Vernunftehe
Die Vernunftehe ist ein Oberbegriff und bezeichnet eine Heirat aus rationalen Gründen, die neben rein zwischenmenschlichen Aspekten auch politischer, gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Natur sein konnten.
Zwischenmenschliche Aspekte[Bearbeiten]
Eine solche Ehe basiert, sofern sie nicht arrangiert wurde, im Regelfall auf gegenseitiger (auch körperlicher) Zuneigung und Interesse der beiden Ehepartner, jedoch nicht auf Verliebtheit, wie sie bei der romantischen Liebesbeziehung auftritt. Dementsprechend stehen Lustgefühle und Sexualität nicht im Vordergrund dieser Beziehungsform. Stattdessen wägen beide Partner sorgfältig ab, ob genug anderweitige Gemeinsamkeiten vorhanden sind, die eine sichere Basis für eine langlebige Beziehung bilden können. Beide Partner gehen davon aus, dass die Gefühle füreinander im Laufe der Ehe wachsen, bis beide Liebe füreinander empfinden.
Anhänger der Vernunftehe gehen davon aus, dass die Heirat aus Liebe oft mit übersteigerten Erwartungen an selbige verbunden ist bzw. mit klischeebeladenen bis falschen Vorstellungen von ihr und daraus letztendlich eine unglückliche Beziehung erwächst. Darüber hinaus verwechseln viele Paare ihrer Ansicht nach körperliche Lust mit Liebe und heiraten deswegen überstürzt und aus falschen Gründen.
Wirtschaftliche Aspekte[Bearbeiten]
Da geschichtlich die Ehe oft eine Zweck- und Gefahrengemeinschaft mit ökonomischem Hintergrund bildete, knüpft die Vernunftehe an eine lange Tradition an.