USS Aaron Ward (DD-132)

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Die Aaron Ward (Kennung DD-132) war ein Zerstörer der United States Navy während des Zweiten Weltkrieges und das erste Schiff, das diesen Namen trug. Sie gehörte zur Wickes-Klasse und war nach Admiral Aaron Ward benannt. Die Schiffstaufe erfolgte durch Mrs. Washington Lee Capps, der Tochter von Admiral Ward und Ehefrau von Rear Admiral Capps; erster Kommandant wurde Lieutenant-Commander (Korvettenkapitän) Raymond A. Spruance.

USS Aaron Ward in Boston
USS Aaron Ward in Boston
Übersicht
Bauwerft

Bath Iron Works

Kiellegung 1. August 1918
Stapellauf 10. April 1919
1. Dienstzeit Flagge
Indienststellung 21. April 1919
Außerdienststellung 30. September 1939
Aus Schiffsregister gestrichen 8. Januar 1941
Verbleib Am 9 September 1940 an die Royal Navy übergeben
Technische Daten
Verdrängung

1.154 ts (Standard)

Länge

314 feet, 4 inches (95.81 m)

Breite

30 feet, 6 inches (9.30 m)

Tiefgang

9 feet (2.74 m) (light) 12 feet (3.66 m) (Gefechtsgewicht)

Besatzung

159

Antrieb

4 Normand Return-flame Kessel, Brown-Curtis Turbinen, 30,000 shp auf 2 Schrauben

Geschwindigkeit

35 Knoten (65 km/h)

Bewaffnung

4 × 4"-Kanonen (105 mm/L50) in Einzellafetten
1 Kanone 3" (76 mm/L 23)
12 × 21" (553 mm) -Torpedorohre

Übersicht
1. Dienstzeit Flagge
Verbleib 1947 abgewrackt
Technische Daten

Inhaltsverzeichnis

Einsatzgeschichte[Bearbeiten]

USS Aaron Ward[Bearbeiten]

Die „Aaron Ward“ meldete sich zum ersten Einsatz bei der „Destroyer Division 13“ (DesDiv 13), „Destroyer Squadron 2“ (DesRon 2) der Atlantikflotte (United States Fleet Forces Command). Einen ersten wichtigen Einsatz hatte das Schiff, als es als Relaisstation bei einer versuchten Atlantiüberquerung durch drei Flugboote vom Typ Curtiss NC eingesetzt wurde. Bis September des gleichen Jahres operierte sie noch mit der „Atlantic Fleet“ um anschließend zur „U.S. Pacific Fleet“ überstellt zu werden. Di erste größere Mission dort war die, sich über einen Monat in der „Angeles Bay“ (Mexiko) hinziehende Suche nach einem abgestürzten U.S. Militärflugzeug und seiner Besatzung. Anschließend folgten Ausbildungsfahrten mit der „Battle Fleet“ (Schlachtflotte). Am 17. Juli 1920 wurde bei der U.S. Navy eine neue Schiffskennung eingeführt und die bisher lediglich als Destroyer No. 132 bezeichente „Aaron Ward“ erhielt nunmehr die neue Kennung DD-132.

Die Ausbildungsfahrten wurden im Januar und März 1921 erneut von einer Rettungsaktion in der „Panama Canal Zone“ unterbrochen. Sie kreuzte hier in den Gewässern auf der Suche nach den Überlebenden des Flugbootes NC-6, das in diesen Gewässern abgestürzt war. Im Februar wurde sie von hier kurzfristig abgezogen, um bei einer anderen Rettungsaktion eingesetzt zu werden. Es ging um die Aufnahme der Überlebenden des Zerstörers „USS Woolsey (DD-77)“, der am 26. Februar 1921 von dem Handelsschiff „SS Steel Inventor“ gerammt worden war und anschließend sank. Ab März führte sie ihren normalen Dienst mit der Floote durch, wurde am 17. Juni 1922 außer Dienst gestellt und der „Reserve Fleet“ (Reserveflotte) mit Stützpunkt in San Diego (Californien) zugewiesen.

Für fast acht Jahre blieb die „Aaron Ward“ inaktiv, bis sie am 24. Mai 1930 erneut in Dienst gestellt wurde. Bis Mitte 1932 übte sie ihren regulären Dienst aus und wurde dann der (Rotating Reserve) (Schiffe die nur zweitweilig voll aktiv und ansonsten nur mit einer Rumpfbesatzung bemannt waren.) Im Dezember 1934 wurde der Zerstörer dann wieder in den vollaktiven Status versetzt. Am 1. April 1937 erfolgte die erneute Außerdienststellung und Zuweisung zur Reserve.

