Ulrich Lange (Verleger)

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Franz Gustav Ulrich Lange (* 11. Mai 1922 in Stettin; † 30. November 1987 in Wiesbaden) war ein deutscher Verleger, Publizist, Autor, Historiker und Kommunalpolitiker.

Lange war der letzte Bürgermeister der Gemeinde Schwickershausen im Taunus, nach deren Eingemeindung vier Jahre lang Stadtrat im Magistrat der Stadt Camberg (heute Bad Camberg), Stadtarchivar und bis zu seinem Lebensende Ältester der Stadtverordnetenversammlung. Er war Mitbegründer des Vereins Historisches Camberg.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Lange war das zweite Kind des Erziehers Franz Lange und seiner Ehefrau, der Schneiderin Marianne, geborene Saltzmann. Als Absolvent einer 10-jährigen Modellschule wollte er Journalist werden, wurde jedoch nach dem Wunsch seines Vaters zum Elektrohandwerker ausgebildet. Anschließend arbeitete er als „Elektrotechnischer Zeichner“ im Luftwaffen-Bauamt Stettin und erlebte den Krieg als Fernmelder einer Fallschirmspringereinheit. In den 1950er-Jahren bagann er Reporter zu arbeiten.

Verlegerische Tätigkeit[Bearbeiten]

Langes verlegerische Tätigkeit begann 1963, als er zusammen mit dem Diplom-Chemiker Heinz-Hermann Schmitz in Kempen am Niederrhein den Verlag Zeichentechnik und die technisch-wissenschaftliche Fachzeitschrift Zeichnen in Technik, Architektur und Vermessung gründete, die seinerzeit einzige deutschsprachige Fachzeitschrift für alle Bereiche des Technischen Zeichnens. Seinen Teilhaber zahlte er 1968 aus.

Zusammen mit seiner Ehefrau Irmgard, geborene Schmutzer, erwarb Lange in Schwickershausen ein altes landwirtschaftliches Anwesen das er zu einem Wohn- und Verlagshaus umbauen ließ. Anfang der 1980er-Jahre übernahm Lange die Schriftenfolge Goldener Grund von Manfred Neumann und gründete den Camberger Verlag Ulrich Lange für Wirtschaft, Kultur und Heimatforschung (CVL). Der Verlag Zeichentechnik (VZ) existierte weiter als Betriebsteil im CVL-Verlagsbereich Wirtschaft.

Politisches Engagement[Bearbeiten]

Lange setzte sich in den 1950er Jahren für eine Wiedervereinigung ein, als Bundessekretär des „Bundes der Deutschen“ (BDD), gegründet vom späteren Bundespräsidenten Heinemann, Ex-Reichskanzler Wirth und Brenda. Sein ehrenamtliches Engagement begann 1971 mit der Gründung der TuS Grün-Weiss Schwickershausen, deren Gründungsvorsitzender er wurde.

Nach seiner Wahl zum Bürgermeister engagierte er sich für zahlreiche Projekte, wie zum Beispiel die Fertigstellung des Sportplatzes, die Erweiterung des Jugendheimes zum Gemeinschaftshaus, den Bau eines neuen Feuerwehrhauses, die Parkanlage am Ortseingang, die Sanierung des Friedhofsgeländes oder den Umbau des ehemaligen Feuerwehrhäuschens zu einem repräsentativen Warteraum der Bushaltestelle. Nachdem Schwickershausen durch die hessische Gebietsreform 1974 Stadtteil von Camberg (heute Bad Camberg) wurde, setzte er sich als Stadtrat im Magistrat unter anderem für den Umbau des Jugendheims in ein Gemeinschaftshaus ein und engagierte sich für den Aufbau des Stadtarchivs, den Umbau der alten Zehntscheuer zum Kurhaus und Schaffung der Voraussetzungen für die Beförderung vom Kneippbad zu einem regulären hessischen Kurbad.

1978 verzichtete er auf eine weitere Amtszeit und wurde in die Stadtverordnetenversammlung gewählt, zuletzt wirkte er als „Ältester der Stadtverordneten-Versammlung“ bis zu seinem überraschenden Tod am 30. November 1987.

Literatur[Bearbeiten]

  • Gerhard Buck: In Memoriam Ulrich Lange (1922–1987). In: Unsere Heimat gestern und heute. Band 5, 1988, DNB 01016006X, OCLC 85337320, ZDB-ID 11083-8, S. 14–15.[1]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. In memoriam Ulrich Lange. (uni-frankfurt.de [abgerufen am 6. Juni 2022]).
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