Westdeutscher Tischtennis-Verband

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Der Westdeutsche Tischtennis-Verband e.V. (WTTV) ist der Zusammenschluss der Tischtennis-Vereine in Nordrhein-Westfalen. Derzeit bildet er die Dachorganisation für 1418 Tischtennisvereine. Er ist nach Mitgliedern hinter dem Bayerischen TTV der zweitgrößte Landesverband unter dem Dach des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB).

Der WTTV ist aufgeteilt in die 5 Bezirke Arnsberg (6 Kreise), Düsseldorf (8 Kreise), Mittelrhein (9 Kreise), Münster (5 Kreise) und Ostwestfalen-Lippe (7 Kreise) mit insgesamt 35 Kreisen.

1. Vorsitzender ist Helmut Joosten (* 1949), hauptamtlicher Geschäftsführer ist Michael Keil.

Geschichte[Bearbeiten]

Bereits ab 1928 sind Tischtennisaktivitäten in Westdeutschland, insbesondere in den Bezirken Düsseldorf, Köln-Bonn und Münster, bekannt. In Rheinhausen wurde der Verein TTC Blau-Weiss Düsseldorf-Oberkassel 1929 der erste inoffizielle Westdeutsche Mannschaftmeister.[1]

Der WTTV wurde am 26. November 1931 im Kölner Gildehaus von zwölf dem Deutschen Tischtennis-Bund DTTB angehörenden Vereinen gegründet. Erster Vorsitzender wurde Otto Schäplitz (Rheinhausen). Der Verband versuchte sich vom DTTB abzugrenzen und stellte 1933 beim Weltverband ITTF vergeblich den Antrag, als eigenständiges Mitglied anerkannt zu werden[2]. Auf der anderen Seite setzte sich der Vorsitzende Otto Schäplitz für eine Integration in den DTB ein, fand hierfür aber keine Mehrheit.[3] Die Kontroverse endete 1933 im Zuge der Gleichschaltung, in dessen Folge das Gebiet des WTTV in die drei Gaue "9" = Westfalen, "10" = Niederrhein und "11" = Mittelrhein aufgeteilt wurde und diese Gaue dem DTTB angeschlossen wurden.[4]

1936 führte der WTTV erstmals die Deutschen Meisterschaften durch (Gelsenkirchen).

Der Neuanfang nach dem 2. Weltkrieg erfolgte mit der Gründung des Tischtennis-Landesverband Nordrhein-Westfalen am 9. August 1947 in Bochum. Erster Vorsitzender wurde Dr. Oscar Witscher († 1949), sein Nachfolger war Karlheinz Simon (bis 1951). Dieser Verband nannte sich am 9. Juli 1950 in Essen um in Westdeutscher Tischtennis-Verband. 1950 wurde auch die Struktur des Verbandes festgelegt: 11 Bezirke und 50 Kreise.

Von September 1990 bis Ende 2013 erschien die Zeitschrift Tischtennis West[5].

Vorsitzende[Bearbeiten]

Zeitraum 1. Vorsitzender
1947 - 1949 Dr. Oscar Witscher (Marl-Hüls)
1949 - 1951 Karlheinz Simon (Bonn); ab 1951 Ehrenvorsitzender
1951 - 1952 Carl Adloff (Düsseldorf)
1952 - 1956 Max Gerdes (Bochum)
1956 - 1965 Karl-Heinz Kottkamp
1965 - 1968 Herbert Glodde
1968 - 1993 Josef Kück; ab 1993 Ehrenvorsitzender [6]
1993 - 2003 Bruno Dünchheim[7]; ab 2003 Ehrenvorsitzender
2003 - jetzt Helmut Joosten

Quelle: [8]

Westdeutsche Meisterschaften[Bearbeiten]

Für die Westdeutschen Meisterschaften wurde 1995 erstmals ein Preisgeld zur Verfügung gestellt. Eine Versicherung sponserte die Veranstaltung mit 8.000 DM.[9]

