Wurfmesser der Bwaka
Das Wurfmesser der Bwaka ist eine Wurfwaffe aus Afrika. Sie wurde bei der Ethnie der Bwaka benutzt.
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[Verbergen]Geschichte[Bearbeiten]
Die afrikanischen Wurfmesser wurden von verschiedenen afrikanischen Stämmen und Volksgruppen als Jagd-, Kriegs-, Standes-, Kultur- und Währungswaffe entwickelt. Manche dieser Waffen wurden als Zahlungsmittel verwendet (currency weapons, money weapons). Als Zahlungsmittel wurden Wurfmesser, Schwerter, Dolche, Pfeilspitzen und Äxte benutzt. Wenn diese Waffen speziell als Zahlungsmittel hergestellt sind, waren sie in den meisten Fällen nicht mehr zum Kampf geeignet. Sie haben von Stamm zu Stamm und von Dorf zu Dorf verschiedene Formen. Diese Messer werden in einem Bogen, kurz über dem Boden geworfen. Das Hauptziel sind die Beine. Bei Versuchen hat man herausgefunden das ein geübter Werfer es bis zu einer Distanz von ca. 100 Metern zielgenau Werfen kann. Auf 15 Meter haben sie noch eine so hohe Durchschlagskraft, das sie ein 15 mm dickes Brett durchdringen können. Die Ausführung der Wurfmesserklingen ändert sich von Stamm zu Stamm und von Dorf zu Dorf. Eine genaue Einteilung ist deswegen nur sehr schwierig vorzunehmen. Die Hauptverbreitungsgebiete für die afrikanischen Wurfmesser sind die Zentralafrikanische Republik, Kamerun, die Demokratische Republik Kongo, Ghana, Nigeria, Tschad, Gabun, Sudan, Zaire, Äthiopien und der Sahara.
Beschreibung[Bearbeiten]
Das Wurfmesser der Bwaka hat drei Klingen. Die Erste läuft nach dem Griff zur rechten Seite. Nach der Spitze läuft die Klinge breiter nach oben. Die zweite Spitze zeigt nach links. Gegenüber dieser Spitze ist die breiteste Stelle der Klinge, die zur rechten Außenseite scharf und spitz gearbeitet ist. Danach wird die Klinge schmaler und verläuft zur nächsten Spitze die von der Mitte der Klinge versetzt leicht nach links über die vorherige Spitze verläuft. Die dritte, nach rechts zeigende Klinge kann wie die anderen gearbeitet sein, oder gerade, spitz und zweischneidig. Jede der Klingenspitzen ist zweischneidig. Ebenso die rechte Außenkante der Klinge. Der Griff und die Klinge sind aus einem Stück geschmiedet. Die gesamte Klinge und die Spitzen sind flach, ohne Hohlschliff oder Mittelgrad. Auf allen Flächen der Klingen ist eine dünne Linie eingearbeitet, die in einem Pfeil enden. Diese Linien dienen der Dekoration oder haben einen kulturellen Hintergrund, da die Linien als Hohlbahn (Gewichtsreduktion) zu klein und dünn sind. In der Klassifikation nach Ernest S. Thomas wird es unter der Gruppierung O13 eingeordnet[1]. Es gibt Versionen bei denen sich Abmessung, Form und Dekoration unterscheiden.
Literatur[Bearbeiten]
- Peter Westerdijk: The African throwing knife: a style analysis. 1988, ISBN 978-90-90-02355-7, S. 144 (englisch, Diplomarbeit/Dissertation Universität Utrecht, Zusammenfassung in Niederländisch, 500 nummerierte Exemplare, OCLC 60146581).
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Ernest.S. Thomas, The African Throwing Knife, Journal Anthropological Institute, 1925, Seite 137
