Verantwortung tragen. Eine Initiative für soziale Wertschöpfung
Das Projekt „Verantwortung tragen. Eine Initiative für soziale Wertschöpfung“ wurde im Jahr 2008 von Alexandra Hildebrandt initiiert. Die Initiative lebt von der aktiven Beteiligung der unterschiedlichsten Menschen, die ein Statement über die eigene und ganz persönliche Verantwortung abgeben.
Idee[Bearbeiten]
Was bedeutet Verantwortung tragen? Für jeden, ganz persönlich? Die Initiative „Verantwortung tragen“ lotet den Gehalt des Begriffes aus. Die Idee hinter dem weltweiten und unternehmensunabhängigen Projekt: Menschen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Politik und Sport beantworten die Frage, was es für sie bedeutet, Verantwortung zu tragen.
„Verantwortung ist immer konkret“, schrieb der Philosoph Karl Jaspers, „sie hat einen Namen, eine Adresse und eine Hausnummer“. Verantwortung ist kein abstrakter Begriff, sondern immer an einen Menschen gebunden. Sie hat ein Gesicht. Das ist die Idee der Initiative „Verantwortung tragen“: Menschen sagen, was Verantwortung für sie bedeutet und sie lassen sich fotografieren. Mit im Bild ist der Symbolträger der Aktion: Ein handgefertigter Miniatur-Teddybär mit grünem Schal, auf dem steht: „Verantwortung tragen“. Denn Verantwortung muss greifbar sein, wie ein Teddybär, der auf Menschliches verweist und eine Projektionsfläche für Gefühle und Ideen bietet. Zudem erinnert er daran, schonend mit den Dingen umzugehen. Er ist ein Zeichen für Nachhaltigkeit, denn ein Teddy wird vererbt, verschenkt, gesammelt und bewahrt. Er begleitet seinen Besitzer oft durch das ganze Leben. Und er signalisiert: Verantwortung fängt im Kleinen an.
Philosophie[Bearbeiten]
Dass der Mensch für das, was er tut, Verantwortung trägt, ist eine Idee der Moderne. Sie ist ohne Freiheit des Wollens und Handelns nicht denkbar. In unserer komplexen, vernetzten Welt wird es zugleich immer schwieriger, Verantwortung zu bestimmen. Umso wichtiger ist es, darüber nachzudenken, wie der Einzelne Verantwortung übernehmen kann. Dazu möchte die Initiative beitragen.
Verantwortung - ursprünglich stammt das Wort aus der spätmittelalterlichen Gerichtssprache. Jakob und Wilhelm Grimm weisen Verantwortung das erste Mal in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nach. Damals bedeutete der Begriff, gegenüber einem Richter für sein Tun Rechenschaft abzulegen. Erst später nimmt er eine breitere Bedeutung an: als Rechtfertigung – sei es in eigener oder in fremder Sache, die man sich zu eigen gemacht hat. Damit ist der Begriff nahe an seiner Bedeutung, wie wir ihn heute in der Ethik verstehen. Was fehlt, ist ein entscheidender Punkt. Freiheit: die Möglichkeit, sein Handeln selbst zu bestimmen. Freiheit ist die Voraussetzung dafür, einen Menschen für sein Tun und Lassen uneingeschränkt verantwortlich zu machen. In diesem Sinne wird der Begriff erst seit den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts verwendet. Die Moderne, die die Idee der Verantwortung hervorbringt, erschwert aber zugleich ihre Umsetzung. Denn je komplexer die Zusammenhänge in unserer Welt werden, desto schwieriger ist Verantwortung konkret zu verorten. Denn die Handlung eines Einzelnen steht in einem größeren Zusammenhang und erhält darin erst ihren Sinn. Wer für was verantwortlich ist, lässt sich vielfach nur mehr erahnen. Das gilt von einem einzelnen Bauteil eines komplexen Produkts, das auf unterschiedliche Weise Mensch, Umwelt und Klima beeinflusst, bis hin zu den globalen Zusammenhängen, in denen Verantwortung abstrakt wird - etwa für Klimaschutz, Artenvielfalt und die Welt als Ganzes. Die Initiative „Verantwortung tragen“ macht deutlich, wie Menschen auch in Zeiten zunehmender Komplexität ganz konkret Verantwortung tragen.
Weblinks[Bearbeiten]
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