W.K.St.V. Unitas Franko-Palatia Nürnberg-Erlangen im UV

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Die Unitas Franko-Palatia ist ein wissenschaftlich katholischer Studentenverein im Unitas-Verband (UV), dem ältesten deutschen katholischen Studentenverband. Die Unitas Franko-Palatia ist weder farbentragend noch schlagend. Sie vereint Studenten und ehemalige Studenten der Studienorte Erlangen und Nürnberg.

Die Franko-Palatia ist Mitglied des wissenschaftlich katholischen Studentenverbandes Unitas e.V. Der Wahlspruch der Franko-Palaten: In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas.

Couleur[Bearbeiten]

Die Farben der Franko-Palatia sind blau-weiß-gold


Geschichte[Bearbeiten]

Gründung[Bearbeiten]

Die Friedrich-Alexander-Universität im protestantischen Erlangen war stets geprägt vom waffenstudentischen Korporationswesen. Die katholischen Studenten fanden hier lange nur schwer eine Heimat.

Unitas-Zirkel Erlangen[Bearbeiten]

Am 29. Januar 1930 gründeten fünf aktive Studenten (darunter zwei aus Bamberg stammende und bei dem dortigen Unitas-Zirkel aktive Bundesbrüder) unter dem Gründungssenior stud. jur. Weber und in Anwesenheit des Alten Herrn Kaplan Kraus den Unitas-Zirkel Erlangen. Der Zirkel wurde am 31. August 1930 durch die 67. Generalversammlung des UV in Aachen in den Verband aufgenommen. Der sich im Bahnhofshotel versammelnde Kreis konnte sich durch eigenen Nachwuchs und Zuzug aktiver Bundesbrüder aus dem Unitas-Verband etablieren. Im Gegensatz zu anderen Unitas-Vereinen, für die in dieser Zeit Mitgliederzahlen von 40 bis 80 Studenten keine Seltenheit waren, zählte Unitas Erlangen bis 1935 jedoch nie mehr als 23 Studenten (davon 12 Aktive und 11 Inaktive) im Sommersemester 1933. Der auf dem 70. Katholikentag in Nürnberg 1931 zusammen mit dem bereits bestehenden Unitas-Altherrenzirkel Nürnberg hervorgetretene Unitas-Zirkel wurde von der 69. Generalversammlung in Frankfurt ab dem 1. August 1933 zum Verein erhoben. Die feierliche Publikation erfolgte im Rahmen eines Festkommerses am 13. Januar 1934, zu der Verbandsführer Erbprinz Karl zu Löwenstein und Verbandsgeschäftsführer Karl Rüdinger als Ehrengäste kamen. Bundesbrüder und Chargierte kamen vor allem aus der Umgegend (Unitas Würzburg kam mit über 50 Bundesbrüdern in einem ganzen Bus angereist), aber sogar ein Vertreter der Unitas Greifenstein Innsbruck war eigens angereist. Doch bald darauf fiel der im Sommersemester 1935 noch zwölf Studenten zählende Verein wie der ganze UV den politischen und antikirchlichen Maßnahmen der damaligen Zeit zum Opfer. 1938 wurde er von den Nationalsozialisten mit den anderen Vereinen im Unitas-Verband verboten.

Nachkriegszeit[Bearbeiten]

Die Wiedergründung des Unitas-Zirkels Erlangen erfolgte am 17. Januar 1953 in einer schlichten Gründungsfeier in der „Oppelei“ zu Erlangen unter dem Gründungssenior jur. Eduard Uttenreuther. Die Aktivitas bestand aus sieben Aktiven des W.K.St.V. Unitas St. Heinrich (später: Henricia) Bamberg, die nach dem Abbau der juristischen Abteilung an der Hochschule Bamberg ab dem WS 1952/53 ihr Studium in Erlangen fortsetzen mussten. Zahlreiche Alte Herren aus dem Großraum Erlangen-Nürnberg sowie der Studentenseelsorger P. Franz Prinz zu Löwenstein nahmen an der Feier teil. Dabei erläuterte der früher bei der Unitas Norica Innsbruck aktive am-tierende Rektor magnificus der Unitas Erlangen, Bbr. Prof. Dr. Heinrich Kuen die unitarischen Prinzipien. Treffpunkt der Aktivitas wurde bald der im Pacellihaus der Katholischen Studentengemeinde (KHG) in der Sieboldstraße 3 angemietete Unitas-Raum, in dem gemeinsame Mittagsmahlzeiten eingenommen wurden und sich ein reges unitarisches Leben abspielte. Studienmäßige Schwerpunkte der damaligen Aktivitas waren die Medizin und die Jurisprudenz.

