Verein deutscher Studenten Sudetia zu Wien und München

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Wappen
Sudetia Wappen
Farben Zirkel

Sudetia Zirkel
Daten
Gründung: 27. Juli 1879 in Brünn
Wahlspruch: Ehre, Freiheit, Vaterland!
Website: www.sudetia.at

Der Verein deutscher Studenten Sudetia zu München und zu Wien (VdSt! Sudetia) ist eine farbentragende und freischlagende Studentenverbindung. Sie ging aus dem Zusammenschluss des 1879 gegründeten „Brünner Technikerclubs“ mit dem „Verein deutscher Studenten aus Nordmähren zu Wien“ hervor, daher wird das Jahr 1879 als offizielles Gründungsdatum angesehen. Die Prinzipien des VdSt! Sudetia teilen sich in die Grundsätze der Bundesbrüderlichkeit, der Wehrhaftigkeit und in das Akademikertum. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Verbindung mit dem Sudetenland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[Bearbeiten]

Brünner Technikerclub[Bearbeiten]

Die Wiege des VdSt! Sudetia liegt in der Gründung des Brünner Technikerclubs am 27. Juli 1879 durch Studenten der Brünner Technischen Hochschule. Ziel war es, zunächst eine Pflegestätte humanistischen Wissens aufzubauen. Dazu sollte der Club auch ein Ort gegenseitiger Anregungen und Förderungen sein und so die Studien der Mitglieder bereichern. Als Abzeichen dienten die Farben Gold-Schwarz-Gold auf blauem Grund. Bald darauf folgte 1882 die Umwandlung des Vereinsnamens in „Deutscher Technikerclub“ und der Farben in Rot-Gold-Rot.

Verein deutscher Studenten aus Nordmähren zu Wien[Bearbeiten]

Anlässlich der Enthüllung des Kaiser-Josef-Denkmals in Mährisch-Neustadt im Jahre 1882 beschlossen einige Hochschüler die Gründung einer Vereinigung Wiener Studenten, die aus Nordmähren stammten. Der Verein mit landsmannschaftlichem Charakter wurde 1884 von den Wiener Behörden genehmigt und trat von nun als „Verein deutscher Studenten aus Nordmähren zu Wien“ mit den Farben Schwarz-Rot-Gold auf Blau in der Öffentlichkeit auf.

Kartell- und Freundschaftsverhältnis[Bearbeiten]

Seit dem 4. Dezember 1891 gibt es wegen gleicher Grundsätze und Ziele ein Kartell– und Freundschaftsverhältnis zwischen dem „Deutschen Technikerclub“ und dem „Verein deutscher Studenten aus Nordmähren zu Wien". Jedes Mitglied hatte am jeweiligen Convent des anderen Bundes Sitz und Stimme.

Waidhofner Verband[Bearbeiten]

1890 schlossen sich „Nordmährer“, „Rabenstein“, „Oppavia“, „Philadelphia“, „Gothia“ und „Ostmark“ zum „Verband wehrhafter Vereine“ zusammen, besser bekannt als „Waidhofner Verband“. Die gemeinsame Arbeit zwischen dem „Verein deutscher Studenten aus Nordmähren zu Wien“ und dem „Deutschen Techniker Club“ wurde seit dem Betritt des „Deutschen Techniker Clubs“ in den Waidhofner Verband im Jahre 1892 weiter vertieft. In den Vorbereitungen zur Aufnahme in den Waidhofner Verband wurde der „Deutsche Technikerclub“ in „Verein Deutscher Techniker Sudetia“ umbenannt, die Farben in Rot-Gold-Blau auf Schwarz-Goldenem Grund geändert und die Satzungen im Sinne des „Waidhofner Verbandes“ angepasst. 1895 wurde des Weiteren das Tragen einer blauen, steifen Kappe mit goldenem Durchbruch und 1896 das Tragen eines Fuchsenbandes in Rot/Gold im „Verein Deutscher Techniker Sudetia“ beschlossen. Eine weitere Namensänderung des „Verein Deutscher Techniker Sudetia“ in „Verein Deutscher Studenten Sudetia“ erfolgte im Jahre 1912. Diesen Namen trägt der Verein bis heute.

