Verhüllung (Marketing)

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Die Verhüllung ist ein werberhetorisches Mittel, bei dem von Nachteilen eines Produktes gezielt abgelenkt wird.

Zum einen wird diese Methode angewandt, indem tatsächlich existierende Defizite des Produktes argumentativ in einer oft übertriebenen Art und Länge entkräftet werden, bevor oder nachdem dieser Nachteil den Kunden bekannt (gemacht) wird. Ständige Wiederholungen dieser rechtfertigenden Argumente, etwa bei Verkaufsveranstaltungen oder Reden von reisenden Händlern auf dem Jahrmarkt, können den Effekt dieser Methode erhöhen. Ein häufiger Nachteil, der beispielsweise durch qualitative Vergleiche mit anderen Produkten verhüllt wird, ist der Preis. Bevor der zu werbende Kunde selbst auf den Nachteil aufmerksam wird und sich möglicherweise kritische Fragen stellt, soll der Eindruck erweckt werden, dass der Werbende darüber schon in Kenntnis ist, das Produkt aber dennoch für den Kunden vorteilhaft ist.

Ein anderes Anwendungsgebiet der Verhüllung besteht darin, einen unverhältnismäßig großen Teil der Werbung bzw. der Rede damit auszufüllen, nicht vorhandene oder wenig ins Gewicht fallende Nachteile zu entkräften, um von anderen, schwerwiegenderen Nachteilen abzulenken. Der Kunde soll sich dabei kritisch mit diesen, ihm von der Werbung selbst aufgezwungenen Gedanken auseinandersetzen, damit er weniger gedankliche Zeit für andere Kritikpunkte aufwendet. So soll die Kaufabsicht herbeigeführt oder beschleunigt werden.

Literatur[Bearbeiten]

  • Siegfried Grosse: Reklamedeutsch. In: Wirkendes Wort. Band 16. Trier 1966.
  • Rüdiger Johannkemper: Jahrmarktrhetorik. Peter Lang, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-631-34971-8, S. 32–37.
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