbeiten]

  • (1870-1911) Dirk de Jongh, die Herrschaft wurde in das niederländische Gemeindewesen integriert

Literatur[Bearbeiten]

  • Moelker, H.P., De heerlijkheid Purmerland en Ilpendam (1978 Purmerend)
  • Bruijn, J.H. De, E.A. De bewoners van het Kasteel Ilpenstein en hun nakomelingen, 1827 - 1957. Ilpendam 1958
  • Groesbeek, J.W., Middeleeuwse kastelen van Noord-Holland. Hun bewoners en bewogen geschiedenis (1981 Rijswijk) Seiten 276-283
  • Graeff, P. De (P. Gerritsz de Graeff und Dirk de Graeff van Polsbroek) Genealogie van de familie De Graeff van Polsbroek Amsterdam 1882, Antiquariaat A.G. van der Steur
  • Bruijn, J. H. De Genealogie van het geslacht De Graeff van Polsbroek 1529/1827, Antiquariaat A.G. van der Steur

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]