Todesdrohung (Psychoanalyse)

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Der Begriff Todesdrohung bezeichnet in der klassischen Psychoanalyse einen weit verbreiteten psychischen Mechanismus, der erstmals von Sigmund Freud beschrieben wurde. Er leitet ihn wie folgt her:

  • Der Tod ist kein Zustand, den ein Mensch einnehmen kann. Nach dem Sterben gehen sämtliche Lebensfunktionen und somit auch die Psyche des einstmals lebendigen Körpers verloren. Es gibt also nach dem Ableben einer Person nicht mehr einen Toten, sondern nur die unbelebte Natur, in der der Begriff "der Tote" keinen Sinn hat.
  • Daher setzen Vorstellungsrepräsentanzen (Repräsentanzen), die den personifizierten Tod einer Person beinhalten, immer phantastische, meist aber zugleich irrationale Annahmen voraus. Letztere lassen sich regelmäßig nachweisen und sind allgemein verbreitet.

Aus dieser Logik folgert Freud beispielsweise, dass bestimmte Fragen, die sich Menschen stellen können, nur aufgrund weiterer, irrationaler Annahmen entstehen, diese Fragen sind aber nicht naturwissenschaftlich beantwortbar. Einer dieser nach Freud irrationalen Annahmen, auf deren Basis diese Fragen beantwortbar sind, ist die Seelenvorstellung, wie sie in vielen Religionen vorkommt. Nach ihr haftet dem Menschen eine unzerstörbare Instanz an, die nach dem Sterben weiter bestehen bleibt. (Der Begriff der Seele wurde von Freud synonym mit dem heutigen Begriff der Psyche verwendet.) Freud schlussfolgert, wenn es den Tod im Sinne einer "toten Person" nicht geben kann, wohl aber die psychodynamisch weitaus aufwändigere Vorstellung von einer toten Person, so muss es einen psychischen Mechanismus geben, der diese aufwändigere Vorstellung aufrechterhält. Andernfalls würde sie zugunsten der einfacheren Annahme nach aufgegeben werden.

Dieser Mechanismus wird von ihm Todesdrohung genannt. Er nimmt an, dass die Todesvorstellung oftmals einen bedrohlichen Charakter hat, der bewirkt, dass sie in die Dienste weiterer, anderer, assoziierter Vorstellungen gestellt werden kann, die mit dem Sterben an sich nichts zu tun haben, sondern aus überaus vitalen Interessen, Wünschen und Trieben stammen. Seiner Ansicht nach wird der psychische Mechanismus der Todesdrohung durch Religionen ausgenutzt. Im Falle der jüdischen, vor allem aber der christlichen Religionen, sieht er die Todesdrohung als zentralständigen Bestandteil der Vorstellungswelt.

Literatur[Bearbeiten]

  • Marina Brandes: Wie wir sterben: Chancen und Grenzen einer Versöhnung mit dem Tod. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2010, S. 27 ff. (online)
  • Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur. Severus-Verlag, Hamburg 2015, S. 197-270 (online)
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