Daishin Zen
Daishin Zen ist eine 1986 gegründete europäische Linie des japanischen zen-buddhistischen Tempels Hōkō-ji von Hamamatsu. Das Daishin Zen steht in der Tradition des Rinzai-shū.[1] Abt und Zen-Meister der europäischen Linie ist seit 2010 Hinnerk Syobu Polenski.
Inhaltsverzeichnis
Daishin[Bearbeiten]
Die Leitlinie des Daishin Zen ist: Unabhängig vom allem, folge dem Weg deines Herzens. Daishin bedeutet im japanischen so viel wie „Großer Herzgeist“ oder „Großes Herz“. Die Wurzeln des Daishin Zen als europäischer Weg gehen bis in das Jahr 1986 zurück. Die ersten Impulse kamen durch den Psychologen und Zen-Meister Graf Dürckheim aus seinem Zentrum der Initiatischen Therapie in Todtmos-Rütte/Schwarzwald nach mehreren persönlichen Begegnungen zwischen ihm und Polenski. Die Gründung des Daishin Zen als neue Linie des traditionellen Rinzai-Zen erfolgte durch die Zen-Meister Reiko Mukai und Hinnerk Syobu Polenski. Im Mai 1992 gab es das erste Zen-Seminar für Führungskräfte, 1998 wurde der bisherige Name „Shin Zen“ von Reiko Mukai in Daishin Zen: „Großer Herzgeist-Zen“ verändert. Dies ist seitdem der Name dieser Linie.
Schwerpunkte des Daishin Zen[Bearbeiten]
1. Yin-Zen[Bearbeiten]
Einmal betont es den Weg des Herzensgeistes im Yin-Zen als weiblichen Weg, der in Frauen und Männern vorhanden ist. Dieser Weg wird bewusst beschritten, um den überzogenen und nicht ganzheitlich agierenden Yang-Weg der Härte auszugleichen. Ziel ist auch die traditionell japanische Härte der Zen-Übung für den westlichen Praktizierenden abzumildern und so zugänglich zu machen. Die Seminare und Sesshins im Bereich In-Zen sind auf europäische Verhältnisse abgestimmt und kompatibel. Im Bereich von In-Zen werden auch Seminare angeboten im Zusammenhang mit Heilen und Heilberufen. Inhaltlich steht „Yin-Zen“ für traditionelles Zen gepaart mit Freude, Offenheit und Leichtigkeit.
2. Zen-Leadership[Bearbeiten]
Dann steht Daishin Zen für Führungskräfte.in Zen-Leadership geht es vorrangig darum, Verantwortungsträger der Gesellschaft zu unterstützen. Führungskräfte aus allen Bereichen entdecken immer mehr, dass ein anderes Denken notwendig ist, um den immer größer werdenden Herausforderungen entgegenzutreten.
3. Daishin Rinzai Zen[Bearbeiten]
Der dritte Schwerpunkt im Daishin Zen ist das traditionelle Daishin Rinzai Zen Diese erst 2012 entstandene Richtung steht für Sunyata (Leerheit) und Authentizität. Die japanische Tradition spiegelt sich in dieser Linie am deutlichsten, wenngleich auch hier eine Anpassung an die Menschen im Westen erfolgt.
Hinnerk Syobu Polenski[Bearbeiten]
Hinnerk Syobu Polenski (geb. 1959) ist ordinierter Mönch und Mitglied des Hokoji-Rinzai-Ordens sowie des Shoko-ji in Japan. „Syobu“ (jap. Zen-Krieger) ist sein Dharma-Name, der ihm von Zen-Meister Oi Saidan 1992 gegeben wurde. Polenski ist Dharma-Nachfolger (Inka) für Dashin-Rinzai-Zen von Reiko Mukai. Begegnungen mit Shimano, Pater Enomiya-Lassalle (christliches Zen) und Graf Dürckheim (Zen und Psychologie) ergänzen seine traditionelle Zen-Ausbildung der japanischen Rinzai-Schule. Polenski leitet Zen-Seminare für Führungskräfte in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz. Nach über zehn Jahren als selbstständiger Unternehmensberater widmet sich er seit 1999 ganz dem Zen-Training und dem Coaching von Führungskräften.[2]
Neben Daishin-Zen-Meditationsgruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, gibt es mittlerweile mehr als 15 Zendos (Orte der Meditation) in deutschsprachigen Unternehmen. In Vorständen und Geschäftsführungen unterstützt Polenski Führungskräfte in eigenen Meditationsgruppen.
Veröffentlichungen[Bearbeiten]
- Hinnerk Polenski: Hör auf zu denken – sei einfach glücklich! O. W. Barth, München 2012, ISBN 978-3-426-29209-9 (284 S.).
- Hinnerk Polenski: Die Linie im Chaos - Zen, Ethik, Leadership: ein Leitfaden für Verantwortungsträger. Theseus, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89901-353-5 (313 S.).
- Hinnerk Polenski: Zen-Meditation. (DVD Begleit-DVD der Reihe im Bayrischen Rundfunk (BR)).