Waldlabor

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Waldlabor ist ein gemeinsames Projekt der RheinEnergie AG, der Toyota Deutschland GmbH und der Stadt Köln. Daneben erfolgt die Finanzierung aus Spenden der Bevölkerung sowie durch die Stiftung „Lebendige Stadt“.

Die 25 ha große Fläche, von der 15,8 ha tatsächlich bewaldet sind, befindet sich in Köln-Marsdorf an der Bachemer Landstraße zwischen der Haltestelle Stüttgenhof und der Autobahn A4 und grenzt im Osten an den Grüngürtel. Ziel des Projektes ist es, die Zukunft des Waldes zu erforschen.

Das Projekt behandelt vier Themen, für die die Marketingbegriffe Wandelwald, Klimawald, Energiewald sowie Wildniswald festgelegt wurden.

Aufbau[Bearbeiten]

Der Wandelwald[Bearbeiten]

Im Wandelwald wurden unterschiedliche Baumarten auf ineinanderfließenden Feldern angepflanzt. Mit den dort angepflanzten Baumarten soll ein möglichst buntes und abwechslungsreiches Bild entstehen. Die Finanzierung übernimmt die Stadt Köln.

Der Wandelwald besteht aus ineinanderfließenden Feldern von Bäumen verschiedener Arten, so dass die Betrachter ständig neue Eindrücke gewinnen können. Die Kombination der Gehölzer weicht deutlich von der gewohnten, unter rein forstwissenschaftlichen Gesichtspunkten üblichen, Zusammensetzung ab. Zu allen vier Jahreszeiten soll der Wandelwald ein abwechslungsreiches Bild bieten. Bei der Auswahl der Baumarten spielten einerseits ästhetische Aspekte wie Rindenbild, Herbstfärbung, Blüte, Wuchs- und Blattform eine Rolle, andererseits das Wachstumsverhalten der jeweiligen Art. Ein schmaler Rundweg erschließt den Wandelwald in Längsrichtung. Dort kann der Spaziergänger von einem Waldbild zum nächsten wandern und die Veränderungen beobachten, die sich aus der kontinuierlich wechselnden Zusammensetzung der Baumarten ergeben. Entlang des Rundwegs stehen in kleinen Hainen höhere Exemplare der gewählten Baumarten, so dass der Besucher von Beginn an eine Vorstellung vom Aussehen und von der Entwicklung des Wandelwalds erhält.

Der Klimawald[Bearbeiten]

Auf den Flächen des Klimawalds, finanziert durch Toyota Deutschland, wurden Einart-Haine angelegt. Dabei handelt es sich um Baumarten, die eine größere Resistenz gegenüber stärker aufkommenden Hitzeperioden während der Vegetation und großen Niederschlagsmengen im Winterhalbjahr aufweisen. Sie sind besonders hinsichtlich des Klimawandels für diesen Standort geeignet.

Die Veränderung des Klimas mit Hitze in der Vegetationsperiode und der Verschiebung der größten Niederschlagsmengen in das Winterhalbjahr bringt Stresssituationen für die Bäume mit sich. Künftig eignen sich einige Baumarten nicht mehr für bestimmte Standorte oder es kommen neue Arten hinzu. Um darüber genauere Erkenntnisse zu gewinnen, wurden sechs so genannten Einart-Hainen eingerichtet. Diese sind von jeweils einer Baumart geprägt und als quadratische Flächen von 50 mal 50 Metern angelegt. Die ausgewählten Gehölze können zu einer Bereicherung der hiesigen Stadtwälder beitragen, weil sie besonders resistent gegenüber Trockenheit sind – eine Eigenschaft, auf die es beim erwarteten Klimawandel besonders ankommt. Die Forstverwaltung testet die Eignung dieser Baumarten im Waldlabor unter den Kölner Standortbedingungen.

Der Energiewald[Bearbeiten]

Der Energiewald des Waldlabors fällt in den Bereich der RheinEnergie. Er dient dazu, die Möglichkeiten regional wachsender Rohstoffe zur Energieversorgung zu untersuchen. Angelegt wurde die Energieholzplantage im April 2010 auf einer Fläche von 6,37 ha.

Energie aus Biomasse kann in Zukunft eine wesentliche Rolle für unsere Energieversorgung spielen. Damit bei der Rohstoffsicherung Alternativen zur Verfügung stehen, testet die RheinEnergie mit diesem Projekt die Möglichkeiten zur Nutzung von regional verfügbaren nachwachsenden Rohstoffen. Der Anbau von schnell wachsenden Bäumen und die regelmäßige Holzernte nennt man Kurzumtriebsbewirtschaftung. Die Bäume werden innerhalb von kurzen Zeitintervallen (auch Umtriebszeit genannt, etwa alle zwei bis fünf Jahre) geerntet und zu Holzhackschnitzeln verarbeitet. Diese lassen sich dann zur Wärme- und Stromerzeugung nutzen. Die Holzplantagen sollen allerdings keinen natürlichen Wald verdrängen, weil dieser einen deutlich höheren ökologischen Wert hat und mehr Vielfalt für die Natur bietet.

Der Wildniswald[Bearbeiten]

Der Wildniswald entsteht erst zu einem späteren Zeitpunkt. Er soll ohne Fremdeingriffe wachsen, so dass sich ein eigenständig entwickeltes Waldbild ergibt.

Weblinks[Bearbeiten]

Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.