Verlag der Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion

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Der Verlag der Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion publizierte seit 1945 die Zeitschrift „Schweiz-Sowjetunion“ sowie Broschüren und Bücher. Im Kalten Krieg 1945 bis 1989 wurden die Publikationen der Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion (seit 1993 Gesellschaft Schweiz-Russland) immer wieder durch Interventionen von Bundesanwaltschaft und Bundesrat verboten.

Zeitschriften-Verlag[Bearbeiten]

Datei:Zeitschrift Schweiz-Sowjetunion 8-1945, Cover.jpg
Zeitschrift „Schweiz-Sowjetunion“ (1945)

1945[Bearbeiten]

Am 4. Juli 1944 stellte die Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion GSS beim Bundesrat das Gesuch um Bewilligung einer monatlich erscheinenden Zeitschrift für ihre Mitglieder. Am 24. November 1944 erteilte der Bundesrat die Erlaubnis - mit der ausdrücklichen Auflage, dass die Zeitschrift nur „in einer Auflage von 2000 Exemplaren und einem Umfang von 16 Seiten“ erscheinen dürfe. Zudem würde verfügt, dass die Publikation den sperrige Zeitschriftentitel „Mitteilungen für die Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung und Pflege normaler Beziehungen zwischen der Schweiz und der Sowjetunion“ tragen müsse und „in keiner Weise an der Öffentlichkeit in Erscheinung treten dürfe“.[1] Damit konnte die GSS nicht einmal alle ihre 2700 Mitglieder mit der Zeitschrift beliefern.

Die erste Ausgabe der Zeitschrift „Schweiz-Sowjetunion“ erschien im Januar 1945 mit 16 Seiten Text-Umfang mit einem zusätzlichen Umschlag in der verfügten Auflage von 2000 Exemplaren - aber mit dem Titel „Schweiz-Sowjetunion“. Schon am 23. Januar 1945 intervenierte die Bundesanwaltschaft wegen des Zeitschriftentitels und des zusätzlichen Umschlags, der neben dem Titelbild ausschliesslich Anzeigen und keinen redaktionellen Text enthielt. Der Verlag bezeichnete die Intervention der Bundesanwaltschaft am 7. Februar 1945 in einer deutlichen Antwort als „kleinlich und schikanös“ [2], womit ein jahrelanger Kampf zwischen Verlag und Bundesbehörden begann, in dessen Folge nur wenige Jahrgänge der Zeitschrift „Schweiz-Sowjetunion“ erscheinen konnten.

Noch im Februar 1945 stellte die Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion dem Bundesrat den Antrag, ihre Zeitschrift in deutscher und französischer Sprache mit einer Auflage von insgesamt 20.000 Exemplaren und einem Umfang von 36 Seiten inklusive Umschlag drucken zu können. Nach etlichen Nachfragen wies der Bundesrat den Antrag ab, offiziell wegen „Rücksicht auf die Papierkontingentierung“, sprich Papiermangel. Viele Schweizer Medien, allen voran die damals stramm nationale Nachrichtenagentur Schweizerische Mittelpresse, verbreiteten die Bundesratsmitteilung ungeprüft. Die mit dem Auftrag befassten Druckereien bestätigten dem Verlag allerdings schriftlich, dass „unsere Druckereien keinen Bogen Papier mehr [vom zugeteilten Papierkontingent] verlangen, ob die Auflage klein oder gross sei, und ob die Seitenzahl 16 oder 32 betrage.“ [3]

Ab Heft 4 vom Mai 1945 durfte die Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion die Auflage der Zeitschrift immerhin auf 12.000 Exemplare und den Umfang auf 40 Seiten inklusive Umschlag erhöhen, so dass sie ihre Zeitschrift nicht nur an alle Mitglieder, sondern auch an Nichtmitglieder verkaufen konnte.[4] Der Abonnementspreis betrug 12 Franken für einen Jahrgang mit zwölf Nummern - wobei durch die behördlichen Massnahmen nie ein vollständiger Jahrgang erscheinen konnte. Die einzelnen Hefte wurden unter anderem von bekannten Künstlern wie Hans Erni illustriert.

Alle Jahrgänge der Zeitschrift „Schweiz-Sowjetunion“[Bearbeiten]

  • 1944, Pilotnummer
  • 1945, Heft 1 bis 10
  • 1946, Heft 11 (Juli)
  • 1949, Heft 12 (Mai)
  • 1952, Heft 13 (September/Oktober)
  • 1983, Heft 1 bis 3 (Februar bis Dezember)
  • 1987, Heft 1 und 2 (August und November)
  • 1988, Heft 3 (Februar)

Buch-Verlag[Bearbeiten]

Ab den 1940er Jahren führte die Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion einen eigenen Buch-Verlag, der verschiedene Bücher und Broschüren publizierte:

  • Moskau in der Jahrhundertmitte. Tagebuch eines Schweizers von Konrad Farner. Farner war Leiter der achtköpfigen Delegation der GSS, die das Land im Winter 1950/51 besuchte. 252 Seiten und 20 Abbildungen auf Tafeln (1952).
  • Über das sowjetische Ballett von Galina Ulanowa (eine der weltweit vier Prima Ballerina Assoluta) mit Illustrationen von Hans Erni, der im Juni 1954 die Hauptprobe des sowjetischen Balletts in der Pariser Oper besuchte und davon sieben Diamantgravuren auf Lithographiestein schuf. 54 Seiten und sieben Abbildungen (8. Februar 1955)

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Zeitschrift „Schweiz-Russland“, Heft 2, Februar 1945, Briefauszug Schweiz. Bundesanwaltschaft
  2. Hochspringen Zeitschrift „Schweiz-Russland“, Heft 2, Februar 1945, Briefauszug Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion
  3. Hochspringen Zeitschrift „Schweiz-Russland“, Heft 6/7, Juli/August 1945, Editorial
  4. Hochspringen Zeitschrift „Schweiz-Russland“, Heft 4, Mai 1945, Editorial
  5. Hochspringen Felix Wiedler book (design) story #7

Weblinks[Bearbeiten]

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