Trichterschnitzer

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Trichterschnitzer ist ein in Mitteldeutschland aussterbendes Handwerk. Der Trichterschnitzer stellte große hölzerne Trichter, auch als Füllhals bekannt, zum Befüllen von Bier- und Weinfässern her.[1][2]

Geschichtlicher Hintergrund: Mitteldeutschland[Bearbeiten]

Das Trichterschnitzerhandwerk ist so alt wie der Trichter selbst. Arbeitsinstrumente waren zunächst die Fitzelbank, dann die Wippendrehbank. Ende des 16. Jahrhunderts jedoch wuchs im Eisenacher Oberland und rund um die Wartburg bei Eisenach in Thüringen diese Zunft zu einer manufakturgleichen Produktion heran. Eisenacher Trichter waren im überregionalen Umland sehr gefragt. Sogar nach Fulda, Frankfurt und Würzburg sind Lieferungen belegt.

Durch die hohe Verbreitung der Qualitätsware aus Eisenach wurde auch das Bearbeitungsverfahren der zu meist Pappel- und Fichtenhölzer bald kopiert. So verlor sich in der Mitte des 18. Jahrhunderts die Monopolstellung der Eisenacher Trichterschnitzer in Mitteldeutschland. Mit der Erfindung der halbautomatischen Drechselbank im 19. Jahrhundert gab es nahezu keine Qualitätsunterschiede mehr und das Trichterschnitzerhandwerk wurde rasch Teil des Fähigkeitenspektrums eines jeden Tischlers oder Drechslers.

Heute[Bearbeiten]

Heute ist dieser Beruf nahezu ausgestorben, wie auch der in der Gegend verbreitet gewesene des Pfeifenschnitzers. Beide Handwerke lassen sich jedoch immer noch in Mittel- und West-Thüringen finden.

Einzelnachweise[Bearbeiten]


Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.