Weihnachtliches Brauchtum in Kärnten

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Im österreichischen Bundesland Kärnten lebt besonders zur Weihnachtszeit das uralte bäuerliche Brauchtum wieder auf, das in vielen Gegenden schon lange in Vergessenheit geraten ist. Die ländliche Bevölkerung Kärntens jedoch pflegt diese, oft auf heidnische Sitten zurückgehenden Bräuche noch immer.

In der Woche vor Weihnachten bereiten sich die Bauern schon eifrig auf das Fest vor. Der Bauer schlachtet ein dickes Schwein, das an Heiligabend als Festmahl dienen soll. Manche Bäuerinnen beschäftigen sch mit dem Backen des Quatemberbrotes – in dieses Brot wird eine Figur eingearbeitet, die „das Auge Gottes“ genannt wird.

Neben dem Schwein werden am Heiligen Abend traditionell auch Dampfnudeln aufgetischt, einige Bauern „füttern“ bei Einbruch der Dunkelheit den Wind, was einen Sturm abhalten soll. Dabei stellt der Bauer eine Schale Mehl auf das Fensterbrett, sollte diese Schale am nächsten Tag leer sein, versteht man das als gutes Zeichen.

Sehr verbreitet ist in Kärnten das so genannte „Rauchen“. Dabei werden Palmzweige und Speik auf heißen Kohlen in eine Pfanne gelegt, mit dem entstehenden Rauch werden alle Räume des Hauses und des Stalles gefüllt, was Not und Krankheit abhalten soll. In kleineren Dörfern zieht oft nur einer der Bauern mit diesem Rauch durch alle Höfe im Ort.

In der Christnacht, so eine alte Sage, sollen die Tiere im Stall für eine Nacht die Gabe des Sprechens erhalten, doch jeder, der ihnen dabei zuhört, würde nur über sein eigenes Unglück erfahren. Auch der Teufel soll in jenen Tagen sein Unwesen treiben. Die Burschen durften in dieser Nacht nicht „fensterln“ gehen, sonst, so erzählt man sich, begegnet ihnen unterwegs der Teufel. Um Mitternacht herum musste ein Knecht beim Getreide wachen, denn der Teufel würde versuchen, Unkrautsamen unter das Korn zu mischen. Weiters darf kein Kind auf einer sogenannten „Strohschab“ zur Mette reiten, der Teufel würde es entführen. Das Reiten auf einer Strohschab ist eine der ältesten Wintersportarten Österreichs.

Diese und andere Bräuche oder Sagen geraten nicht in Vergessenheit, da sie von Generation zu Generation weitererzählt werden und besonders in der Adventszeit immer wieder von ihnen die Rede ist.

Literatur[Bearbeiten]

  • Matthias Maierbrugger: Lebendiges Brauchtum in Kärnten
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