Wilhelm Philipp

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Wilhelm Philipp (* 2. September 1906 in Posen; † 8. Oktober 1993 in Darmstadt) war ein deutscher Maler und Zeichner.

Leben[Bearbeiten]

Nach einer kaufmännischen Lehre studierte Philipp von 1925 bis 1929 bei den Professoren Paul Holz, Konrad von Kardorff, Oskar Moll und Otto Mueller an der Breslauer Akademie. Im Jahr 1927 unterbrach er seine Studien, um das Bauhaus zu besuchen. Wesentliche Anregungen erhielt er vor allem durch Josef Albers, Wassily Kandinsky und Paul Klee. Sein Studium an der Vereinigten Staatsschule für freie und angewandte Kunst in Berlin, von 1928 bis 1934, schloss er mit der Meisterschulprüfung ab.

Im Herbst 1933, während der Ausstellung 30 Deutsche Künstler, gründete Philipp zusammen mit Josef Albert Benkert, Otto Andreas Schreiber sowie zwei weiteren Malern die Künstlergruppe Der Norden, um ihr Eintreten für den norddeutschen Expressionismus zu demonstrieren. Unterstützt wurden sie von Ferdinand Möller, der ihnen zwischen 1933 und 1936 mehrere Ausstellungen ermöglichte. Danach sind für Philipp weder Ausstellungen noch Rezensionen belegt, stattdessen wird sein Name im Zusammenhang mit Entarteter Kunst genannt. Seinen Lebensunterhalt sicherte er als Dekorationsmaler bei Film, Presse und Akademiebällen in Breslau und Berlin. Parallel dazu gab Wilhelm Philipp Unterricht an Volkshochschulen.

Im Jahr 1948 übersiedelte Philipp in die Bundesrepublik Deutschland. Ab 1954 lebte er in Darmstadt, wo er als Taxifahrer tätig war.

Rezeption[Bearbeiten]

Zu der Wanderausstellung der Künstlergruppe, die von Möllers Galerie ausging, gab es ein sehr unterschiedliches Presseecho.
Wilhelm Friedrich Arntz, der sich schwerpunktmäßig mit dem Expressionismus in Deutschland und der Entarteten Kunst befasste, hat in seinen nachgelassenen Forschungsunterlagen zur "Degenerate Art" auch ein Dossier zu Philipp angelegt.[1]

Werk[Bearbeiten]

In Wilhelm Philipps Schaffen ist ein deutlicher Bruch auszumachen:
Philipp, der "malende Taxifahrer" oder "Taxi fahrende Maler", schuf eine Bilderwelt voller Heiterkeit. Die Welt der Clowns, des Zirkus und des Varietes waren seine Themen. Der Mensch und das Tier, aber auch Fabelwesen gehörten zu seinem Bildrepertoire. Der künstlerische Schwerpunkt lag auf: Zeichnung, Aquarell, Mischtechnik, Holz- und Linolschnitte.

Weblinks[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Stadtlexikon Darmstadt. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, S. 710-711.
  • Katrin Engelhardt: Ferdinand Möller und seine Galerie. Ein Kunsthändler in Zeiten historischer Umbrüche. Dissertation. Hamburg, 2013.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. cdn.calisphere.org/data/13030/w0/kt8d5nf2w0/files/kt8d5nf2w0.pdf
Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.