Eduard August Heinrich von Nicolai

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Eduard August Heinrich von Nicolai (* 18. Juli 1888 in Karlsruhe; † 8. Januar 1965 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Bankier.

Eduard August Heinrich von Nicolai war der Sohn von Anna Kuhlmann (1859-1921) und Dr. Eduard von Nicolai (29. April 1858 – 28. November 1914) bis zu seinem Tod Präsident der Generalintendanz der Großherzoglichen Zivilliste (seit 19. November 1886 verheiratet).

Eduard August Heinrich von Nicolai wurde Regierungsrat im badischen Staatsdienst.[1]

Am Tag des Anschlusses Österreichs wurde de:Louis Nathaniel von Rothschild von der SS am Flughafen Aspern verhaftet. Zuerst wurde er im Keller des Polizeigebäudes an der Roßauer Lände gefangen gehalten und etwas später ins Gestapo-Hauptquartier im Hotel Métropole am Morzinplatz verlegt, wo er 14 Monate in Isolationshaft saß.

Eingedenk der alten freundschaftlichen Beziehungen wandten sich die Brüder des Verhafteten über de:Felix Somary und Dr. de:Paul Wallich mit der Bitte um Hilfe an de:August von Finck senior .[2]

Louis Nathaniel von Rothschild musste sein Vermögen zum Liquidationswert abtreten, da ihm durch die Nürnberger Gesetze der weitere Betrieb der Unternehmen untersagt war. Die Erwerber zahlten den Verkehrswert des Unternehmens. Die Differenz wurde an das Reichsfinanzministerium abgeführt.

Ab 26. März 1938 wurde das Bankhaus S. M. v. Rothschild kommissarisch durch die Österreichische Credit-Institut für öffentliche Unternehmungen und Arbeiten verwaltet. Ab 8. Juli 1938 wurde das Bankhaus S. M. v. Rothschild kommissarisch durch das Bankhaus Merck, Finck & Co. verwaltet. Im Oktober 1939 mußte Louis Nathaniel von Rothschild dem Verkauf seiner Bank an das Bankhaus Merck, Finck & Co. zustimmen. Am 31. März 1940 nahm die arisierte Privatbank als Kommanditgesellschaft E. v. Nicolai & Co. mit 40 Mitarbeitern den Betrieb wieder auf. Als persönlich haftende Gesellschafter fungierten Eduard von Nicolai und Edmund Maximilian Anton Philipp Franz Stephan von Ritter zu Groenesteyn. Mit nahezu 72 % hielt Merck, Finck & Co. Die Aktienmehrheit an dieser Bank.[3]

1940 wurde das Bankhaus S. M. v. Rothschild durch das in Wien neugegründete Bankhaus E. v. Nicolai, an dem wiederum Merck Finck & Co mit 71 Prozent und die Deutsche Industriebank mit 19 Prozent beteiligt waren, im Rahmen der Arisierung übernommen.

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Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Nachlass Eduard von Nicolai (1858-1914), Präsident der Generalintendanz der Zivilliste Nachlass von Dr. Eduard von Nicolai (29.4.1858 - 28.9.1914) , [1]
  2. Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Franz Steiner Verlag GmbH., 1971, S. 296
  3. Peter Eigner, Helmut Falschlehner, Andreas Resch, Geschichte der österreichischen Privatbanken, S. 119
  4. Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, S. 113