Fahnenweihe[Bearbeiten]

Ende Mai 1960 konnte Unitas Erlangen in Verbindung mit dem Fränkischen Unitarier-Treffen 1960 sein 30. Stiftungsfest mit Fahnenweihe feiern. Zum glanzvollen Festkommers am 28. Mai 1960 im Pacellihaus konnten Vertreter der Stadt, der Universität und des Unitas-Verbandes begrüßt werden. Die Festrede hielt wie schon bei der Wiederbegründungsfeier 1953 AH Bundesrichter Dr. Sauer. Am Sonntag, dem 29. Mai 1960 wurde ein Festgottesdienst mit Fahnenweihe durch Weihbischof Dr. Johann Lenhardt (Bamberg) begangen; ein Festball beendete das Treffen. Die Fahne wurde zusammen mit einer Vollwichs von dem als Mentor des unitarischen Wohnheimbaus und großzügigen Förderers der Unitas Erlangen hervorgetretenen Bbr. AH Dipl.-Vw. Josef Lauer aus Fürth gestiftet. Auf ihr wurde erstmals der Name "Unitas Franko-Palatia" geführt. Der neue Vereinszirkel, der auf Franken und die Oberpfalz als die Heimat des größten Teils der damaligen Aktivitas verweist, entstand in jener Zeit. Zum zweiten Vereinsfest der Unitas Erlangen am 27. Januar 1963 wurde der Altherrenverein (AHV) der Unitas Franko-Palatia gegründet. Er löste den bisher von dem in Breslau aktiv gewesenen Bbr. AH Dr. Anton Pawletta geleiteten, losen Zusammenschluss der Alten Herren ab. Zum ersten Vorsitzenden wurde Bbr. AH Dr. Carl-Heinz Ruppert gewählt. Der AHV wurde 1980 unter Bbr. AH Ludwig Scholz wieder aktiviert und wird seit Herbst 1988 von Bbr. AH Veit Stößel geführt.

Suspension[Bearbeiten]

In den sechziger Jahren blühte das unitarische Leben in Erlangen weiter auf; man pflegte die alten studentischen Traditionen, aktuelle Diskussionen und die unitarischen Vereinsfeste. Doch die allgemeine Krise am Ende des Jahrzehnts ging auch an der Unitas Franko-Palatia nicht vorüber. Das protestantische Erlangen war schon immer ein steiniger Boden für die Unitas gewesen. Hinzu kam, dass dem Verein, der sich nie auf den Rückhalt eines eigenen Hauses stützen konnte, in dieser schwierigen Zeit durch den Abriss und folgenden Wiederaufbau des Pacellihauses der Versammlungsort verloren ging. Außerdem war Erlangen für die wenigsten seiner Studenten und Unitarier Heimat geworden. Die Altherrenschaft war daher aufgrund ihrer Größe nicht in der Lage, ein Aussterben der Franko-Palatia aus eigenen Kräften zu verhindern. Am 7. Februar 1971 veranstaltete die noch aus zehn Bundesbrüdern bestehende Aktivitas zwar noch ein Vereinsfest, löste aber damit den Unitas-Raum bei der KHG auf. Die hohe Zahl der Aktiven mag verwundern, doch handelte es sich dabei ausschließlich um Bundesbrüder, die sich am Ende ihres meist medizinischen Studiums befanden. Am 13. Februar 1970 schließlich suspendierte sich die Unitas Franko-Palatia mit der Semesterabschlusskneipe. Während Bbr. AH Pawletta die Fahne und die alte Wichs sowie weitere wenige unitarische Utensilien an sich nahm, ruhte das aktive unitarische Leben in Mittelfranken. In dieser Phase wurde das Augenmerk wieder verstärkt auf den bereits vor 1930 aktiven Unitas-Altherrenzirkel Nürnberg gelenkt, in dem sich nun auch die AHAH Erlangens trafen. Unter den Vorsitzenden Bbr. AH Dr. Edgar Zahn, Anton Flieger, Hans Grössner und Peter Michalik pflegte der Zirkel das unitarische Gedankengut in der nordbayerischen Metropole. Auch während der siebziger Jahre blieben die monatlichen Stammtische im Hotel Reichshof in der Nürnberger Johannesgasse, die traditionellen Nikolausfeiern und Familienausflüge beständige Fixpunkte.