Jahr Ort Herren Damen
1947/48 Schwerte Helmuth Hoffmann Berti Capellmann
1948/49 Duisburg Dieter Mauritz Berti Capellmann
1949/50 Hagen Helmuth Hoffmann Hilde Bussmann
1950/51 Herdecke Horst Ilberg Hannelore Westkott
1951/52 Neuhaus Bernie Vossebein Berti Capellmann
1952/53 Hennef Kurt Braun Marlene Stockbrügger
1953/54 Hagen Kurt Braun Hanne Schweinsmann
1954/55 Duisburg Kurt Braun Hilde Kraska
1955/56 Duisburg Reinhard Schöler Marlene Clasen
1956/57 Dortmund Horst Terbeck Gerda Schlerth
1957/58 Dortmund Bernie Vossebein Helene Klonisch
1958/59 Dortmund Josef Wennighoff Helene Klonisch
1959/60 Dortmund Klemens Tietmeyer Gudrun Müller
1960/61 Dortmund Horst Terbeck Gudrun Müller
1961/62 Wuppertal Eberhard Schöler Gudrun Müller
1962/63 Wuppertal Eberhard Schöler Rosemarie Gomolla
1963/64 Neuss Dieter Forster Rosemarie Seidel-Gomolla
1964/65 Münster Walter Dahlmann Rosemarie Seidel-Gomolla
1965/66 Opladen Eberhard Schöler Agnes Simon
1966/67 Wuppertal Eberhard Schöler Agnes Simon
1967/68 Oberhausen Eberhard Schöler Agnes Simon
1968/69 Hamm Eberhard Schöler Agnes Simon
1969/70 Lünen Karl-Heinz Scholl Diane Schöler
1970/71 Essen Eberhard Schöler Agnes Simon
1971/72 Herne Wilfried Lieck Agnes Simon
1972/73 Minden Wilfried Lieck Agnes Simon
1973/74 Krefeld Eberhard Schöler Agnes Simon
1974/75 Mülheim Eberhard Schöler Agnes Simon
1975/76 Königswinter Wilfried Lieck Monika Kneip
1976/77 Hamm Wilfried Lieck Ursula Hirschmüller
1977/78 Duisburg Engelbert Hüging Ursula Hirschmüller
1978/79 Krefeld Wilfried Lieck Ursula Hirschmüller
1979/80 Niederpleis Wilfried Lieck Monika Kneip-Stumpe
1980/81 Herne Ralf Wosik Ursula Kamizuru
1981/82 Lübbecke Ralf Wosik Wiebke Hendriksen
1982/83 Hagen Engelbert Hüging Agnes Simon
1983/84 Moers Wilfried Lieck Gabi Sippel
1984/85 Wanne-Eickel Wilfried Lieck Nicole Dekein
1985/86 Aachen Ralf Wosik Katja Nolten
1986/87 Duisburg Jörg Roßkopf Katja Nolten
1987/88 Straelen Ralf Wosik Jin-Sook Cords
1988/89 Solingen Steffen Fetzner Ilka Böhning
1989/90 Essen Andreas Fejer-Konnert Katja Nolten
1990/91 Bochum Ralf Dooley Andrea Lieder
1991/92 Münster Vladislav Broda Cornelia Faltermaier
1992/93 Bonn Vladislav Broda Cornelia Faltermaier
1993/94 Ibbenbüren Christian Dreher Elke Schall
1994/95 Gladbeck Christian Dreher Nicole Struse
1995/96 Krefeld Torben Wosik Elke Schall
1996/97 Leverkusen Zoltan Fejer-Konnerth Jing Tian-Zörner
1997/98 Münster Jochen Lang Ilka Böhning
1998/99 Essen Vladislav Broda Jessica Göbel
1999/00 Lippstadt Lars Hielscher Alexandra Scheld
2000/01 Burgsteinfurt Bastian Steger Nadine Bollmeier
2001/02 Siegen Lars Hielscher Alexandra Scheld
2002/03 Altena Bastian Steger Kristin Silbereisen
2003/04 Hamm Lars Hielscher Alexandra Scheld
2004/05 Herne Lars Hielscher Alexandra Scheld
2005/06 Herne Steffen Mengel Alexandra Scheld
2006/07 Herne Christian Süß Jessica Göbel
2007/08 Herne Siawash Golshahi Pengpeng Guo

Quelle: [10]

Mitgliederentwicklung[Bearbeiten]

Jahr Vereine Mitglieder Mannschaften
1955[11] 813 2.100
1960[12] 921 27.260
1990 [13] 1.642 10.623
1992 [14] 1.632 10.458
1995 [15] 1.603 9.625
2000 1.418 113.000
2007 [16] 1.365 7.810

Quellen[Bearbeiten]

  • 75 Jahre WTTV, Sonderheft zum 75-jährigen Jubiläum 2006, herausgegeben vom Westdeutschen Tischtennisverband e.V. und dem Förderverein e.V. des Westdeutschen Tischtennisverbandes, 114 Seiten
  • Winfried Stöckmann: Der WTTV von 1931 bis 2006, Online (abgerufen am 29. Juli 2016)
  • Winfried Stöckmann: Die Zukunftsaufgaben gemeinsam lösen, Zeitschrift DTS, 1997/10 regional/West Seite 4
  • Karlheinz Simon: Aus dem Kramkasten der Erinnerungen, Zeitschrift DTS, Ausgabe Süd-West, 1981/21, Seite 18 + 1982/22 Seite 18

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Zeitschrift DTS, Ausgabe Süd-West, 1981/21, Seite 18
  2. Tischtennis Magazin - Offizielles Organ des Tischtennis-Verbandes Niedersachsen, Ausgabe 2006/3, Seite 1
  3. Winfried Stöckmann: Der WTTV von 1931 bis 2006, Online (abgerufen am 29. Juli 2016)
  4. 75 Jahre WTTV, Sonderheft zum 75-jährigen Jubiläum 2006, herausgegeben vom Westdeutschen Tischtennisverband e.V. und dem Förderverein e.V. des Westdeutschen Tischtennisverbandes, Seite 94
  5. Zeitschrift DTS, 1990/10 regional/West Seite 1
  6. Josef Kück (* 4. April 1933; † 2005) Bericht in Zeitschrift DTS, 1993/6 S.36
  7. Bruno Dünchheim - Bericht in Zeitschrift DTS, 1993/7 S.27
  8. http://www.wttv.de/download/info%20und%20regularien/wttv1947.pdf
  9. Zeitschrift DTS, 1944/12 regional West S.4
  10. http://www.wttv.de/download/info%20und%20regularien/ehrentafel.pdf
  11. Zeitschrift DTS, 1997/10 regional West S.4
  12. Zeitschrift tischtennis, 2008/4 regional/Nord S.6
  13. Zeitschrift DTS, 1990/7 S.27
  14. Zeitschrift DTS, 1992/6 S.22
  15. Zeitschrift DTS, 1995/4 S.26
  16. Zeitschrift tischtennis, 2007/12 Regional West S.7
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