Wurfmesser der Ingassana und Fundj
Wurfmesser der Ingassana und Fundj | |
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Angaben | |
Waffenart: | Messer, Wurfmesser |
Bezeichnungen: | Wurfmesser der Ingassana und Fundj |
Verwendung: | Waffe, Jagdwaffe, Standeswaffe |
Einsatzzeit: | bis heute |
Ursprungsregion/ Urheber: |
Afrika, Sudan, Ethnie der Ingessana (Gaam) und Fundj |
Verbreitung: | Afrika |
Gesamtlänge: | ca. 62 cm bis ca. 74 cm |
Klingenlänge: | gebogene Klinge: ca. 27,94 cm, Seitenklinge: ca. 10,16 cm |
Griffstück: | Metall, Leder |
Das Wurfmesser der Ingassana und Fundj auch Muder (übers. „Der Skorpion“[1]) ist ein afrikanisches Wurfmesser. Afrikanische Wurfmesser wurden in verschiedenen Ländern und von verschiedenen Ethnien Afrikas als Kriegs-, Jagd-, Kultur- und Standeswaffe entwickelt und genutzt. Die jeweilige Bezeichnung der Waffe bezieht sich auf eine Ausprägung dieses Waffentyps, die oft von verschiedenen Ethnien benutzt wurden.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Geschichte[Bearbeiten]
Das Wurfmesser der Ingassana und Fundj wurde aus den Wurfmessermodellen der Nachbarethnien abgeschaut und nach den eigenen Vorstellungen der Etnien und deren Stämmen weiterentwickelt. Die obere Spitze am Schlagkopf wurde verbreitert und der Schwerpunkt des Messers Richtung Kopf verlagert, wodurch die Flugeigenschaften verbessert wurden. Die Grundform wird bei allen Stämmen beibehalten, jedoch nahm jeder Stamm minimale Veränderungen vor, die nur an kleinen Unterschieden zu erkannen sind. Im Allgemeinen sind die Messer der Ingassana ausgeprägter und wesentlich größer und schwerer gearbeitet, so das sie oftmals zu schwer zum Werfen sind und eher als Prunk- und Schmuckwaffe dienten.
Beschreibung[Bearbeiten]
Das Wurfmesser der Ingassana und Fundj besteht aus einer breiten, zweischneidigen, gebogenen Klinge. Die Klinge ist an der Spitze Ort (Waffe) schräg abgeschnitten ist. An einer Seite ist die Klinge halbmondförmig ausgeschnitten. Die Klinge ist umlaufend scharf. Etwa in der Mitte ist eine spitze Stichklinge angebracht, die mit einem Widerhaken ausgestattet ist. Die Stichklinge ist in einer Kugel befestigt, die aus dem Heft (Griffstück) gearbeitet ist. Das Heft verläuft zum Griffende gerade. Der Griff ist mit Leder umwickelt. Das Wurfmesser der Ingassana und Fundj wurde von der Ethnie der Ingessana und der Funj benutzt.
In der Klassifikation nach Ernest S. Thomas wird es unter der Gruppierung F8 und F9 eingeordnet.[2]
Literatur[Bearbeiten]
- Peter Westerdijk: The African throwing knife: a style analysis. 1988, ISBN 978-90-90-02355-7 (englisch, Diplomarbeit/Dissertation Universität Utrecht, Zusammenfassung in Niederländisch, 500 nummerierte Exemplare, OCLC 60146581).
- George Cameron Stone, Donald J. LaRocca: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times. Courier Dover Publications, 1999, ISBN 978-0-486-40726-5 (englisch).
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Christopher Spring: African arms and armor. Smithsonian Institution Press, Washington, D.C. 1993, ISBN 1-56098-317-5, S. 69.
- Hochspringen ↑ Ernest S. Thomas, The African Throwing Knife, Journal Anthropological Institute, 1925, Seite 136
