Abbruchholz

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Als Abbruchholz wird, zumindest im süddeutschen Sprachgebrauch, jenes Holz bezeichnet, das, meist bedingt durch natürliche Umgebungsbedingungen wie z. B. Unwetter oder Schneelasten, ungeplant aus dem Zyklus der Holzwirtschaft herausfällt und als minderwertiges Nutzholz weiterverwendet wird. Meist wird es Anwohnern oder interessierten Nutzern im Rahmen forstwirtschaftlicher Auflagen als herrenloses Gut zur Verfügung gestellt und von diesen in Form der Okkupationswirtschaft einer weiteren Verwertung zugeführt, beispielsweise als Brennholz. Der Ausdruck „Abbruchholz“ entstammt der bairischen Umgangssprache und bedeutet so viel wie: „Das Holz, das der Wind abgebrochen hat“.

Abbruchholz ist im Gegensatz zum Abfallholz ein rein naturbelassenes Holz, da es – außer dem Entfernen aus dem Nutzwald – nicht behandelt oder bearbeitet wurde.

Wegen der oft massiven mechanischen Beschädigung (z. B. Zersplitterung) ist Abbruchholz nur mühsam maschinell oder manuell zu Hackschnitzeln oder Ofenbrennholz weiter verarbeitbar und gilt daher für wirtschaftliche Nutzung meist als uninteressant. Entsprechend niedrig ist der Preis für Abbruchholz. Der Aufkauf von Abbruchholz lohnt bestenfalls für energetische Kleinselbstversorger, da die Weiterverarbeitung, insbesondere die Aufbereitung zu ofenfertigem Brennholz, mit erheblichem Zeitaufwand und auch Risiken verbunden ist und auch oft die Holzdichte und damit der Brennwert pro Kilogramm durch Schädlingsbefall (z. B. Borkenkäfer) deutlich reduziert ist.

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