Neuanfang[Bearbeiten]

Ende der siebziger Jahre organisierten die Alten Herren Familientreffen und gemeinsame Feiern neben den regelmäßigen Stammtischen. Im AHZ lebte der unitarische Gedanke weiter auf, so dass bereits der Plan zum Erwerb eines eigenen Wohnheimes in Form eines Turmes der gerade restaurierten Nürnberger Stadtmauer entstand. Auch wenn in dieser Zeit einige AHAH einer Wiederbegründung skeptisch entgegenstanden, waren doch die auch im Vorstand engagierten AHAH wie die BbrBbr. Heller, Scholz, Stößel und Westerkowsky gewillt, das gemeinsame Anliegen zu befördern. Im WS 1979/80 konstituierte sich dann in Erlangen erneut eine Aktivitas. Wieder waren es aus Bamberg und Würzburg stammende Aktive, die zusammen mit dem unermüdlichen AH Klaus Wyrich die Unitas Franko-Palatia neu belebten. Zwei jeweils im Nürnberger Mautkeller abgehaltene Verbandsveranstaltun-gen, der Altherrenbundstag am 11./12. Oktober 1980 zum Thema "Familien im Spannungsfeld" und die Fuxmajorentagung vom 13.-15. Februar 1981 honorierten das Engagement der ortsansässigen Unitarier. Zu nennen sind hierfür die BbrBbr. Albert, Gmehling, Kippes, Sadowski, Andreas Stößel und Serant. Die Nürnberger BbrBbr. bemühten sich derweil um den Unitas-Turm. Bbr. Lud-wig Scholz durch seine Kontakte in die Nürnberger Stadtverwaltung und zu dem Nürnberger Architekten Fbr. Johannes Frieser, Bbr. Heinz Westerkowsky als Organisator und Quästor als zwei Beispiele. Letztendlich verhalf die bereitwillige finan-zielle Unterstützung des AHZ zu einer raschen Umsetzung des einmal angegangenen Projekts.

Bis in die Gegenwart[Bearbeiten]

Nachdem sich die kleine Aktivitas zunächst überwiegend aus in Erlangen studierenden Bundesbrüdern zusammensetzte und die Nebenräume verschiedener Gaststätten in Erlangen (Weber, Dorn) und Nürnberg (König Otto) regelmäßige Treffpunkte waren, trat mit der von Bbr. AH Pfarrer Johannes Kreutzer vorgenommenen Einweihung des Unitas-Turms in Nürnberg am 26. Mai 1984 schließlich ein Wendepunkt in der Geschichte der Unitas Franko-Palatia ein. Zum einen war nun durch die Verfügbarkeit von drei Studentenzimmern und eines eigenen festen Treffpunkts der Grundstein für einen Aufschwung der Aktivitas gelegt. Zum anderen erfolgte bedingt durch das Nürnberger Heim und die Aktivität der dort ansässigen Alten Herren eine Orientierung hin zu den Nürnberger Hochschulen, speziell der in unmittel-barer Nähe des Unitas-Turms gelegenen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Faktultät (WiSo) der Universität Erlangen-Nürnberg. Träger des Unitas-Turms ist der unter dem Vorsitz von Bbr. AH Heinz Westerkowsky stehende Unitas-Heim Erlangen-Nürnberg e.V. Seit dem Wintersemester 1987 erscheint die nach dem mittlerweile beliebten Versammlungsort benannte Vereinszeitschrift "Der Turm". Diese Entwicklung führen viele auf die seit den achtziger Jahren straffe und engagierte Organisation des AHZ/V zurück, der sich inzwischen vor allem aus dauerhaft ortsansässigen AHAH zusammensetzt. Auch das Verbandsprinzip der Unitas hat hieran sicherlich einen gewissen Anteil, handelte es sich doch bei den am Wiederaufbau maßgeblich beteiligten AHAH vor allem um B-Philister, die aus ihrem Studienort oder ihrer Heimat nach Nürnberg gekommen waren.

Lebendiger Verein[Bearbeiten]

Eine konsolidierte Mitgliederzahl, gut besuchte Veranstaltungen, rege Verbandstätigkeit sowie das Engagement der Mitglieder in der Studentengemeinde und an der Hochschule haben die Unitas Franko-Palatia so in kurzer Zeit zu einem festen Faktor im heutigen Unitas-Verband und im Nürnberger Hochschulleben gemacht. Bisheriger Höhepunkt der Geschichte der Unitas in Mittelfranken war dabei die 112. Generalversammlung des Unitas-Verbandes, die vom 25.-27. Mai 1989 im Nürnberger Hotel Maritim stattfand. Zum Rahmenthema "Laie in der Kirche - Gesandter Christi in der Welt" wurden Veranstaltungen wie eine Podiumsdiskussion mit namhaften Referenten und ein Vortrag von Bischof Paul-Josef Cordes, Rom, durchgeführt. Die fast 500 Gäste aus dem ganzen Bundesgebiet und Österreich bestätigten zudem, dass auch der Festkommers und der Festball als gesellschaftliche Höhepunkte der GV Maßstäbe setzen konnten

Bedeutende Mitglieder[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]


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