Wärmeklau

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Wärmeklau bezeichnet die ungewollte, aber typische Wärmeübertragung in einem Mehrfamilienhaus von einer Wohnung zur anderen über Wände, Decke und Boden. Der Wärmeklau kann bei ungünstigsten Bedingungen einen Einfluss von bis zu 40 % auf die Höhe der Heizkostenabrechnung haben und wird hauptsächlich durch das nachbarliche Heizverhalten und die Wärmeleitung des Baustoffs beeinflusst. Steht beispielsweise eine Wohnung in den Wintermonaten leer und wird nicht oder nur auf Frostschutz beheizt, dann werden die Heizkosten der daran anschließenden Wohnungen höher sein.

Keinen Wärmeklau, aber weniger Heizwärme aufzubringen haben die stockwerkmittigen Wohnungen, die über Decke und Fußboden keine Wärme abgeben, so sich gleichbeheizte Räume darüber und darunter befinden. Die an die nicht beheizte Umgebung angrenzenden Wohnungen zahlen die Wärmeabgabe an die Umgebung. Durch die Heizkostenverordnung ist deshalb eine Abrechnung der Heizkosten von mindestens 30 %, aber höchstens 50 % nach Flächenanteilen vorgeschrieben. Die negativen Auswirkungen des Wärmeklaus werden auf diese Weise teilweise kompensiert, weil damit auch unbeheizte Wohnungen Grundkosten für Heizung abgerechnet bekommen. Dadurch wird aber auch eine übermäßige Wärmeanforderung von hiervon nicht Begünstigten gezahlt, was nur eine andere Form des Wärmeklaus ist.

Literatur[Bearbeiten]

  • Frank Peters: Handbuch zur Wärmekostenabrechnung. Minol, 2010, ISBN 3-9810112-0-1.
  • Kati Jagnow: Verfahren zur energetischen und wirtschaftlichen Bewertung von Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Heizungsanlagentechnik. Dortmund 2004, OCLC 729353052, 4.1 Qualitätsmerkmale des Baukörpers, S. 62 (PDF-Datei, urn:nbn:de:101:1-201105055294 [abgerufen am 19. Juli 2015] Dissertation).
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