Zusammenarbeit bis zum Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten]

Im Zuge weiterer Zusammenarbeit wurden 1922 die Tochterverbindungen „VdSt! Sudetia zu Prag“ (von „VdSt! Sudetia zu Brünn, „Verein der Nordmährer in Wien“ und der „Ostschlesier“) und 1927 der „VdSt! Aus Nordmähren zu Prag“ (von „VdSt! Sudetia zu Brünn“, „Verein der Nordmährer in Wien“) gegründet. 1938 wurden die Stammkorporationen Sudetiae im Rahmen der Gleichschaltung der deutschen Studentenschaft aufgelöst.

Zusammenarbeit und Verschmelzung nach dem Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten]

Auf Grund der festen Freundschaften konnte Pfingsten 1950 das 142-semestrige Stiftungsfest des „VdSt! Sudetia zu Brünn“ stattfinden. Darauf folgte 1952 eine neugegründete Aktivitas mit fünf Studenten der „Sudetia“ in München.

 
Bierdeckel Sudetia

Im selben Jahr einigten sich Nordmährer und Sudeten darauf, dass zukünftig ein gemeinsamer Altherrenverband in Österreich und Westdeutschland unter gleichem Namen bestehen soll. Folgend auf die Verschmelzung der Altherrenverbände, wurde auf einem Kartell-Convent beschlossen, das „VdSt Nordmähren zu Wien und Prag“ und der „VdSt Sudetia zu Brünn, dzt in München“ in einer Korporation verschmelzen sollen. Es folgte die Annahme des gemeinsamen Namens „Sudetia“, sowie ein gleicher Wahlspruch, ein gleiches Bundeslied und gleiche Farben, wobei der alte Brauch beibehalten werden sollte, dass in München die alten Brünner Sudeten-Farben und in Wien die alten Nordmährer-Farben getragen werden.

Couleur[Bearbeiten]

Die Symbole, die Institutionen und Veranstaltungen, sowie die allgemein gültigen Umgangsformen der Bünde untereinander, waren ausschlaggebend dafür, dass sich ein eigenständiges studentisches Brauchtum und die dazugehörigen Verhaltenscodices entwickelt haben. Die Symbole des VdSt! Sudetia sind das Band, die Kappe, die Wichs, die Couleurnadel, die Zipfe, der Zirkel, das Couleurbanner und das Wappen. Die Farben des VdSt! Sudetia sind Rot-Gold-Blau und finden sich in jedem Symbol wider.

Waffenstudententum[Bearbeiten]

Der VdSt! Sudetia ist eine nichtkonservative, freischlagende Studentenverbindung. Die Pflichtmensur wird grundsätzlich abgelehnt, eine Mensur kann aber auf Antrag und Wunsch durchgeführt werden. Der VdSt! Sudetia führt ausschließlich den Säbel als satisfaktionsfähige Waffe.

Verbände und Arbeitsgemeinschaften[Bearbeiten]

Der VdSt! Sudetia ist in keinem Verband aktiv, jedoch in sogenannten „Arbeitsgemeinschaften“. Darunter versteht man die Mitgliedschaft im Wiener Korporationsring (WKR) und dem Vertretertag akademischer Korporationen (VtaK)

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Michael Doeberl, Alfred Bienengräber (Hrsg.): Das akademische Deutschland. Band 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger. C. A. Weller, Berlin 1931. S. 712, 1002.
  • Beppo Eichmair: 130 Jahre VDSt Sudetia: 1879–2009. Wien 2009.
  • Österreichischer Verein für Studentengeschichte (Hrsg.): Acta Studentica - Österreichische Zeitschrift für Studentengeschichte, Folge 170, November 2009. S. 22.

Weblinks[Bearbeiten]