Unterrichtsausfall

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Unterrichtsausfall tritt immer dann auf, wenn laut Lehrplan zu haltende Stunden nicht stattfinden.

Man unterscheidet dabei zwischen strukturellem Ausfall und situativem Ausfall: Bei erstem wird aus finanziellen Gründen oder Personalmangel (insb. aufgrund der Fächerkombination) der Unterricht im vorgegebenen Umfang erst gar nicht durch die Schulleitung geplant. Beim situativem Ausfall befinden sich Lehrkräfte auf Fortbildung oder Schulveranstaltungen bzw. sind erkrankt und können den regulär geplanten Unterricht nicht halten. Krankheiten sind besonders kritisch, da sie sich über das Lehrerzimmer weiterverbreiten (Grippewelle) beziehungsweise der Vertretungsbedarf nur sehr kurzfristig ermittelt werden kann.

Sofern der Unterrichtsausfall nicht durch das Kollegium im Rahmen von Mehrarbeit kompensiert werden kann, müsste eigentlich extern Personal beschafft werden. Dies wird jedoch durch die stark hierarchische Schulverwaltung und deren Verwaltungswege meist nur bei mehrwöchigem Vertretungsbedarf durchgeführt.

Aufgeschreckt durch die schlechten Ergebnisse der PISA-Studie versuchten die deutschen Kultusministerien in letzter Zeit den Unterrichtsausfall weitestgehend zu minimieren. Hierzu wurden teilweise Instrumente für die kurzfristige Personalbeschaffung dezentral an den Schulen eingerichtet. Vorreiter sind Rheinland-Pfalz und Hessen.

Insbesondere Hessen hat mit der Unterrichtsgarantie ein umfassendes Programm vorgelegt. Neben der Einstellung von 3000 Lehrern seit 1999, die die Abdeckung der Stundentafel rechnerisch sicherstellen, verfügen die Schulleitungen seit 2006/2007 über ein Budget von 1000 Euro pro Lehrerstelle, um eigenverantwortlich eine Personalreserve (Vertretungspool) zu schaffen.

Da jedoch kaum eine Personalreserve an ausgebildeten Lehrer besteht, muss auf andere Gruppen zurückgegriffen werden. Kritik findet deren Qualifikation: Während bei Lehramtsstudenten dies als sinnvolle Hinführung zum Beruf angesehen wird (Vermeidung des Praxisschocks), steht die pädagogische Qualifikation von Übungsleitern in Sportvereinen, Musikern und Handwerkern für die Fächer Sport, Musik und Werken in Frage.

Sofern die Schule ein Ganztagsangebot besitzt, kann der Unterricht auch in den Nachmittag verschoben werden beziehungsweise die dortigen Betreuungskräfte arbeiten ausnahmsweise am Vormittag.


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