Am 30. September 1939 letztmalig aktiviert wurde der Zerstörer als Flaggschiff der „Destroyer Division 65“ (DesDiv 65) an das Pazifikgeschwader überstellt. Von Dezember 1939 bis 22. Februar 1940 operierte das Schiff mit der „Neutralitätspatrouille“ und dem „Antilles Detachment“ im Golf von Mexiko und später vor Key West und in der Florida-Straße. Dann verlegte sie über Boston nach Halifax (Nova Scotia), wo sie von der U.S. Navy endgültig außer Dienst gestellt und an die britische Marine übergeben wurde.

HMS Castleton[Bearbeiten]

 
HMS Castleton

Gemäß dem Abkommen „Destroyers for Bases Agreement“ [1] zwischen den USA und Großbritannien wurde die „Aaron Ward“ am 9. September 1940 an die Royal Navy übergeben und als „HMS Castleton (I23)“ in Dienst gestellt. Das Schiff wurde umgebaut um die Toplastigkeit zu verringern und um die Bewaffnung der U-Boot-Abwehr zu verstärken. So wurden drei der vier vorhandenen 12,7 cm Geschütze und einer der dreifach Torpedorohrsätze entfernt und Platz für Wasserbombenablaufgestelle und Hedgehog-Werfer zu schaffen.[2]

Die nunmehr als Geleitzerstörer eingestufte „Castleton“ verlegte dann zur HMNB[3] Devonport und wurde am am 9. Oktober 1940 der 17th Flottilla (17. Flottille) des „Western Approaches Command“ in Liverpool zugewiesen. Eine der ersten Aktivitäten war die Rettung der Überlebenden der versenkten Handelssschiffe „Daydawn“ und „Victoria“ aus dem Geleitzug OB244. am 1. und am 3. Dezember 1940 war die „Castleton“ jeweils an einer Kollision beteiligt, die eine Reparatur in Portsmouth notwendig machten. Noch während der Reparaturarbeiten in Portsmouth wurde die „Castleton“ durch einen Luftangriff am 18. Januar 1941 erneut beschädigt. Am 7. März 1941 waren die Arbeiten beendet und das Schiff stieß zur „1st Minelaying Squadron“ (1. Minenleger-Geschwader) im Kyle of Lochalsh. Hier überwachte sie die Minengassen und wurde als U-Boot Abwehr für Schiffskonvoys eingesetzt. Eine Kollision am 27. März 1941 mit dem Minenleger „HMS Agamemnon“ benötigte eine eine erneute Reparatur auf dem Clyde, die vom 2. April bis zum 1. Juni 1941 dauerte. Danach wurden die Geleitaufgaben, insbesondere für die Island-Konvois, forgesetzt. Währen einer dieser Fahrten detonierte eine Wasserbomben an Deck, was wiederum Reparaturen notwendig machte. Diese dauerten vom November 1941 bis April 1942. Am 28. August 1942 griff ein Flugboot der U.S Air Force das deutsche Unterseeboot U-464 an und beschädigte es so schwer, daß es tauchunfähig wurde. Die Besatzung versenkte das Boot und wurde von einem Isländischen Trawler übernommen. Bevor die deutsche U-Boot Matrosen die Trawler-Besatzung überwältigen und zur Fahrt nach Norwegen zwingen konnte, erschienen die herbeigerufenen „Castleton“ und „HMS Newark“ um diese Vorhaben zu unterbinden. Von Dezember 1942 bis März 1943 erfolgten Reparatur- und Überholungsarbeiten in Cardiff. Nach Auflösung des Minenleger-Geschwaders fungierte die Castleton jedoch weiterhin als Geleit in den Minengassen und bei den Island-Schottland Geleitzügen. Am 4. August 1943 gelang es ihr, einige Überlebendes des deutschen Unterseebootes U-489 aufzunehmen. Im Januar 1944 operierte sie im Geleitzugdienst an der Ostküste. eingesetzt. Von Oktober 1944 bis zum 13. Mai 1945 diente sie als Flakschiff und wurde danach in Grangemouth außer Dienst gestellt. Am 4. März 1947 zum abwtracken freigegeben wurde die am 2. Januar 1948 nach Bo'ness verbracht und von der Firma P & W MacLellan Ltd abgebrochen. Als Zeichen der Dankbarkeit wurde die Schiffsglocke der „HMS Castleton“ im Jahre 1950 von der Royal Navy an die Gemeinde Castleton in Vermont (USA) übergeben.

Quellen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  Commons: USS Aaron Ward (DD-132) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten]

  1. Vetrag über den Tausch von Zerstörern gegen Stützpunkte (auf britischem Territorium)
  2. Lenton&Colledge (1968) p.90
  3. His Majesty's Naval base
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