Valsgärde-Helme

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Valsgärde-Helme
Valsgarde gravfynd.jpg
Angaben
Waffenart: Schutzwaffe
Bezeichnungen: Valsgärde-Helme, Waffenschmiede
Verwendung: Helm
Einsatzzeit: etwa 10. Jahrhundert
Ursprungsregion/
Urheber:
Schweden
Verbreitung: Nordeuropa
Besonderheiten: Typ Vendel-Valsgärde

Die Valsgärde-Helme sind eine Schutzwaffen aus Schweden. Die Helme wurden in Valsgärde, einem Hof am Fyrisån-Fluss in der Nähe von Alt-Uppsala gefunden. Ein benachbarter Hügel ist berühmt für seine Vendelzeitlichen Bootsgräber. Insgesamt beherbergt die Stätte 15 Bootsgräber und insgesamt mindestens 62 Brandgräber sowie 15 Kammergräber. Da manche der gefundenen Helme baugleiche Merkmale mit den Vendelhelmen hatten, wurden sie zusammen in die Klasse der Vendel/Valsgärde-Helme eingeteilt.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die Valsgärde-Helme besteht aus Eisen. Sie gehören zur Klasse der Spangen- und Brillenhelme. Die Helmglocke ist aus mehreren Eisenbändern gefertigt, die übereinander gelegt und miteinander an den Kreuzungspunkten vernietet wurden. Auf diese Gitter wurden Bronzeplatten aufgesetzt, die mit Metallleisten miteinander verbunden wurden. Diese Platten waren mit figürlichen Darstellungen von Tieren und Menschen verziert, die durch Treibarbeiten entstanden[1]. Über die Scheitellinie verläuft ein breiter, erhöhter Kamm, der aus Gold gearbeitet ist. Der Kamm verläuft vom Genick bis zur Stirn, wo er in einem stilisierten Kopf eines Fabeltiers endet. An der Stirn ist eine Verzierung in Form von Augenbrauen angebracht, die dünn und schlangenförmig endet. Unter der Stirnverzierung ist ein Augenschutz in der Form einer Brille angebracht, die aus Eisen besteht und an die ein kurzes Naseneisen angenietet ist. Um den Helmrand herum und um die Brille sind Befestigungslöcher für einen umlaufenden Kettenpanzer angebracht, der bis auf die Schultern reichte.[2] Auf der Rückseite des Helmes sind schmale, längliche Eisenbänder angebracht, die am Ende leicht umgebogen und mit Scharnieren am Helm befestigt sind.[3] Sie dienen als Nackenschutz[4]. Der Valsgärde-Helm ist unter die Typisierung Vendel-Valsgärde eingeordnet. Die Einordnung wird bei einem Vergleich mit dem Vendelhelm deutlich. Der Helm wurde zusammen mit einer Schienenrüstung[5], die vermutlich iranischen Ursprungs ist[6] in einem Bootsgrab gefunden. Die Valsgärde-Helme unterscheiden sich geringfügig in ihrer Gestaltung.

Literatur[Bearbeiten]

  • Verein für Historische Waffenkunde, Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde, Band 12, Verlag W. de Gruyter
  • Guy Halsall, Warfare and society in the barbarian West, 450-900, Verlag Routledge, 2003, ISBN 9780415239400
  • Anders Andrén, Kristina Jennbert, Catharina Raudvere, Old Norse religion in long-term perspectives: origins, changes, and interactions: an international conference in Lund, Sweden, June 3-7, 2004, Band 8 von Vägar till Midgård, Verlag Nordic Academic Press, 2007, ISBN 9789189116818

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Der Helm mit gut sichtbarer Gitterstruktur bei Blogspot, online einsehbar,(eingesehen am 21. Februar 2011)
  2. Hochspringen Der Helm mit gut sichtbarem Kamm und der Brille bei Mys newsdesk.com, online einsehbar, (eingesehen am 21. Februar. 2011)
  3. Hochspringen Valsgärde-Helm Nahaufnahme (Memento vom 13. September 2011 im Internet Archive)
  4. Hochspringen Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte, Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, Band 41, Teil 2, W. de Gruyter, Seite 533, 535,546, Veröffentlicht 1996
  5. Hochspringen Rüstung Frontalansicht bei Badaew.Narod, online einsehbar (eingesehen am 21. Februar 2011)
  6. Hochspringen Franz Altheim: Niedergang der alten Welt. Die Ausserrömische Welt (= Niedergang der alten Welt. Band 1). Vittorio Klostermann, 1952, ISBN 3-465-00012-9, S. 141 (OCLC 802427422).
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